Rohstoffe Wochenrück- und Ausblick 04.03.-11.03.19: OPEC stützt Ölpreis ab

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Die Ölpreise tendierten in der vergangenen Woche mit leichten Schwankungen, zum Ende der Woche aber fast unverändert gegenüber dem Wochenbeginn.

Unterstützende und belastende Faktoren hielten sich dabei die Waage. Preisunterstützend wirkten weiterhin die Produktionskürzungen der OPEC und die ungeplanten Produktionsausfälle in Venezuela und dem Iran. Auch die aktuellen Öl-Handelsdaten aus China zeigen weiterhin steigende Rohölimporte. Gemäß Daten der chinesischen Zollbehörde stiegen die Rohölimporte im Februar um 22% gegenüber dem Vorjahr auf 10,23 Millionen Barrel pro Tag. Das entspricht dem dritthöchsten Niveau überhaupt.

Belastend wirkten dagegen die chinesischen Handelsdaten generell. So schrumpfte der Handelsbilanzüberschuss Chinas im Februar unerwartet deutlich. Die Exporte sanken um mehr als 20% gegenüber dem Vorjahr. Die Importe waren den dritten Monat in Folge rückläufig im Vorjahresvergleich. Auch die Entwicklung der US-Rohölbestände wirkt preisbelastend. So stiegen die US-Rohölvorräte in der letzten Woche um 7,1 Millionen Barrel. Die Rohölproduktion verharrte auf Rekordniveau bei 12,1 Millionen Barrel pro Tag. In der Folge stiegen die Rohölvorräte in Cushing auf das höchste Niveau seit Dezember 2017.

Brent zur Lieferung im Mai handelt aktuell bei 65,81 US-Dollar pro Barrel an der ICE.

WTI zur Lieferung im Mai notiert aktuell bei 56,48 US-Dollar pro Barrel an der NYMEX.

Brent-Ölpreis in USD/Barrel in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: OPEC stützt Ölpreise weiter

Der Markt ist vorerst unterversorgt, dank der Produktionskürzungen der OPEC und ihrer Verbündeten. Dies dürfte den Preis vorerst nach unten abstützen.

Edelmetalle: Platinüberschuss hoch

Der Platinpreis stand in der vergangenen Woche erneut deutlich unter Druck. Für Druck sorgte ein Bericht des World Platinum Investment Council (WPIC).

Das WPIC erwartet für den globalen Platinmarkt 2019 das dritte Jahr in Folge einen Angebotsüberschuss. Diesen prognostiziert das WPIC auf 680.000 Unzen. Damit wäre der Überschuss deutlich höher als bislang erwartet.

Für 2018 revidierte das WPIC seine Prognose ebenfalls nach oben, auf 645.000 Unzen. Zwar soll die Nachfrage in diesem Jahr um 5% auf 7,74 Millionen Unzen zulegen, doch das Angebot soll noch stärker steigen. Grund dafür sind Lagerverkäufe in Südafrika und ein verstärktes Recycling von Autokatalysatoren.

Platin handelt aktuell bei 815 US-Dollar pro Feinunze.

Platinpreis in USD/Unze in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Platin zu günstig

Der Angebotsüberschuss verhindert derzeit noch eine echte Erholung im Platinpreis. Mittelfristig dürfte der massive Discount des Platinpreises gegenüber dem Palladiumpreis aber verstärkt zu Substitutionsbemühungen führen. Insgesamt ist Platin einfach zu günstig. #

Industriemetalle: Kupferproduktion sinkt

Der Kupferpreis startete bereits verhalten in die vergangene Handelswoche. Grund war das Fehlen neuer unterstützender Nachrichten, die den Konjunkturoptimismus hätten beflügeln können.

Erst später in der Woche gab es marktspezifische unterstützende News, die den Kupferpreis wieder etwas anschoben. Die beiden weltweit größten Kupferminenproduzenten Chile und Peru meldeten vergangene Woche jeweils einen Produktionsrückgang für Januar gegenüber Dezember.

Insgesamt dürfte die Produktion in Peru und Chile in diesem Jahr aber steigen. Dies dürfte aber nicht ausreichen, um die Ausfälle der Grasberg-Mine in Indonesien auszugleichen die dieses Jahr auf Untertagebau umgestellt wird. Grasberg ist die weltweit zweitgrößte Kupfermine.

Kupferpreis in USD/Pfund in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Kupfer bleibt unterstützt

Angesichts der fundamentalen Ausgangslage auf der Angebotsseite im globalen Kupfermarkt, dürfte der Kupferpreis gut unterstützt bleiben.

Agrarrohstoffe: US-Sojabohnen-Preis sinkt

Die Preise für US-Sojabohnen sind in der vergangenen Woche zurückgekommen. Grund dafür ist dass die von Chinas in Aussicht gestellten Käufe in Höhe von 10 Millionen Tonnen US-Sojabohnen noch nicht vollzogen worden sind. Offensichtlich will China noch die Verhandlungen mit der Trump-Regierung und wohl auch noch günstigere Preise abwarten, nachdem die Preise zuletzt in Erwartung der China-Käufe und einem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen gestiegen waren.

Darüber hinaus ist derzeit auch die Ernte in Brasilien in vollem Gange, wo die Preise unter den aktuellen US-Preisen liegen.

US-Sojabohnen zur Lieferung im Mai handeln aktuell bei 8,95 US-Dollar pro Scheffel an der CME.

US-Sojabohnen in USD/Scheffel in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: US-China-Konflikt ist ausschlaggebend

Es bleibt von der weiteren Entwicklung im US-Chinesischen Handelskonflikt abhängig, wie sich der Preis für US-Sojabohnen weiter entwickelt.