Rohstoff-Recycling: Ein Zukunftsmarkt?

Inhaltsverzeichnis

Weil der Abbau von Rohstoffen endlich ist, rückt Recycling mehr und mehr in den Fokus. Das gilt auch für Stahl. Die Stahlindustrie steckt nach wie vor in einer Krise, weil die Branche extrem unter den hohen Energiepreisen gelitten hat. Entsprechend sind Unternehmen stärker von der Rezession betroffen. Allerdings könnte die Stahlindustrie zu einem Vorreiter beim Schließen von Stoffkreisläufen werden, weil der Werkstoff nahezu ohne Qualitätsverlust wiederverwendet werden kann.

Stahl zählt zum weltweit häufigsten recycelten Werkstoff. Wussten Sie beispielsweise, dass in einem fabrikneuen Auto Stahl-Schrott verarbeitet wird? Heckklappen für Neuwägen werden unter anderem aus diesem hergestellt. Stahl verliert durch das Recycling nicht an Qualität, der Vorgang funktioniert quasi verlustfrei. Die Festigkeit, für welche Stahl bekannt ist, bleibt erhalten. Recycelbar ist zum einen der bereits erwähnte Stahlschrott. Zum anderen funktioniert der Prozess auch mit Stahlstaub und anderen Nebenprodukten, die bei der Herstellung von Rohstahl, Edelstahl oder verzinktem Stahl anfallen.

Warum Stahl ein Recycling-Produkt aus dem Bilderbuch ist

Grundsätzlich können aus Stahl zahlreiche langlebige Produkte hergestellt werden, die zu 100 % recyclebar sind. Einmal hergestellter Stahl, egal ob konventionell oder grün produziert, senkt mit jeder Lebensdauerverlängerung und jedem Recycling den CO2-Fußabdruck. Stahl-Recycling ist also ein Produkt der Zukunft.

Für Sie als Investor oder Investorin kann es sich lohnen, Unternehmen anzuschauen, die in diesem Bereich unterwegs sind. Befesa (WKN: A2H5Z1) ist so ein Unternehmen. Die M-Dax-Firma mit Sitz in Luxembourg ist Marktführer in unterschiedlichen Recycling-Bereichen. Neben Stahl verwertet Befesa unter anderem auch Salzschlacke, ein Abfallprodukt der Aluminiumproduktion.

Chart Befesa, Quelle: Aktien Screener Investor Verlag

Stahlrecycling in der Praxis

Konkret bietet Befesa einen Komplettservice an. Die zum Teil gefährlichen Abfallprodukte werden gegen eine Gebühr direkt bei den Produktionsstätten der Kunden abgeholt. An eigenen Industriestandorten werden die Metallreste recycelt und verkauft. Befesa verdient also gleich zweimal.

Da das Auftragsvolumen stark von der Stahlproduktion abhängt, ging es Befesa in den letzten Jahren nicht allzu gut, weil das Stahlgeschäft während der Corona-Pandemie und der anschließenden Inflation lahmte. Es fielen weniger Abfälle an, Befesa fehlte schlichtweg das Material, um das Recycling-Geschäft auszulasten. Die Befesa-Aktie hat deutlich Federn gelassen. Allein in diesem Jahr lagen die Einbußen bei rund 23 %. Die Talsohle könnte jedoch nun erreicht sein.

Kurzfristige Zukunftsaussichten

In den USA gab es starke Arbeitsmarktdaten, was auf eine erfreuliche Konjunkturentwicklung hindeutet, welche wiederum die Stahlproduktion anheizen könnte. Zudem hat in China die Notenbank ein Konjunkturpaket auf den Weg gebracht. Für Befesa ist das interessant, da das Unternehmen weltweit unterwegs ist. 2023 ist Befesa um 4 % auf 1,2 Milliarden Euro gewachsen. Der meiste Umsatz kommt mit fast einem Drittel aus den USA. Der Anteil Chinas mit 1 % ist noch sehr gering. Allerdings sind die Erlöse dort im letzten Jahr um 50 % gestiegen und damit so stark wie in keinem anderen Land. Bewertet wird Befesa mit einer Milliarde Euro. Das ist das 11-fache des erwarteten Gewinns. Ein Einstieg könnte aufgrund der möglichen Konjunkturerholung interessant sein. Acht von elf Analysten empfehlen den Kauf der Aktie. 3 % Dividendenrendite gibt es obendrauf.

Ein Blick auf Befesa lohnt auf jeden Fall. Sie entscheiden dann, ob die Aktie etwas für Ihr Depot wäre.

Wertvolles Hintergrundwissen rund um Rohstoffe und andere Investitionen lesen Sie in „Sicheres Geld“, einem Beratungsdienst für kritische Anleger, die aktiven Vermögensschutz wünschen.