Rohstoffe Wochenrück- und Ausblick 11.03.-18.03.19: Erdöl auf 4-Monats-Hoch

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Die Ölpreise sind in der vergangenen Woche gestiegen und erreichten dabei das höchste Niveau in den letzten 4 Monaten.

Grund dafür sind die Produktionskürzungen der OPEC in Kombination mit den unfreiwilligen Angebotsausfällen in Venezuela. Dort setzen die US-Sanktionen die Ölexporte sowieso schon unter Druck. Hinzu kommen nun noch massive Stromausfälle, welche die Produktion beeinträchtigen.

Aber auch eine weiterhin robuste Ölnachfrage aus China unterstützt die Rohölpreise. Der chinesischen Nationalen Statistikbehörde zufolge hat China im Januar und Februar insgesamt 102,49 Millionen Tonnen Rohöl verarbeitet. Das entspricht einem Plus von 6,1% gegenüber dem Vorjahr. Pro Tag wurden damit 12,68 Millionen Barrel Rohöl verarbeitet, was einem Rekordniveau entspricht.

Unterstützend wirken ebenso die Drohungen seitens der USA in Richtung Iran, was die Aussicht auf ein weiter fallendes Ölangebot aus dem Land begünstigt. Gerüchten zufolge haben es die USA darauf abgesehen, die iranischen Ölexporte ab Mai auf weniger als 1 Million Barrel pro Tag zu begrenzen. Dies würde einem Rückgang von etwa 20% entsprechen. Die USA hatten den Käufern von iranischem Öl bei der letzten Implementierung von Sanktionen Ausnahmen gewährt. Diese laufen im Mai aus. Nun scheint es, dass die USA die Sanktionen wohl verlängern aber auch reduzieren werden.

Überdies sind die US-Rohölbestände in der vorvergangenen Woche um 3,9 Millionen Barrel und damit deutlicher als erwartet gesunken, wie das US-Energieministerium berichtete. Darüber hinaus senkte das Ministerium seine Prognose für die Rohölproduktion in 2019 auf 12,3 Millionen Barrel pro Tag. Das entspricht einem Rückgang um 100.000 Barrel pro Tag gegenüber der vorherigen Prognose. Auch für 2020 wurde die Prognose leicht reduziert.

Brent zur Lieferung im Mai handelt aktuell bei 67,02 US-Dollar pro Barrel an der ICE.

WTI zur Lieferung im Mai notiert aktuell bei 58,71 US-Dollar pro Barrel an der NYMEX.

Brent-Ölpreis in USD/Barrel in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: OPEC verknappt die Preise hoch. Wie lange noch?

Die Ölpreise dürften vorerst weiter gut unterstützt bleiben, allerdings ist das nur der künstlichen Verknappung durch die OPEC und ihre Verbündeten zu verdanken. Sollte die OPEC diese Strategie wieder aufgeben, oder das Angebot aus Venezuela oder dem Iran wieder steigen (was derzeit nicht zu erwarten ist), besteht Korrekturpotenzial für die Ölpreise.

Edelmetalle: Goldpreis steigt

Der Goldpreis hat in der vergangenen Woche wieder moderat zugelegt und scheint die Marke bei 1.300 US-Dollar stabil halten zu wollen. Die Bewegungen in der vergangenen Woche waren aber auch von erhöhter Volatilität geprägt was unter anderem auf den Zick-Zack-Kurs in der Brexit-Causa zurückzuführen ist.

Aktuell handelt Gold bei 1.302,30 US-Dollar pro Unze.

Goldpreis in USD/Unze in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Goldpreis bleibt unterstützt

Angesichts der Zinspolitik weltweit mit z.B. negativen Realzinsen in Europa, bzw. keinen weiteren Zinserhöhungen in den USA dürfte Gold weiterhin gut nach unten abgestützt bleiben.

Industriemetalle: Kupfermarkt engt sich weiter ein

Im Wochenvergleich handelt der Kupferpreis zwar leicht fester, aber die Industriemetallpreise bekamen in der vergangenen Woche insgesamt etwas Gegenwind, nachdem Chinas Ministerpräsident Li Keqiang umfangreichen Stimulierungsmaßnahmen und einer Ausweitung der Staatsausgaben eine Absage erteilte.

Dennoch weisen die Fundamentaldaten in einigen Metallmärkten auf steigende Preise. In Chile beispielsweise verzögert sich die Wiederinbetriebnahme zweier Schmelzen in zwei Kupferminen weiter, möglicherweise bis in den Mai hinein. Aufgrund strengerer Umweltrichtlinien mussten die Schmelzen im Dezember die Produktion einstellen. Das entzieht dem Kupfermarkt vermutlich mehrere 100.000 Tonnen Kupfer. Und der Kupfermarkt ist schon seit längerem angespannt.

Kupfer handelt aktuell bei 2,92 US-Dollar pro Pfund.

Kupferpreis in USD/Pfund in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Kupfer bleibt unterstützt

Der Kupferpreis sollte auch weiterhin gut unterstützt bleiben.

Agrarrohstoffe: China kauft Sojabohnen

Die Sojabohnenpreise sind in der vergangenen Woche wieder gestiegen, in Erwartung eines baldigen Endes des Handelskonfliktes zwischen den USA und China.

Am 22. Februar hatte der US-Landwirtschaftsminister per Twitter bekannt gegeben, dass China sich bereit erklärt hatte 10 Millionen Tonnen US-Sojabohnen zu kaufen. Am 7. März berichtete dann das US-Landwirtschaftsministerium USDA von 664.000 Tonnen Sojabohnen durch chinesische Staatsfirmen.

Vor dem Handelskonflikt war China der größte Abnehmer von US-Sojabohnen gewesen. Nachdem China aber in Reaktion auf die US-Handelszölle seinerseits Zölle auf US-Sojabohnen erhoben hatte, waren die chinesischen Importe von US-Sojabohnen fast komplett eingebrochen.

US-Sojabohnen zur Lieferung im Mai handeln aktuell bei 9,09 US-Dollar pro Scheffel an der CME.

US-Sojabohnen in USD/Scheffel in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Sojabohnen haben Potenzial

US-Sojabohnen haben Erholungspotenzial.