2020: Renaissance der Rohstoffinvestments?

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Das neue Jahr ist noch jung, doch schon jetzt prognostizieren Experten, dass es turbulent zugehen dürfte an den Aktienmärkten.

Von der jahrelangen Rally, die den Dax auch im vergangenen Jahr noch einmal um mehr als 25 Prozent in die Höhe katapultiert hat, ist Anfang Januar nur noch wenig zu spüren. Hintergrund ist die sich zuspitzende Lage in der Golfregion, nachdem die USA vergangene Woche überraschend einen hochrangigen iranischen General gezielt getötet hatten.

Drohende Eskalation im Nahen und Mittleren Osten

Teheran droht mit Vergeltung, Washington mit weiteren Gegenschlägen, das irakische Parlament verweist ausländische Truppen des Landes und der Antiamerikanismus in der Bevölkerung wird erneut angeheizt. Nicht wenige Beobachter sprechen von einem Pulverfass, das jederzeit hochgehen kann. Konkret bedeutet das: blutige Anschläge, weitere Militäroperationen bis hin zu einem heißen Krieg zwischen den USA und dem Iran sind nicht ausgeschlossen, sondern ganz im Gegenteil wieder deutlich wahrscheinlicher geworden.

Es ist eine explosive Gemengelage in einer ohnehin seit Jahrzehnten instabilen Krisenregion, mit undurchsichtigen Allianzen und einem unberechenbaren US-Präsidenten mittendrin. Verbündete wie die Europäische Union oder die NATO stehen bislang relativ ratlos daneben, rufen zur Deeskalation auf, plädieren für diplomatische Bemühungen und ziehen ihre Truppen zurück. Doch die Zeichen stehen auf Eskalation.

Preise für Gold und Rohöl ziehen kräftig an

Besonders deutlich ablesen lässt sich das an den kurzfristigen Reaktionen an den Märkten: Aktienmärkte rund um den Globus sackten teils deutlich ins Minus. Anleger schichteten um in vermeintlich sichere Häfen, um ihr Kapital zu schützen. Ein klassischer „sicherer Hafen“ ist das Gold, und auch das zeigte sich umgehend: Der Goldpreis erreichte innerhalb kürzester Zeit den höchsten Stand seit sieben Jahren. Mehr als 1.550 US-Dollar je Feinunze wurden Anfang der Woche fällig.

Auch der Ölpreis reagierte umgehend. Der Preis je Barrel für die Nordseesorte Brent näherte sich der 70-Dollar-Marke und notierte zwischenzeitlich so hoch wie seit Mai 2019 nicht mehr. Auch die US-Sorte WTI verteuerte sich sprunghaft. Hier kostete das Barrel zuletzt rund 63 Dollar. Beide Rohölsorten haben sich damit in den vergangenen drei Monaten um knapp 20 Prozent verteuert.

Steigender Ölpreis zeigt erste Auswirkungen

Unmittelbar spürbar wird das bereits für Heizölkunden – und für Airlines und ihre Anleger. Aufgrund der starken Abhängigkeit vom Kerosinpreis reagieren Luftfahrtaktien besonders empfindlich auf Schwankungen beim Ölpreis. Das bekam auch die Lufthansa bereits zu spüren, deren Papiere tiefrot ins Jahr starteten.

Nach diesen wenigen ersten Handelstagen zeichnet sich bereits ab, dass es einmal mehr vor allem politische Spannungen sein dürften, die 2020 für Bewegung an den Aktienmärkten sorgen – und womöglich eine Renaissance der Rohstoffinvestments einläuten. Gute Aussichten also – zumindest für Goldfans.