Was will eigentlich die Opec?

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Wir reiben uns verwundert die Augen. Kommt jetzt eine Einigung oder nicht? Schon mehrmals in diesem Jahr hat die Opec bekannt gegeben, dass sie die Produktion kürzen will. Aus den Ankündigungen ist aber nie etwas geworden.

Zweifel an der Handlungsfähigkeit der Opec

Ich hatte im Profit Radar schon häufiger darauf hingewiesen, dass es zu viele widerstreitende Interessen eigentlich verfeindeter Staaten gibt. Nach mehrere missglückten Anläufen in diesem Jahr hinterlässt die Opec immer mehr den Eindruck, dass sie als Öl-Kartell eigentlich nicht mehr handlungsfähig ist.

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Ölpreis sackt wieder ab

Am Ölpreis können Sie diese merkwürdige Spiel ablesen. Der Ölpreis hat immer wieder kurzfristig den Abwärtstrend gestoppt und hat Ausbruchversuche in Richtung 50 US$ gemacht. Doch der massive Widerstand bei 50 US$ (rote Linie) wurde bisher nicht geknackt. Vielmehr besitzt die Unterstützungslinie bei 45 US$ wieder Anziehungskraft (blaue Linie). Allein letzten Freitag hat der Ölpreis rund -4% verloren.

Saudis ziehen sich zurück

Offenbar verlieren auch die Saudis die Geduld. Überraschend hat Saudi-Arabien seine Teilnahme an informellen Gesprächen mit Nicht-OPEC-Produzenten für abgesagt. Zuvor hatte der saudische Ölminister erklärt, dass der Ölmarkt im nächsten Jahr auch ohne eine Kürzung der Fördermenge ausgeglichen würde. Wie das funktionieren soll, hat er aber nicht gesagt.

Überproduktion bleibt erhalten

Die Opec fördert weiterhin 700.000 Barrel pro Tag mehr als benötigt wird. Pro Tag! Wenn die Volkswirtschaften in den USA und China hohe Wachstumsraten von +7% hinlegen würden, wäre der Ölmarkt vielleicht ausgeglichen. Das ist aber unrealistisch. Denn gerade Libyen, Nigeria und der Iran werden jede Möglichkeit nutzen, ihr gebremste Produktion hochzufahren. Das Überangebot bleibt uns auch im nächsten Jahr erhalten. Hinzukommt: Trump wird sich für die Opec als starker Gegener erweisen.