Rohstoffe Wochenrück- und Ausblick 18.02.-25.02.19: Saudi-Arabien stützt Ölpreis

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Die Ölpreise handelten in der vergangenen Woche erneut fester. Es ist vor allem den Produktionskürzungen der OPEC und hier vor allem Saudi-Arabiens, sowie den sanktionsbedingten Angebotsausfällen in Venezuela und dem Iran zu verdanken, dass die Ölpreise überhaupt Unterstützung erhalten.

Dabei setzen nicht einmal alle Staaten die Produktionskürzungen um. Laut IEA lag die Umsetzung aller beteiligten Länder im Januar nur bei 83%. In der OPEC selbst immerhin bei 86%, aber bei den Nicht-OPEC-Ländern nur bei mageren 25%.

Den Ausgleich schafft derzeit nur Saudi-Arabien, das seine Kürzungsziele übererfüllt. Auftrieb gab den Preisen auch, dass sich nun auch der nigerianische Präsident zu Kürzungen bereit erklärt hatte. Dies ist offensichtlich auf Druck Saudi-Arabiens geschehen. Dem OPEC-Monatsbericht zufolge hatte Nigeria seine Ölproduktion im Januar sogar erhöht, anstatt sie zu senken. Doch in der vergangenen Woche sagte Nigerias Präsident Buhari einem saudischen Gesandten zu, dass sich Nigeria nun an die Vorgaben des Kürzungsabkommens halten wolle.

Wie der saudische Energieminister bekannt gab, habe er mit allen Ländern gesprochen, die die Kürzungen bislang nur langsam umgesetzt hätten und Zusicherungen erhalten, dass man die Kürzungen schneller umsetzen wolle. So will man bis April einen ausgeglichenen Markt erhalten.

Brent zur Lieferung im April handelt aktuell bei 66,91 US-Dollar pro Barrel an der ICE.

WTI zur Lieferung im April notiert derzeit bei 57,14 US-Dollar pro Barrel an der NYMEX.

Brent-Ölpreis in USD/Barrel in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Knackpunkt Saudi-Arabien

Derzeit lässt der Markt die Tatsache völlig unberücksichtigt, dass die US-Ölproduktion ungerührt von Rekordhoch zu Rekordhoch klettert. Wie die US-Energiebehörde berichtet, soll die US-Schieferölproduktion im März um 84.000 auf rekordhohe 8,4 Millionen Barrel pro Tag steigen. Der Produktionsanstieg zwischen November und Februar wurde von der EIA außerdem um 130.000 Barrel pro Tag nach oben revidiert.

Und auch die US-Rohöllagerbestände sind zuletzt wieder kräftig um 3,7 Millionen Barrel gestiegen. Während Saudi-Arabien unter Verzicht auf Marktanteile die Produktion kürzt und den Ölpreis stützt, steigern die USA unaufhaltsam ihre Produktion und sammeln die saudischen Marktanteile ein.

Die logische Konsequenz: Ewig wird Saudi-Arabien nicht zugunsten der USA den Ölpreis künstlich oben halten.

Edelmetalle: Palladium knackt wichtige Marke

Der Palladiumpreis hat in der vergangenen Woche kurzzeitig die Marke bei 1.500 US-Dollar pro Unze überschritten.

Neue Nachrichten gab es indes zwar keine, aber die fundamentale Ausgangslage mit einem bestehenden und sich fortsetzenden Angebotsdefizit unterstützt generell den Preis. Hinzu kommen immer mehr spekulative Anleger, welche die Preisrallye anfeuern.

Nach dem Erreichen der 1.500-USD-Marke setzten Gewinnmitnahmen ein.

Palladium handelt aktuell bei 1.474 US-Dollar pro Unze.

Palladium-Preis in USD/Unze in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Rückschlagrisiko

Das zunehmende Interesse der Spekulanten zeigt, dass der Palladiumpreis auch ein Rückschlagrisiko in sich trägt. Vorerst dürfte der Aufwärtstrend sich aber fortsetzen.

Industriemetalle: Kupferdefizit hoch

Der Kupferpreis ist auch in der vergangenen Woche weiter gestiegen. Zum einen wirkte ein Optimismus hinsichtlich eines Handelsabkommens zwischen den USA und China als Unterstützung für die Industriemetallpreise generell.

Zum anderen gab es aber auch spezifische fundamental unterstützende Nachrichten. So meldete die International Copper Study Group für die Monate Januar bis November 2018 ein  deutliches Angebotsdefizit von 400.000 Tonnen am globalen Kupfermarkt. Dies aufgrund einer hohen Nachfrage.

Kupfer handelt aktuell bei 2,91 US-Dollar pro Pfund.

Kupferpreis in USD/Pfund in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Kupferpreis steigt weiter

Der Kupferpreis dürfte weiterhin gut unterstützt bleiben.

Agrarrohstoffe: Sojabohnen warten auf Handelsabkommen

Der Preis für US-Sojabohnen zum nächstmöglichen Liefertermin ist in der vergangenen Woche gestiegen. Grund dafür sind Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Handelsstreits zwischen den USA und China. So wurde letzte Woche gemeldet, dass die USA und China an mehreren Absichtserklärungen arbeiten, die die Basis für ein Handelsabkommen sein könnten. Dies schürte auch den Optimismus im US-Sojabohnenmarkt.

Besonders der Sojabohnenmarkt ist auf Optimismus hinsichtlich der Lösung des Handelskonflikts angewiesen. Denn China ist normalerweise der größte Abnehmer US-amerikanischer Sojabohnen. Aufgrund der Einfuhrzölle, welche China als Reaktion auf US-amerikanische Importzölle auf US-Sojabohnen verhängte, sind die US-Sojabohnenexporte nach China in 2018 aber um 98% gesunken. Dies machte sich auch schmerzlich für die US-Farmer in der Entwicklung der US-Sojabohnenpreise deutlich.

US-Sojabohnen zur Lieferung im Januar handelt aktuell bei 9,23 US-Dollar pro Scheffel.

Sojabohnen in USD/Scheffel in der letzten Woche

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Sojabohnen bleiben optimistisch

Der Sojabohnenmarkt zeigt sich deutlich optimistischer für ein Ende des Handelskonflikts als andere Märkte. So lange es keine negativen News in dieser Richtung gibt, könnte der Sojabohnenpreis weiter steigen.