Ölpreis-Ausblick 2019 Teil 2: Das sind die Gründe für steigende Preise

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Der Ölpreis ist auch in 2019 ein Ergebnis vielfältiger Faktoren. Dennoch dürfte der Preis Ende 2019 höher notieren als Ende 2018. Warum? Das klären wir heute.

Betrachten wir als erstes die Entwicklung des Brent-Ölpreises seit Jahresbeginn.

Ölpreis in 2019: die Erholung hat schon begonnen

 

Quelle: stockcharts.com

Produktionskürzungen sind der Motor der Ölpreiserholung

Anfang Dezember hatten sich die 15 Mitgliedsstaaten der OPEC sowie deren verbündete Ölexporteure auf Produktionskürzungen in Höhe von 1,2 Millionen Barrel pro Tag geeinigt. Anfang Januar sind die beschlossenen Kürzungen in Kraft getreten. Überdies hatte Saudi-Arabien zudem eine Kürzung seiner Ölexporte um 800.000 Barrel pro Tag auf 7,1 Millionen Barrel pro Tag verkündet.

Dies alleine würde aber nicht ausreichen den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Doch überraschend hat auch Kanada Produktionskürzungen beschlossen. Überdies kommen der OPEC auch ungeplante Produktionsausfälle in Libyen zu Hilfe. Dort ist die Produktion auf zwei Ölfeldern aufgrund einer Besetzung durch Stammeskämpfer und abtrünnige Sicherheitskräfte unterbrochen. Die Ausfälle liegen bei 400.000 Barrel pro Tag.

Am stärksten fährt Saudi-Arabien seine Förderung zurück, aber auch Russland will massive Kürzungen umsetzn. Der russische Energieminister Alexander Nowak zeigte sich daher zuversichtlich, dass sich der Ölpreis im neuen Jahr stabilisiert.

Die Förderkürzungen sollen zunächst für ein halbes Jahr gelten – im April treffen sich die Opec-Staaten und ihre Verbündeten, um erneut über den Deal zu verhandeln. Denn zu diesem Zeitpunkt laufen die Ausnahmegenehmigungen für die Ölabnehmer des Iran aus. Doch dazu morgen noch mehr.

Ist der Schieferöl-Boom zu Ende?

Die USA sind inzwischen mit aktuell 11,5 Millionen Barrel täglich der größte Ölproduzent der Welt (noch vor Saudi-Arabien und Russland) und die Produktion wird weiterwachsen. Wie die US-Energiebehörde EIA berichtet, soll die Produktion auf 12,06 Millionen Barrel pro Tag wachsen.

Zu einem Großteil ist das vor allem der boomenden Schieferöl-Produktion zu verdanken.

Doch die EIA könnte sich auch irren. Grund dafür sind Pipeline-Engpässe. In den USA gibt es derzeit nur noch wenige freie Kapazitäten und dies könnte das Angebotswachstum in den USA durchaus bis zum Ende des dritten Quartals bremsen.

Überdies ist die Ölförderindustrie (und hier vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen) in den USA überaus preissensitiv. Sollte das schwächere Preisniveau länger anhalten, dürfte das einige dieser Unternehmen in die Pleite treiben. Dadurch würde sich automatisch das Angebot wieder verringern. Sollte das Wachstum der US-Ölproduktion in diesem Jahr schwächer ausfallen als erwartet, dann würde dies dem Ölpreis in diesem Jahr zusätzlich deutliche Unterstützung bieten.

Alles in allem sieht es somit nach einer Fortsetzung der Ölpreiserholung in diesem Jahr aus. Doch es gibt auch einige Unsicherheitsfaktoren zu bedenken. Dazu morgen mehr…