Rohstoff der Zukunft? Phosphor als Investment-Chance

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Phosphor ist ein für alle Lebewesen lebensnotwendiger, wichtiger Mineralstoff. Er ist Teil der Erbsubstanz und spielt für den Energiestoffwechsel eine wichtige Rolle. Das gilt für Menschen genauso wie für Pflanzen oder Tiere.

Der Rohstoff wird aus Mineralien gewonnen. Die Vorkommen sind begrenzt und manche Analysten glauben, dass diese schneller aufgebraucht werden könnten als die von Erdöl. Deshalb lohnt sich für Anlegerinnen und Anleger ein Blick auf Phosphor.

Pflanzen müssen Phosphor oder Phosphat (mit Sauerstoff verbundener Phosphor) in Wasser gelöst über den Boden aufnehmen, Tiere und Menschen über die Ernährung. In einem natürlichen Kreislauf, in dem Pflanzen wachsen, absterben und verrotten, gelangt Phosphor automatisch ins Erdreich zurück und steht so neuen Pflanzen zur Verfügung. Dieser Kreislauf besteht jedoch nicht mehr, wenn geerntet wird. Deshalb wird Phosphor dem Dünger zugesetzt.

Wo Phosphor gebraucht wird

Rund 90 Prozent des Phosphors wird für die Herstellung von Phosphatdünger verwendet. Darüber hinaus spielt Phosphor in der Industrie eine wichtige Rolle für die Produktion von Korrosionsschutz-, Flammschutz- und Reinigungsmitteln. In Feuerwerkskörpern und in den Reibeflächen von Streichholzschachteln ist ebenfalls Phosphor enthalten. Relativ neu ist die Verwendung für LFP-Lithium-Eisenphosphatbatterien, die seit 2021 verstärkt in Elektroautos verbaut werden. Der Bedarf könnte hier in Zukunft stark zunehmen.

Darüber hinaus setzt die Nahrungsmittelindustrie Phosphate in industriell hergestellten Lebensmitteln als Stabilisatoren, Binde-, Backtrieb-, Trenn-, Konservierungs- oder Säuerungsmittel ein.

Im Jahr 2022/2023 wurden weltweit etwa 220 Millionen Tonnen Phosphatgestein aus Minen gefördert. China produzierte 90 Millionen Tonnen und war damit der weltweit größte Produzent. Das wiederum könnte für Deutschland zum Problem werden. In der gesamten EU gibt es keine nennenswerten Phosphor-Vorkommen, Importe sind zwingend erforderlich, die zu einer Abhängigkeit führen könnten.

Wie eine Rückgewinnung funktionieren könnte

Um eine mögliche Abhängigkeit zu reduzieren, wird hierzulande an Rückgewinnungsmöglichkeiten geforscht. Als vielversprechend gilt die Rückgewinnung aus Klärschlamm. Jeder Mensch scheidet täglich etwa 1,8 Gramm Phosphor aus, der zusammen mit Phosphor aus Reinigungsmitteln in die Kläranlagen gelangt. „Wenn die gesamte Menge des in Deutschland anfallenden Klärschlamms aus der öffentlichen Abwasserbehandlung in Höhe von rund 1,7 Millionen Tonnen Trockenmasse einer Phosphorrückgewinnung zugeführt wird, lassen sich daraus rund 50.000 Tonnen Phosphor gewinnen“, erklärt der Verein „Deutsche Phosphor-Plattform“ (DPP), der Kläranlagen-Betreiber berät.