Vorsicht Falle: Rohöl mit versuchter Bodenbildung

Erdöl
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Gestern sind die Märkte schon wieder nach oben gesprungen. Nach dem Wochenende mussten wir nicht einmal auf den heutigen Dienstag warten, um einen Anstieg zu sehen. So verhalten es heute zur Sache geht, so energisch schossen die Kurse gestern nach oben: Der S&P 500 legte um 1,55 Prozent zu, bei der NASDAQ 100 ging um knapp 2 Prozent hoch.

Wie durcheinander der Markt ist, zeigt Tesla wunderschön: Am Freitag ging es 8 Prozent Richtung Süden – heute stehen wir schon wieder 6 Prozent vom Tief entfernt. Der DAX hält sich weiterhin über seiner letzte Woche hier gezeigten Trendlinie. Amazon steht auf dem Monatshoch. Wie Sie sehen, so ein richtiger Crash sieht irgendwie ganz anders aus. Somit haben wir unterm Strich vielleicht schon das Schlimmste hinter uns.

WTI im 4-Stunden-Chart

Jetzt aber zum Rohöl. Da hatte ich Ihnen am Freitag einen sportlichen Einstieg in eine Long-Position gezeigt. Wir notierten am unteren Rand der Supportzone und diese erwies sich als stabil. Zwischenzeitlich war der Trade heute knapp 50 Prozent im Plus. Das ist viel – war aber natürlich auch riskant, weil es am Freitag noch kein Lebenszeichen der Bullen gab.

Es geht langsam bergauf mit dem Ölpreis, wobei an meiner Tankstelle die angezeigten Literpreise noch etwas fallen. Das sind vielleicht die Nachwirkungen der letzten Tage. Im 4-Stunden-Chart sehen wir jedoch jetzt, dass die Kurse zwar steigen – gleichzeitig aber eine mögliche Bärenflagge bilden. Das birgt die Gefahr weiterer Verluste.

(Quelle: Aktienscreener.com)

Der Flaggenmast entspricht dabei der großen roten Kerze vom Freitag. Farblich markiert sehen Sie die Flagge: Die parallelen Trendlinien, zwischen denen sich die Kurse gerade nach oben hangeln. Sollten die Kerzen hier nach unten herausfallen, geht es noch weiter abwärts. Vielleicht dieselbe Distanz, die er Flaggenmast zeigt: knapp 3 US-Dollar.

Für diesen Fall müssen wir uns einen neuen Einstieg in einen Long-Trade suchen, denn dann wäre die mutige Idee vom Freitag beendet. WTI würde ein neues Jahrestief machen. Somit ist allen Marktteilnehmern klar, dass sich hier der Wind gedreht hat.

Öl muss deshalb nicht gleich dramatisch einbrechen. Dennoch wird es kaum nur 50 Cent unter die alten Tiefs fallen.

Letztlich ist auch das wiederum gut für den Aktienmarkt. Viele Unternehmen, die Produkte herstellen, können günstiger fertigen, wenn das Öl billig ist. Und damit stehen wir wieder bei der 3er Kombi: Fallende Ölpreise, vermeintlich sinkende Zinsen und günstige Rohstoffe heben insgesamt den Aktienmarkt. Wir müssen nur noch auf den Startschuss warten.