Perfektes Timing: Silberpreis-Prognose geht auf

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Perfektes Timing in meiner Silberpreis-Prognose! Ich könnte jetzt behaupten, dies sei ein Klacks gewesen, aber das stimmt natürlich nicht. Perfektes Timing ist das Resultat eines glücklichen Händchens. Lassen Sie sich bloss nie etwas anderes erzählen. Die dahinterstehende Prognose allerdings war das Resultat harter Recherche und ehrlicher Analyse-Arbeit. So muss es sein.

Am 22.09. hatte ich Ihnen geschrieben, dass Silber massives Erholungspotenzial bietet. Ich hatte Ihnen die Entwicklung der Silver Lease Rates aufgezeigt, die auf eine Knappheit im Silbermarkt hinwies. Und ich hatte Ihnen die Entwicklung der Gold-Silber-Ratio vorgestellt, welche die Unterbewertung von Silber gegenüber Gold deutlich machte und Silber damit zu einer günstigen Absicherung.

Und dann passierte das:

Ein schöner Sprung nach oben im Silberpreis

Quelle: stockcharts.com

Zuletzt ist der Silberpreis von seiner Widerstandslinie abgeprallt und kommt erneut zurück.

Vor dem Trend kommt die fundamentale Ausgangslage

Noch haben wir es nicht mit einem klaren Aufwärtstrend im Silberpreis zu tun, den jedes dumme Computerprogramm problemlos nach oben spielen kann. Aber im Silbermarkt bewegt sich etwas. Das sagt uns die fundamentale Ausgangslage.

Silbernachfrage steigt auf Rekordhöhen

So importiert Indien, einer der wichtigsten Endverbraucher aktuell Rekordmengen an Silber für die Herstellung von Schmuck und Silberwaren. Die Importe im August lagen bei 1.056 Tonnen. Damit hat das Land in den ersten 8 Monaten dieses Jahres bereits 6.239 Tonnen importiert. Das entspricht der dritthöchsten Importmenge seit Beginn der Aufzeichnungen.

Dabei steht die traditionelle indische Fest- und Hochzeitssaison erst noch an und dürfte den Kauf von Schmuck und Silberwaren auf neue Rekordmengen steigern. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der bisherige Rekord aus 2015 bei 7.530 t an Silberimporten innerhalb eines Jahres gebrochen wird.

Auch die Privatinvestitionen in den USA und Deutschland, den beiden anderen wichtigen Märkten für physische Silberinvestitionen, bleiben hoch. Und zwar seit Beginn der Pandemie im Jahr 2020. Deutsche und US-Investoren scheinen, was ihr Absicherungsbedürfnis in physischen Edelmetallen betrifft, inzwischen ähnlich zu ticken.

Und schließlich dürfte auch die Industrienachfrage auf ein weiteres Rekordhoch steigen, da die Dekarbonisierung (mit Schwerpunkt auf Photovoltaik-Anlagen und Fahrzeugelektrifizierung) hohe Mengen an Silber benötigt. Und das unabhängig vom globalen BIP-Wachstum, denn der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist eines der wichtigsten und akuten globalen Ziele.  

Physische Bestände auf Rekordtiefs

Der globale Silbermarkt befindet sich seit Jahren in einem Primärmarktdefizit. Das ist auch in 2022 nicht anders. Doch inzwischen gehen auch die physischen Lagerbestände zur Neige, wie beispielsweise aktuell bei der LBMA. Die London Bullion Market Association ist eine weltweite Vereinigung von mehr als 145 Unternehmen aus über 30 verschiedenen Ländern, aus den Bereichen Gold- und Silber-Handel, Produktion, Verarbeitung oder Herstellung. Ebenfalls gehören die wichtigsten Groß- und Edelmetallhandelsbanken zur LBMA. Sie ist sozusagen das europäische Herzstück des internationalen Edelmetallhandels. Und nun vermeldet die LBMA einen so massiven Rückgang ihrer Silberbestände, wie er seit Jahren nicht vorgekommen ist. Aktuell liegen die Silberbestände mit 871 Mio. Unzen auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2016.

Silberbestände in London auf Rekordtief

Quelle der Daten: LBMA

Der Umstieg auf die Erneuerbaren Energien kostet viel Silber. (In orange der massive Rückgang der Silberbestände, in blau halten sich die Goldbestände noch stabil.)

Fazit gerne noch einmal: Silber ist knapp und günstig

Ich wiederhole mich gerne noch einmal:

Angesichts der aktuell enorm düsteren Aussichten (Putins Krieg, Rezession, Inflation usw.) ist und bleibt Gold das bewährte Absicherungselement für Ihr Vermögen. Gold dürfte sich in den kommenden Monaten noch sehr stark entwickeln. Aber des Goldes kleiner Bruder, das Silber, hat das Potenzial für eine massive Outperformance, bis es sein langfristiges Durchschnittsverhältnis von 50 zu eins in der Gold-Silber-Ratio erreicht hat. Dafür gibt es gute fundamentale Gründe, wie die deutliche Knappheit im Silbermarkt.  Auch diese wird wie alle Knappheiten gelöst werden – durch höhere Preise.