USA im Wandel: In jedem Ende liegt auch ein neuer Anfang!

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Die USA sollen sich in den nächsten Jahren zu einem Vorreiter der Energiewende und des Klimaschutzes wandeln, so zumindest die öffentlichkeitswirksam vorgetragene Agenda der Biden-Harris-Administration. Nun hat die Regierung erneut ein ambitioniertes Engagement in dieser Sache angekündigt.

Konkret stellt das US-Energieministerium (DOE) Zuschüsse in Höhe von 428 Millionen Dollar bereit, um ökologische Technologien in den USA zu fördern. Der Clou: Die Staatsgelder sollen an jene Regionen gehen, die vom allmähligen Niedergang der Kohleindustrie betroffen sind.

Insgesamt soll es sich um 14 Projekte handeln, die hauptsächlich von kleinen und mittleren Unternehmen forciert werden. Die Regierung erwartet, dass durch die Subventionen zusätzlich rund 500 Millionen Dollar aus dem privaten Sektor in die Projekte fließen werden.

Fördergelder aus Washington sollen u.a. diese Projekte unterstützen

Im Mittelpunkt der Initiativen stehen vor allem die Mega-Trends Batterien, Recycling, Netzkomponenten, saubere Stromerzeugung sowie Energieeffizienzprodukte. So will zum Beispiel das Unternehmen Anthro Energy in Louisville (Kentucky) eine Anlage nachrüsten, die Elektrolyte für Lithium-Ionen-Akkus produziert. In Chigaco (Illinois) forciert derweil Furno Materials eine neue klimaschonende Zementproduktionsanlage, die recycelte Industrieabfälle als Rohstoff nutzen soll.

Im Südosten der USA plant unterdessen das Unternehmen MetOx International eine Produktionsstätte für Supraleiter. Diese sind wichtig, um die Netzkapazität mit Blick auf die Elektromobilität und die Rechenzentren auszubauen. In Coraopolis (Pennsylvania) will wiederum Mainstring Energy hochmoderne Generatoren bauen, die mit jedem gasförmigen Kraftstoff betrieben werden können, also nicht nur auf Erdgas angewiesen sind.

Ein Thema der nationalen Sicherheit

Der nationale Klimaberater des Weißen Hauses, Ali Zaidi, sieht in diesen und den anderen vom DOE geförderten Projekten eine Chance für ein Comeback der ehemaligen Kohlegemeinden.

Das Energieministerium spricht in dem Zusammenhang gar von einem Beitrag zur nationalen Sicherheit, da die Projekte die wichtige Wertschöpfung sowie Arbeitsplätze rund um Öko-Technologien in die USA brächten und gleichzeitig die Klimaschutzziele dadurch unterstützt würden.

USA: Der prekäre Abgesang auf die Kohle

Tatsächlich ist die Kohlebranche in den USA auf dem absteigenden Ast. Im Chart, veröffentlicht von der US-Energiestatistikbehörde EIA, sehen Sie den allmähligen Niedergang des fossilen Brennstoffs:

Ein Bild, das Text, Schrift, Screenshot, Diagramm enthält.Automatisch generierte Beschreibung

Quelle: EIA (https://www.eia.gov/todayinenergy/detail.php?id=62784)

Demnach übertraf die Stromerzeugung aus Windkraft im April 2023 zum ersten Mal die Kohleverstromung. Im März und April 2024 gelang das der Windkraft dann erneut. Nach Angaben der EIA wurden in den letzten beiden Jahren in den USA Kohlekraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 22,3 Gigawatt stillgelegt. Und selbst in den Jahren zuvor, also auch während der Präsidentschaft von Donald Trump, waren in den Vereinigten Staaten etliche Kohlemeiler vom Netz genommen worden.

In der Folge kam und kommt es zu einem verheerenden wirtschaftlichen Zerfall in den alten Kohleminenregionen. Nach Recherchen der Publikationen „Mountain State Spotlight“ und „Pro Publica“ meldeten zwischen 2012 und 2022 mindestens 60 Kohleunternehmen in den USA Konkurs an. Die Pleitewelle sei so groß gewesen wie in keiner anderen Branche, heißt es in den Medienberichten. Hintergrund sind neben den makroökonomischen Belastungen unter anderem die inzwischen strengeren Umweltauflagen für Kohleminen und Kraftwerke in den USA. Bereits Barrick Obama hatte deshalb während seiner Amtszeit Unterstützung für die betroffenen Gemeinden in Aussicht gestellt.

Mein Fazit für Sie

Dass die US-Regierung die alten Kohleregionen über Öko-Subventionen in die Zukunft bringen will, dürfte erst einmal ein positives Signal sein. Ob damit die teils stark verarmten Gemeinden tatsächlich nachhaltig auf Kurs gebracht werden können, steht aber freilich auf einem anderen Blatt.

Als Anleger jedenfalls können Sie aus dem neuerlichen Subventionspaket eine wichtige Erkenntnis ableiten: Die staatlich forcierte Energiewende in den USA, die unter anderem durch den milliardenschweren Inflation Reduction Act geprägt wird, läuft auch Hochtouren, was die Bedeutung ganz bestimmter Rohstoffe sukzessive intensiviert. Darunter: Kupfer, Aluminium und Lithium.

Die Meldung ist daher ein weiteres Mosaikstück für den anstehenden Superzyklus der Rohstoffe im Rahmen der Energiewende. Als Anleger können Sie daran teilhaben, indem Sie zum Beispiel auf Minen-Aktien wie BHP, Rio Tinto und Freeport-McMoRan setzen.