Ölpreise bleiben vorerst gedämpft
Die Ölpreise gaben in der vergangenen Woche weiter deutlich nach. Inzwischen sind die Preise gegenüber den Jahreshöchstständen vom Juni um über 20% gefallen, was auf den Beginn eines Bärenmarktes hindeutet.
Weiterhin belastet vor allem das aktuelle Überangebot, insbesondere an Ölprodukten in den USA die Preise. Wie das US-Energieministerium berichtete, sind die US-Rohölvorräte in der letzten Woche um 1,7 Millionen Barrel gestiegen. Grund dafür sind gestiegene Rohölimporte, sowie eine rückläufige Rohölverarbeitung, aufgrund des deutlichen Überangebots an Benzin und Destillaten.
Die US-Benzinnachfrage lag in den vergangenen 4 Wochen zwar 2,6% über jener des Vorjahres. Dies reichte jedoch nicht aus, damit das hohe Benzinangebot (die Bestände liegen derzeit rund 12% über dem langjährigen Durchschnitt) in den USA absorbiert werden konnte.
Überdies berichtete das Energieministerium erneut von einem Anstieg der US-Rohölproduktion. Diese ist nun die dritte Woche in Folge gestiegen. Und auch die Zahl der aktiven Ölbohrungen in den USA ist in der vergangenen Woche zum vierten Mal in Folge gestiegen, laut Baker Hughes.
Doch auch außerhalb der USA bleibt der Markt aktuell gut versorgt. In Kanada normalisiert sich die Ölproduktion nach den Waldbränden wieder und auch in Nigeria ist die Produktion zuletzt wieder gestiegen. In Libyen nehmen zwei wichtige Ölhäfen wieder den Betrieb auf und im Irak zeichnet sich ein Anstieg der Ölexporte ab.
Das führt zu rekordhohen Beständen in den OECD-Ländern. Der Internationalen Energieagentur zufolge sind die Bestände an Öl und Ölprodukten in den OECD-Ländern im Mai auf ein Rekordhoch von 3,074 Milliarden Barrel gestiegen.
Brent zur Lieferung im Oktober handelt aktuell bei 43,21 US-Dollar pro Barrel an der ICE.
WTI zur Lieferung im September notiert derzeit bei 41,40 US-Dollar pro Barrel an der NYMEX.
Brent-Ölpreis in USD/Barrel in der letzten Woche
Quelle: stockcharts.com
Ausblick
So lange das massive Überangebot in den Märkten Bestand hat, dürften die Ölpreise vorerst gedämpft bleiben.