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USA vs. China: Warum der Rohstoff Antimon jetzt so heiß ist

USA vs. China: Warum der Rohstoff Antimon jetzt so heiß ist
Pixabay.com © geralt CCO Public Domain
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Hand aufs Herz: Haben Sie schon einmal den Begriff „Antimon“ gehört? Viele Menschen jedenfalls dürften mit diesem Wort wohl eher weniger anfangen können. Tatsächlich aber ist Antimon ein wichtiger und höchst strategischer Rohstoff. Das chemische Element Sb (benannt nach dem Antimonmineral Stibnit) ist in seiner stabilen Modifikation ein silberweißes, glänzendes und sprödes Halbmetall.

Die Hauptanwendungsfelder von Antimon sind Flammschutzmittel sowie Blei-Säurebatterien und Bleilegierungen. Hinzu kommen Anwendungen in der Kunststoffindustrie sowie in der Herstellung von Glas und Keramik. Der Clou: Durch seinen Anteil in Metalllegierungen ist Antimon unter anderem auch wichtig zur Produktion von Munition und Sprengstoffzündern. Und damit ist der Rohstoff eine wichtige Grundsäule der nationalen Sicherheit vieler Staaten.

Antimon: China dominiert den Weltmarkt

Besonders prekär: Auch bei Antimon ist die Welt im Prinzip von wenigen Akteuren abhängig – allen voran, Sie werden es schon ahnen, von China. Nach Angaben des U.S. Geological Survey produzierten die Minen in der Volksrepublik im letzten Jahr rund 40.000 Tonnen des Rohstoffs. Das entspricht einem Weltmarktanteil von circa 48 %. Knapp die Hälfte des geförderten Antimons stammt also aus China. Der zweitgrößte Förderer ist indes Tadschikistan (22.000 t), gefolgt von der Türkei (6.000 t), Myanmar (4.600 t) und Russland (4.300 t).

Umso bitterer für die westlichen Staaten, dass aktuell auch die Marktpreise durch die Decke gehen. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters haben die Preise für Antimonbarren in China Ende Mai einen neuen Rekordwert erreicht und lagen bei umgerechnet rund 17.600 USD pro Tonne. Der Preis hat damit seit Jahresanfang um +56 % zugelegt. In Europa ging es gar noch weiter aufwärts, wie Sie im Chart sehen können:

Quelle: Fastmarkets (https://www.fastmarkets.com/commodity-prices/antimony-mmta-standard-grade-ii-in-whs-rotterdam-dollar-tonne-mb-sb-0002/)

Die Preise in Rotterdam sind demnach seit Anfang des Jahres um mehr als +75 % gestiegen auf inzwischen rund 21.000 USD pro Tonne (Stand: 05.06.2024). Verantwortlich für die Preissteigerungen ist wie so oft ein starkes Defizit. So hat die chinesische Investmentbank CICC laut Reuters kürzlich auf die global sinkenden Erzgehalte und die erschöpften Minen hingewiesen. Zum Vergleich: Laut U.S. Geological Survey wurden noch 2018 weltweit 140.000 Tonnen des Rohstoffs gefördert – und somit +69 % mehr als 2023. Vor allem in China und Russland sind demnach die Förderquoten deutlich gesunken.

Energiewende und Rüstungsboom treiben Antimonnachfrage an

Es gibt derzeit also schlicht zu wenig Antimon, um die Nachfrage zu bedienen. Auf der Nachfrageseite wiederum machen die Experten vor allem zwei wichtige Trends aus, die die Lage auf diesem Markt noch weiter verschärfen dürften. Erstens: Antimon wird auch im Photovoltaikbereich genutzt. Hier kann der Rohstoff als Beigabe zu den Halbleitern erhebliche Vorteile für Solarzellen bewirken – etwa eine Verbesserung der Leitfähigkeit, eine Erhöhung der Lebensdauer oder eine effizientere Absorption von Sonnenlicht. Analog zum enormen Wachstum der Solarkraft rund um den Globus steigt also auch die Nachfrage nach Antimon. Nach einer Schätzung von China Merchants Securities wird der jährliche Antimonbedarf der globalen PV-Industrie von 16.000 Tonnen im Jahr 2021 auf 68.000 Tonnen im Jahr 2026 ansteigen.

Zweitens: Infolge der geopolitischen Spannungen und Kriege rüsten viele Staaten aktuell ihre Streitkräfte auf. Dabei geht es auch um gigantische Mengen an neuer antimonhaltiger Munition. Gerade westliche Staaten haben laut Insidern zuletzt große Mengen an Antimon aufgekauft und somit die Versorgungskrise verschärft. Laut Reuters rechnen die Experten damit, dass sich die Engpässe in den kommenden Jahren weiter zuspitzen werden.

Wer profitiert?

Profiteure sind unter anderem die großen chinesischen Produzenten. Darunter: Hunan Gold. Der chinesische Konzern ist auf Gold und Edelmetalle spezialisiert, verfügt aber auch über eine große Antimonproduktion. Da sowohl Gold und Co. 2024 deutlich zugelegt haben und eben auch Antimon einen massiven Wertzuwachs erfahren hat, schnellten Umsätze und Gewinne von Hunan signifikant nach oben. Die Aktie hat deshalb im bisherigen Jahresverlauf in der Spitze um rund +90 % zugelegt.

Ganz untätig sind die westlichen Staaten bei diesem hochsensiblen Thema aber nicht. In den USA gibt es tatsächlich eine Firma, die den wichtigen Rohstoff fördern will: Perpetua Resources. Das Unternehmen entwickelt eine Gold- und Antimonmine in Idaho, die etwa 35 % des US-Bedarfs an Antimon decken könnte.

US-Regierung unterstützt Perpetua mit Milliardenkredit

Kein Wunder also, dass der Erfolg von Perpetua Resources im Interesse der US-Regierung ist. Erst kürzlich hat die staatliche Kreditanstalt EXIM (U.S. Export-Import Bank) ein Darlehen in Höhe von bis zu 1,8 Milliarden USD zur Entwicklung der Mine in Aussicht gestellt. Der Kredit dürfte laut Beobachtern günstige Konditionen aufweisen, um Perpetua nicht allzu sehr zu belasten.

Interessant ist, dass Washington mit dem Milliardendarlehen nun eine ähnliche Strategie fährt wie China. Der chinesische Staatsapparat pumpt seit vielen Jahren üppige Geldmittel in den heimischen Bergbausektor, damit dieser im In- und Ausland Zugriff auf die wichtigsten Rohstoffe erhält.

Das verschaffte den chinesischen Konzernen bis dato einen gravierenden Wettbewerbsvorteil. Washington will auf diese durchaus unfairen Praktiken nun antworten, indem die eigene Bergbauindustrie bei kritischen Rohstoffen ebenfalls unterstützt und damit gleichzeitig die Abhängigkeit von China reduziert wird. Ein weiteres Beispiel hierzu ist der Seltenerd-Spezialist MP Materials. Dieser hatte erst kürzlich eine millionenschwere Steuergutschrift erhalten, um seine für die USA strategisch extrem wichtige Magnetfabrik in Texas voranzubringen.

Rohstoffe als Politikum: Wichtiger Aspekt für Anleger

Als Anleger können Sie diese politischen Faktoren, die im Rohstoffsektor in den kommenden Jahren immer wichtiger werden, in Ihre Investmententscheidungen einfließen lassen. Ganz bestimmte Rohstoffunternehmen wie Perpetua oder MP Materials werden vom üppigen Rückhalt der Regierungen langfristig profitieren.