Wochenrück- und Ausblick 22.02.-28.02.2016
- Energie: Erdöl
- Brent in USD/Barrel in der vergangenen Woche
- Ausblick
- Edelmetalle: Gold
- Goldpreis in USD/Feinunze in der letzten Woche
- Ausblick
- Industriemetalle: Zink
- Zinkpreis in USD/Pfund in den letzten 30 Tagen
- Ausblick
- Agrarrohstoffe: Zucker
- Zuckerpreis in US-Cent/Pfund in der letzten Woche
- Ausblick
Energie: Erdöl
Die Ölpreise bewegten sich in der vergangenen Woche übergeordnet seitwärts, wobei Brent im Wochenvergleich leicht stärker tendierte und WTI leicht nachgab.
Dennoch herrscht nach wie vor eine gegenüber einem „normalen” Markt deutlich erhöhte Volatilität, was die Unsicherheit an den Ölmärkten bezüglich der Prognose zur weiteren Entwicklung deutlich macht.
Weiterhin stehen einem bestehenden Überangebot gewisse Hoffnungsschimmer entgegen, sowie die Tatsache, dass das Überangebot nach ökonomischen Maßstäben nicht ewig aufrecht erhalten werden kann.
So berichtete zwar beispielsweise das US-Energieministerium von einem erneuten Aufbau der US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um 3,5 Millionen Barrel auf ein neues Rekordniveau bei 507,6 Millionen Barrel.
Doch damit war der Lageraufbau nur halb so stark, wie zuvor vom American Petroleum Institute erwartet worden war, was die Ölpreise zu starken Tagesschwankungen brachte.
Überdies setzte ein erneuter Rückgang der US-Rohölproduktion um 33.000 Barrel pro Tag neue Hoffnungsschimmer für einen mittelfristigen Abbau des Überangebots. Innerhalb von 2 Wochen ist damit nämlich die US-Rohölproduktion um 84.000 Barrel pro Tag auf das niedrigste Niveau seit Oktober 2015 gesunken.
Außerdem schürte auch die Internationale Energieagentur Hoffnungen auf einen Produktionsrückgang in den USA. So erwartet die IEA für 2016 einen Rückgang der US-Schieferölproduktion um 600.000 Barrel pro Tag und weitere 200.000 Barrel pro Tag in 2017. Ab 2018 soll die Produktion aber wieder steigen.
Auch die ständigen widersprüchlichen Meldungen zu den möglichen konzertierten Produktionskürzungen verschiedener Öl produzierender Länder tragen zum Auf und Ab an den Ölmärkten bei.
So haben sich Saudi-Arabien, Venezuela, Katar und Russland zwar darauf geeinigt ihre Produktion auf dem Januar-Niveau einzufrieren, doch weitere Länder haben sich an diesem Abkommen bislang nicht beteiligt.
Der Iran hat eine Beteiligung sogar kategorisch ausgeschlossen, nachdem das Land erst jetzt vom jahrelangen Ölembargo befreit ist. Ebenso kategorisch schließt allerdings Saudi-Arabien eine Produktionskürzung aus und macht damit klar, dass man nicht bereit ist auch nur einen Zoll auf seine Marktanteile zu verzichten.
Trotz dieser festgefahrenen Positionen auf allen Seiten vermögen es dann allerdings dennoch kaum nennenswerte Meldungen Euphorie zu verbreiten.
So hatte zum Ende der vergangenen Woche Venezuela bekannt gegeben, dass man sich im März erneut mit Saudi-Arabien, Russland und Katar zusammensetzen wird, was den Ölpreisen Auftrieb verschaffte. Was dabei allerdings bewirkt werden soll, ist unklar.
Brent zur Lieferung im Mai handelt aktuell bei 35,44 US-Dollar pro Barrel an der ICE. WTI zur Lieferung im April notiert aktuell bei 32,83 US-Dollar pro Barrel an der NYMEX.
Brent in USD/Barrel in der vergangenen Woche
Quelle: stockcharts.com
Ausblick
Die Ölpreise dürften auch weiterhin nichts von ihrer hohen Volatilität einbüßen. Obwohl das Preisniveau angesichts der ökonomischen Realität der meisten Förderstätten zu niedrig ist, fehlen dem Markt die entsprechenden Impulse für eine Erholung.
So lange nicht in mindestens einem Produktionsland eine schmerzhafte Anpassung beginnt, dürften die Ölpreise in ihrem aktuellen Vakuum herumspringen.
Edelmetalle: Gold
Der Goldpreis konnte in der vergangenen Woche weiter deutlich zulegen und erreichte am vergangenen Mittwoch ein Hoch bei über 1.250 US-Dollar pro Feinunze. Hernach erfolgten Gewinnmitnahmen. Weiterhin ist es das gestiegene Absicherungsbedürfnis der Anleger, welches dem Goldpreis Unterstützung bietet.
In diesem Zusammenhang wirkten auch schwache Konjunkturdaten aus den USA unterstützend für den Goldpreis. So fiel überraschend der von Markit erhobene Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Februar auf unter 50 Punkte und damit in den Bereich der Schrumpfung.
Das ist das niedrigste Niveau seit 2,5 Jahren. Auch die Verkäufe an neuen Häusern gingen im Januar zurück.
Dementsprechend erfassen die weltweiten Gold-ETFs weiterhin massive Zuflüsse. Seit Anfang Februar verzeichnen die ETFs mehr Zuflüsse, als im gesamten vergangenen Jahr abgeflossen sind. Die weltweiten Bestände der Gold-ETFs liegen mittlerweile auf dem höchsten Niveau seit 1 Jahr.
Gold handelt aktuell bei 1.221,80 US-Dollar pro Feinunze.
Goldpreis in USD/Feinunze in der letzten Woche
Quelle: stockcharts.com
Ausblick
Angesichts der vielfältigen Risiken dürfte der Goldpreis auch weiterhin gut unterstützt bleiben.
Industriemetalle: Zink
Der Zinkpreis bewegte sich in der vergangenen Woche übergeordnet seitwärts, nachdem am letzten Montag ein 5-Monats-Hoch bei über 0,80 US-Dollar pro Pfund erreicht wurde.
Unterstützung bietet dem Zinkpreis das sich verknappende Angebot. Darauf deuten auch die hohen chinesischen Importe der letzten Monate. Wie die chinesische Zollbehörde bekannt gab, hat China im Januar 59.300 Tonnen Zinkraffinade importiert.
Das ist ein Plus von 150% gegenüber dem Vorjahresmonat und ein Anstieg von 31% gegenüber dem Monatsdurchschnitt des letzten Jahres. Zink handelt aktuell bei 0,79 US-Dollar pro Pfund.
Zinkpreis in USD/Pfund in den letzten 30 Tagen
Quelle: kitcometals.com
Ausblick
Angesichts dessen, dass die chinesischen Zinkschmelzen, wie kürzlich beschlossen, ihre Produktion in 2016 um 500.000 Tonnen zurückfahren werden, dürfte es in den kommenden Monaten weiterhin verstärkt zu chinesischen Importen kommen. Dies dürfte dem Zinkpreis weiterhin Unterstützung bieten.
Agrarrohstoffe: Zucker
Der Zuckerpreis konnte in der vergangenen Woche sprunghaft ansteigen. Am Dienstag alleine verzeichnete der Preis einen Tagesanstieg von 9% (das entspricht dem stärksten Tagesanstieg seit Juli 2015) und erreichte am Donnerstag ein Hoch bei über 14,20 US-Cent pro Pfund im derzeit am aktivsten gehandelten Mai-Kontrakt.
Grund dafür ist die aktuelle Schätzung der Internationalen Zuckerorganisation ISO. Diese revidierte ihre Prognose für das globale Angebotsdefizit in 2015/16 auf 5 Millionen Tonnen deutlich nach oben.
Zuvor war die ISO nur von einem Defizit in Höhe von 3,5 Millionen Tonnen ausgegangen. Auch andere Marktbeobachter hatten in den letzten Wochen ihre Defizitschätzungen angehoben. Zucker zur Lieferung im Mai handelt aktuell bei 14,01 US-Cent pro Pfund an der ICE.
Zuckerpreis in US-Cent/Pfund in der letzten Woche
Quelle: stockcharts.com
Ausblick
Zucker dürfte angesichts der fundamentalen Ausgangslage weiterhin gut unterstützt bleiben.