Rohstoff-Eldorado Mexiko in Gefahr? Wichtige News für Sie!

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Wie Sie vielleicht schon mitbekommen haben, steigt seit einigen Jahren in vielen lateinamerikanischen Staaten der Druck auf den Bergbausektor. Betroffen davon ist auch Mexiko.

Mexiko als Rohstoff-Eldorado

Zunächst: Das nordamerikanische Land ist reich an wichtigen Rohstoffen. Mexiko ist der größte Silberproduzent der Welt. Zu den Big Playern vor Ort gehören Fresnillo, Pan American Silver und First Majestic Silver. Darüber hinaus bietet Mexiko große Vorkommen an Gold, Kupfer, Blei, Zink und etlichen weiteren Metallen. Im Bild sehen Sie die wichtigsten Minenprodukte Mexikos anhand deren Wertvolumen:

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Quelle: Investing News (https://investingnews.com/daily/resource-investing/precious-metals-investing/gold-investing/mexico-timmins-argonaut-sierra-metals-gogold-smt-tmm-ggd-ar/)

Kein Wunder also, dass der Bergbau ein wichtiger Anker der dortigen Volkswirtschaft ist. 2021 trug der Metallsektor nach Angaben des Nationalen Instituts für Statistik und Geographie (INEGI) 9,62 % zum industriellen Bruttoinlandsprodukt und 3,06 % zum allgemeinen BIP bei. Mexiko ist zudem ein wichtiger Rohstofflieferant etwa für die USA, vor allem in Sachen Agrarprodukte, aber auch bezüglich wichtiger Metalle. Entsprechend tummeln sich auf dem mexikanischen Markt etliche ausländische Unternehmen.

Neue Gesetze seit 2023: Staatspräsident Obrador bekämpft Bergbaubranche

Jahrzehntelang hatte die Branche in Mexiko von eher liberalen Bergbaugesetzen profitiert. Doch nun gibt es einen Paradigmenwechsel. Bereits im letzten Jahr hatte die Regierung unter Andrés Manuel López Obrador Reformen für den Bergbausektor beschlossen. Diese sehen eine Verkürzung von Bergbaukonzessionen von ursprünglich 50 auf nun 30 Jahre vor. Zudem erteilen die Behörden Wassergenehmigungen nur noch unter verschärften Bedingungen. Heißt: Die Unternehmen müssen die Umweltrechte lokaler Bevölkerungsgruppen stärker berücksichtigen.

Nicht zuletzt gibt es seit 2023 ein öffentliches Ausschreibungssystem für sämtliche Konzessionen. Zuvor hatte es ein Prioritätsverfahren gegeben. Durch die Ausschreibungen erhöhen sich die Komplexität von Genehmigungsverfahren, deren Dauer und somit das Risiko für Minenfirmen. Die Regierung begründet die schärferen Regularien vor allem mit den Umweltauswirkungen des Bergbaus.

Regierung forciert gesetzlichen Tagebau-Bann

Der linksgerichtete Staatschef Obrador will sich damit aber nicht zufriedengeben. Vor wenigen Tagen brachte der Politiker eine weitere, noch wesentlich tiefgreifendere Änderung ins Spiel. Nach eigenen Angaben hat der Präsident dem Parlament eine Verfassungsreform vorgelegt, um Bergbauaktivitäten im Tagebau erheblich zu beschränken.

Konkret schwebt Obrador vor, dass in Mexiko keine Genehmigungen für neue Tagebauprojekte mehr erteilt werden dürfen. Gleichzeitig betonte Umweltministerin María Luisa Albores, dass viele der bereits erteilten Konzessionen mit erheblichen Gefahren für die Umwelt einhergingen. Deshalb hat die Regierung die Schaffung von fünf neuen Naturschutzgebieten angeordnet, um bestehende Konzessionen unwirksam zu machen.

Für die Branche jedenfalls wäre ein gesetzlich geregelter Tagebau-Bann eine weitere bittere Pille. Von den etwa 250 Minen, die in Mexiko aktuell in Betrieb sind, lassen sich 97 dem Tagebau zurechnen und 152 dem Untertagebau. Zu den wichtigsten Tagebauprojekten gehören „Herradura“ von Fresnillo, „Peñasquito“ von Newmont und „Pinos Altos“ von Agnico Eagle Mines. Tatsächlich hat das Umweltministerium seit Amtsantritt der Obrador-Regierung im Jahr 2018 nach eigenen Angaben kaum noch Genehmigungen für neue Tagebauprojekte erteilt. Nun könnte diese Verweigerungshaltung in ein Gesetz gegossen werden.

Bergbaubranche läuft Sturm

Die Kritik aus der Bergbaubranche ließ freilich nicht lange auf sich warten. Der Chef von Mexikos größtem Minenkonzern Grupo México, Germán Larrea, wies darauf hin, dass die meisten Tagebauprojekte heutzutage umweltfreundlich seien, da man hochmoderne Anlagen verwende. Zudem könnten Flora und Fauna rund um die Standorte perspektivisch wiederhergestellt werden (via Mexico Business News, MBN).

Ralph Shearing, ehemaliger Chef von Altaley Mining, gab laut MBN zu Protokoll, dass ein Tagebau-Verbot unnötig sei und der Branche massiven Schaden zufügen würde. Shearing wies auf die enormen wirtschaftlichen Vorteile der Minen für die Regionen und lokalen Gemeinden hin.

Mein Fazit für Sie

Dass nun auch Mexiko die Daumenschrauben für den Bergbausektor noch weiter anziehen will, ist für viele Rohstoff-Aktien natürlich erst einmal keine gute Nachricht. In Stein gemeißelt ist das Ganze jedoch noch lange nicht. Erstens müsste das Parlament dem Vorstoß des Präsidenten noch zustimmen. Zweitens finden noch in diesem Jahr in Mexiko Wahlen statt, die die politischen Vorzeichen wieder ändern könnten.

Die Bergbaubranche wird nun mit aller Macht Lobbyarbeit betreiben müssen, um vor der Wahl die ökonomische Wichtigkeit des Sektors für Mexiko öffentlich herauszustellen. Fakt ist: Gänzlich auf den Bergbau verzichten kann die mexikanische Regierung nicht. Dafür ist die Branche zu wichtig für die Konjunktur.