Silber sieht überaus attraktiv aus
Der Silberpreis hat das vergangene Jahr nur knapp im Plus beendet, aber es gibt gute Gründe dafür anzunehmen, dass das Jahr 2023 ein starkes Silberjahr wird.
Silberpreis hält sich gut über der 200 Tage-Durchschnittslinie
Der Silberpreis ist zuletzt entlang des Goldpreises zurückgekommen, hält sich aber fest über der 200-Tage-Linie. Eine Erholung steht an.
Dafür gibt eine Reihe guter Gründe:
1. Die Inflation unterstützt den Preis
Es ist eine historische Tatsache: Inflation unterstützt die Silberpreisentwicklung. Historische betrachtet lieferte Silber eine durchschnittliche Jahresrendite von 20% in Jahren mit hoher Inflation. Im Jahr 1980 etwa erreichte der Silberpreis ein Hoch von 49,45 USD pro Feinunze bei einem Anstieg der Inflation auf 13,5%.
2. Knappheit im Silbermarkt
Derzeit gibt es einen deutlich sichtbaren Abbau der Bestände an physischem Silber sowohl in New York, als auch in London. Mehr noch als bei Gold. Das verwundert mich nicht, angesichts der Tatsache, dass sich der Silbermarkt schon seit Jahren in einem strukturellen Defizit befindet. Laut Angaben des Silver Institute ist die globale Silberproduktion in 2022 auf 843,2 Millionen Unzen gesunken, von 900 Millionen in 2016 – dem Peak. Über die kommenden 5 Jahre gehen Branchenbeobachter von einem Rekorddefizit in Höhe von 100 Millionen Unzen aus.
3. 5G beschleunigt den Silberverbrauch
Die globale Ausbreitung der 5G-Technologie ist ein weiterer positiver Aspekt für Silber. Die elektronischen Komponenten, die die 5G-Technologie ermöglichen, sind stark von Silber abhängig. Laut einem Bericht des Silver Institute wird die Verwendung von Silber in den elektronischen Anwendungen der 5G-Technologie bis 2025 deutlich auf etwa 16 Millionen Unzen und bis 2030 auf bis zu 23 Millionen Unzen steigen. Das entspricht einem Anstieg von 206 % gegenüber dem derzeitigen Niveau.
4. Silber verstärkt die Energieunabhängigkeit
Mit Silber beschichtete Photovoltaik-Zellen reflektieren das Sonnenlicht um ein Vielfaches besser als andere Stoffe. Dadurch erhöht sich der Wirkungsgrad der Anlagen.
Momentan liegt der Silberbedarf dieser Branche alleine bei gewaltigen 105 Millionen Unzen pro Jahr – und damit mehr als doppelt so hoch wie noch vor 7 Jahren. Insgesamt verbraucht die Photovoltaik-Branche damit bereits knapp 10% des jährlich geförderten Silbers.
Doch eine Studie der Bundesregierung geht davon aus, dass schon in 20 Jahren fast 80% der weltweiten jährlichen Silberförderung allein in diesen Zukunftstechnologien verschwinden werden.
Das ist keine unrealistische Einschätzung, denn die globale Solarkapazität verzeichnet Jahr für Jahr ein fulminantes Wachstum. In diesem Jahr dürfte die Gesamtkapazität zum ersten Mal 130GW überschritten haben. Inzwischen haben 18 Länder die 1GW-Marke überschritten, verglichen mit nur sechs im Jahr 2010.
Die Solarenergie mag nicht alleine die Antwort auf die Klimarettung der Welt geben können, doch gerade angesichts der Situation aufgrund des aktuellen Krieges in der Ukraine und unbeständiger Rohstofflieferungen aus Russland, müssen gerade auch die europäischen Staaten noch mehr auf Energiediversifikation setzen.
Fazit: Silber wird immer attraktiver
Die fundamentalen Faktoren sprechen klar für einen steigenden Silberpreis. Und auch von charttechnischer Sicht bietet sich langsam ein Einstiegszeitfenster an. Hinzu kommt die weiter anziehende Nachfrage der Investoren angesichts der weltweiten Verschuldungsmisere.
Ich würde Ihnen deshalb auf jeden Fall empfehlen weiterhin physisches Silber zu halten. Persönlich nutze ich jedes günstige Preisniveau weiterhin verstärkt für Zukäufe an Silbermünzen.
Miriam Kraus hat schon während ihres Studiums der Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt Wirtschaft begonnen, für den Börsennachrichtendienst Asia Economy/ Emfis zu arbeiten. Bei dieser renommierten Adresse lernte sie sämtliche Aspekte und Verfahren der modernen Aktien- und Marktrecherche kennen und hat durch ihre Studien den Respekt der Chefredaktion wohlverdient.
