Energiepreise: Öl zieht wieder an, Gas geht durch die Decke
Die Freude an der Tankstelle währte nur kurz: Die Preiserholung am Ölmarkt setzt sich weiter fort. Die Sorte Brent ist mittlerweile wieder auf über 76 US$ gestiegen. Gegenüber dem Korrekturtief vor einer Woche ist das ein Sprung von 17%.
Ölpreis springt innerhalb einer Woche um 17% an
Bis zum November-Hoch fehlen allerdings noch ein paar Prozent. Ob diese Lücke nach oben wieder geschlossen werden kann, hängt auch davon ab, wie die neue Virusvariante Omikron eingeschätzt wird. Diese Szenarien sind denkbar:
- Wenn die dritte Impfung weiter anläuft und die Studien eine hohe Wirksamkeit auch gegen die neue Virusvariante zeigen, wird die Nachfrage nach Öl weiter anziehen – und damit auch der Ölpreis.
- Wenn immer mehr Länder wegen Omikron das öffentliche Leben einschränken, wird sich das auch auf die Nachfrage auswirken. Sprich: Der Ölpreis wird wieder in Richtung 70 US$ fallen.
Corona-Beschränkungen drücken die Ölnachfrage
Die britische Regierung hat bereits wieder die Pflicht zu Home Office verfügt. Und in China gibt es bereits wieder lokale Einschränkungen von touristischen Reisen. Das dürfte die Ölnachfrage etwas bremsen. Allerdings gibt es eine gegenläufige Entwicklung, die wir im Auge behalten müssen:
Öl statt Gas zum Heizen
Bei den Energiequellen zeichnet sich derzeit ein Trendwechsel ab. Zunehmend wird Öl statt Gas zum Heizen und zur Stromerzeugung verwendet. Denn wie kaum ein anderer Energieträger ist Gas gegen den aktuellen Korrekturtrend durch die Decke gegangen. Der europäische Erdgaspreis ist jetzt über die Marke von 100 Euro je MWh gestiegen. Letze Woche lag der Preis für die Megawattstunde noch bei 90 Euro.
Weniger Atomstrom aus Frankreich treibt die Gas-und Strompreis
Ein weiterer Grund für den starken Anstieg der Gaspreise sind Wartungsarbeiten in den französischen Atomkraftwerken. Deshalb wird Frankreich in den nächsten Monaten werden Atomstrom produzieren. Das wirkt sich jetzt bereits auf den deutschen Strompreis aus, der gestern auf ein neues Rekordhoch geklettert ist.
Fazit: Ob Sie nun Öl, Gas oder Strom nehmen – die Energiepreise steigen auf breiter Front. Während Öl weiter anfällig für Korrekturen bleibt, vor allem durch die Unsicherheit der Omikron-Variante, schießen Strom und Gas auf neue Rekordstände.