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Warum Sie die Börsenweisheit „Sell in May“ vergessen können

Inhaltsverzeichnis

Morgen wird an den deutschen Börsen nicht gehandelt. Der Grund dafür ist ironischerweise der „Tag der Arbeit“. Wenn Sie sich mit der Börse etwas intensiver beschäftigen, stolpern Sie mit dem Start in den Wonnemonat fast unweigerlich über die alte Börsenweisheit „Sell in May and go away“.

Ich möchte Ihnen heute einmal erläutern, was es damit auf sich hat, und ob es wirklich sinnvoll ist, sich im Mai erst einmal vom Aktienmarkt zu verabschieden.

Von Mai bis Juli legt der DAX sogar leicht zu

Zunächst sollten Sie wissen, dass „Sell in May and go away …“ nur ein Teil dieser Börsenweisheit ist. Der zweite Teil lautet: „… but remember to come back in September”. Wenn Sie der Regel folgen, heißt das also, Sie sollten im Mai verkaufen und im September an den Aktienmarkt zurückkehren. Wann genau im September, verrät die Börsenregel allerdings nicht so genau.

Keine Frage, an den Finanzmärkten gibt es saisonale Effekte. Und auch die Börsenweisheit „Sell in May and go away“ ist nicht gänzlich aus der Luft gegriffen. Tatsächlich gibt es an den Börsen häufig eine Art Sommerloch, was in den Sommermonaten meist zu geringeren Handelsumsätzen und teilweise auch zu einer schwächeren Kursentwicklung führt.

Der Mai selbst ist im langjährigen Schnitt eine „Nullnummer“. Der Juni bringt für den DAX auf lange Sicht ein kleines Minus von 0,3%. Dafür ist der Juli mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 0,9% historisch gesehen sogar ein recht guter Börsenmonat. Insgesamt legte der DAX von Anfang Mai bis Ende Juli im langjährigen Schnitt um 0,6% zu.

Schwächste Börsenphase: August und September

Einzig die Monate August und September fallen statistisch etwas schwächer aus. Der August brachte im langjährigen Vergleich ein Minus von 0,4%. Der September ist mit Einbußen von durchschnittlich 1,8% der mit Abstand schlechteste DAX-Monat.

Somit lässt sich sagen: Bereits im Mai komplett auszusteigen, ist – statistisch gesehen – keine besonders gute Idee. Will man der Saisonalität folgen, geht es eigentlich nur um August und September. Insgesamt beläuft sich das durchschnittliche Minus in diesen beiden Monaten auf 2,2%. Danach beginnt die saisonal stärkste Börsenphase, die Sie auf gar keinen Fall verpassen sollten.

Trend zeigt weiterhin nach oben

Saisonale Effekte gibt es. Die lassen sich jedoch nur dann nutzen, wenn Sie ein Muster über sehr lange Zeit konsequent verfolgen. Das dürfte sich für die meisten unter Ihnen jedoch nicht rechnen. Zumindest nicht, wenn Sie ein gut gemischtes Depot mit einer größeren Zahl von Positionen haben. Schließlich müssen Sie auch die Transaktionskosten, die bei einem Verkauf und späteren Rückkauf aller Depotwerte anfallen, berücksichtigen.

Blind auf die Saisonalität zu vertrauen und sich im Sommer komplett aus dem Aktienmarkt zu verabschieden, ist auf jeden Fall nicht ratsam. Wichtig ist nämlich vor allem, bei seinen Investitionsentscheidungen die aktuelle Marktlage mit einzubeziehen. Und die sieht – auch wenn die Börsen zuletzt ein wenig Luft geholt haben – unverändert gut aus. Es kann jedoch durchaus sinnvoll sein, in den Sommermonaten an der einen oder anderen Stelle auch mal einige Gewinne zu realisieren und die Cash-Quote ein wenig hochzufahren.