OPEC schickt Ölpreis in den Keller!
Die OPEC macht OPEC-Sachen – und der Markt eskaliert. Manchmal dreht die Organisation erdölexportierender Länder den Hahn auf und manchmal zu. Das Ergebnis ist immer dasselbe: Die Kurse springen übertrieben in eine Richtung.
Soll weniger produziert werden, springt der Kurs nach oben. Plant die OPEC mehr Öl auf den Markt zu bringen, brechen die Kurse ein.
WTI im Tageschart
Wenn wir uns dazu heute die US-Rohölsorte WTI anschauen, sehen wir genau dieses Bild. Wer rechtzeitig von der Nachricht erfährt, kann alleine damit gutes Geld verdienen.
Die OPEC will zwar weiterhin an ihrer Kürzung der Fördermenge festhalten. Allerdings laufen die freiwilligen Kürzungen ab Oktober nun schrittweise aus. Die grundsätzlichen Förderkürzungen werden bis Ende 2025 verlängert.
5,9 Millionen Barrel werden pro Tag nicht verkauft. Das sind etwa 6 Prozent des Weltmarkts. Freiwillig hat speziell Saudi-Arabien auf 2,2 Millionen Barrel pro Tag verzichtet. Die kommen ab Oktober wieder stückweise auf den Markt. Mehr Angebot – günstigerer Preis. So weit, so normal.
Übertreibung und Rücklauf
Doch beim Ölpreis wird so eine Veränderung immer drastisch an der Börse gespielt. Wie Sie jetzt wissen, werden nicht einmal 6 Prozent aktuell vom Markt ferngehalten. Nicht einmal die Hälfte davon wird ab Oktober dann wieder verkauft.
Trotzdem ist Öl in den letzten Tag um fast 10 Prozent gefallen. Das ist ganz offensichtlich übertrieben und auch nichts Neues. Das passiert immer wieder. Und der übliche Verlauf in den kommenden Wochen sieht dann vermutlich so aus.
So wird der Ölpreis auf diesen Preisabfall reagieren
Heute oder die nächsten Tage sehen wir das Tief. Nachdem wir heute schon eine grüne Tageskerze erleben, kann es das schon gewesen sein.
Danach werden die Kurse wieder steigen. Idealerweise bis zum heute gerissenen Gap. Wenn diese Kurslücke geschlossen ist, geht es wieder Richtung Süden, aber nicht dramatisch. Die Ölpreise werden in den meisten Fällen einfach zur Seite schieben.
Natürlich geht das nicht ewig so und dieses Verhaltensmuster ist auch nicht garantiert. Dennoch habe ich es schon oft genug erlebt. Wenn die Masse denkt, „oh jetzt fällt Öl, weil die OPEC mehr Rohöl auf den Markt wirkt“, dann ist die größte Strecke schon vorbei.
Wie gesagt, es kann noch etwas weiter fallen, aber ich sehe alleine aufgrund der Zahlen keinen Grund, warum wir jetzt noch weiter abstürzen sollen. Wenn 3-4 Prozent mehr Angebot kommt, dann darf der Preis um 3-4 Prozent fallen – und ein wenig mehr. Sobald diese Nachricht aber verdaut wurde, pendelt sich das Geschehen wieder ein und die Preise steigen.
Sofern es keine anderen Nachrichten von OPEC & Co. gibt, kann der oben gezeigte Plan, wie die Kurse verlaufen können, Realität werden.