Brent – es dürfen Gewinne mitgenommen werden!
Brent hat die angepeilte Kaufzone in 2. Instanz als Kehrtwende genutzt. Seitdem sind die Kurse um knapp 10 US-Dollar gestiegen. Die Krise im mittleren Osten treibt den Preis sicherlich etwas nach oben. Bei WTI sieht es wie üblich exakt genauso aus. Die Kurse bei WTI und Brent laufen synchron, egal ob das Öl aus den USA oder aus dem Nordatlantik kommt.
Brent im Tageschart
Die eingezeichnete Zone hatte ich vor einigen Wochen als Kaufbereich identifiziert. Unverändert gelassen habe ich die Höhe – nur die Breite habe ich zum aktuellen Zeitpunkt angepasst. Damals hatte ich Ihnen schrieben, als die Kurse unter diesen Bereich gelaufen sind, dass wir noch nicht einsteigen sollten.
In der Folge ging noch 2 US-Dollar weiter runter – erst dann gab es eine Gegenreaktion bis 75 US-Dollar: Danach konsolidierten die Kurse dann wie anvisiert in der eingefärbten Zone. Der 2. Ausbruch nach oben war letztlich die entscheidende Bewegung.
Wie geht es weiter beim Rohöl?
Das hängt vermutlich mit der Situation im Nahen Osten zusammen. Wenn wir uns den Chart anschauen, sehen wir, dass die Kurse über dem Sommerhoch von 2021 stehen. Dieser Bereich um 77,80 US-Dollar ist oft genug heiß umkämpft. Im Mai dieses Jahres notierten wir einen Tag darunter, nur um in der Folge knapp 11 US-Dollar zu steigen.
Damals wurde die Zone von den Bullen verteidigt. Im August gab es eine längere Schlacht, die die Bären letztlich für sich entscheiden konnten. Das Tief wurde letztlich bei unter 69 US-Dollar gesehen.
Doch heute stehen wir bereits 10 US-Dollar höher, und von den niedrigen Preisen ist nicht mehr viel zu sehen. Außer an der Tankstelle. Da ist der schnelle Anstieg diesmal noch nicht sofort umgelegt worden. Oft geht das richtig schnell. Selbst wenn das dort verkaufte Benzin noch zu niedrigen Preis gekauft und durch die Raffinerie geschleust wurde. Die Zapfsäule zeigt ist meist recht schnell an, ob die Rohölpreise gestiegen sind.
Davon ist diesmal aber noch nicht extrem viel zu sehen. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass der schnelle Anstieg nicht von Dauer sein wird. Oder so wird es vielleicht vermutet.
Richtung Winter wäre es nicht verwunderlich, wenn das Rohöl teurer wird. Aber ob die Saisonalität stärker die Kurse bewegt als ein Konflikt im Nahen Osten – das werden wir sehen. Die letzten Handelstage ging es steil nach oben. Das muss es noch nicht gewesen sein. Dennoch finde ich dieses Level interessant genug, um einen Teil der Gewinne mitzunehmen, wenn Sie auf steigende Brent-Preise gesetzt haben.
Noch einmal für den Hinterkopf: Beim Corona-Crash im April 2020 war der Preis von Rohöl sogar kurz negativ. Knapp 2 Jahre später, Anfang März 2022, stand Brent bei 138 US-Dollar im Hoch. Aktuell haben wir uns etwa dazwischen eingependelt. Die größten Sorgen sind Geschichte. Für den Moment.