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Neuer Milliarden-Deal rund um LNG: Das müssen Sie wissen

Inhaltsverzeichnis

Es ist erst wenige her, als der US-Mischkonzern Honeywell einen Milliarden-Deal angekündigt hatte. Im Fokus steht das LNG-Geschäft des Gasekonzerns Air Products. Nun gibt es bereits die nächste große Übernahme im Bereich Flüssigerdgas – abermals in den USA.

Konkret hat sich der australische Öl- und Gaskonzern Woodside Energy bereit erklärt, den US-LNG-Entwickler Tellurian zu kaufen. Der Gesamtpreis soll bei 1,2 Milliarden USD liegen.

Tellurian war in Schieflage geraten

Hintergrund: Tellurian mit Sitz in Texas wurde erst 2016 unter anderem vom bekannten LNG-Manager Charif Souki gegründet. Souki hatte zuvor den inzwischen erfolgreichen Konzern Cheniere Energy auf den Weg gebracht und war damit maßgeblich am Aufbau der US-LNG-Exportindustrie beteiligt. Doch bei Tellurian ist ihm dieser Erfolg nicht geglückt.

Das Flaggschiff-Projekt des Unternehmens hört auf den Namen Driftwood und befindet sich in Louisiana – genauer gesagt: am Calcasieu River südlich von Lake Charles, der in den Golf von Mexiko mündet. Das 25-Milliarden-USD-Projekt sollte pro Jahr rund 27 Millionen Tonnen LNG für den Export produzieren. Einen Teil der Produktionsmenge wollte ursprünglich der Ölkonzern Total abnehmen.

Doch das Projekt geriet in die Bredouille. Tellurian hatte auch wegen der Corona-Pandemie mit Bauverzögerungen und sinkenden Kraftstoffpreisen zu kämpfen, weshalb das Projekt wichtige Unterstützer verlor. Und selbst der Ukraine-Krieg, der einen neuen Boom in der US-LNG-Industrie auslöste, konnte Driftwood nicht wirklich wieder auf Kurs bringen. CEO Souki musste Ende 2023 letztendlich das Feld räumen, nachdem Wirtschaftsprüfer Zweifel an der Finanzperspektive von Tellurian geäußert hatten.

LNG-Projekt Driftwood: Woodside will Kohlen aus dem Feuer holen

Nun will also Woodside das in Schieflage geratene Unternehmen und dessen ambitioniertes LNG-Projekt retten. Mit einem Angebotspreis von 1 USD pro Aktie legen die Australier eine satte Prämie auf den Tisch. Zum Vergleich: Vor dem Angebot von Woodside am letzten Freitag notierte die Tellurian-Aktie bei etwa 0,57 USD. Für Woodside dürfte der Kaufpreis in dieser Höhe trotzdem attraktiv sein, war der Titel Kurz nach dem Börsengang im Jahr 2019 doch noch mehr als 7 USD wert.

Entscheidend wird nun sein, ob der australische Öl- und Gaskonzern den amerikanischen Player fit für die Zukunft machen kann. Noch befindet sich Driftwood in einem frühen Entwicklungsstadium. Sollte es den Australiern gelingen, das volle Potenzial dieses gigantischen Projekts zu entfalten, wäre Woodside mit einem Schlag einer der größten Global Player im LNG-Bereich– noch vor Shell und Exxon Mobil.

Australiern werden gute Chancen zugeschrieben

Derzeit liegt die LNG-Kapazität der Australier bei rund 12,05 Millionen Tonnen Pro Jahr. Allein die ersten beiden Phasen von Driftwood, die aktuell noch vor der finalen Investitionsentscheidung (FID) stehen, könnten 16,5 Millionen Tonnen hinzufügen. Nach vollständiger Inbetriebnahme wären dann die oben genannten 27 Millionen Tonnen möglich.

Tatsächlich hat Woodside in der Vergangenheit einige LNG-Projekte in Australien erfolgreich umgesetzt und verfügt über das Know-how auch Driftwood in den USA zu realisieren. Damit das gelingen kann, müssen die Australier die zuvor abgesprungenen Unterstützer oder andere Partner zurückgewinnen, etwa indem diesen die Übernahme von Anteile an Driftwood schmackhaft gemacht wird. Wichtig ist zudem, dass Woodside künftige Abnehmer an Bord holt, um die Entwicklungskosten des Projekts stemmen zu können. Experten räumen den Australien hierfür gute Chancen ein, schließlich gilt Woodside als vertrauenswürdiger und etablierter Player.

Prinzipiell ist das Projekt durchaus attraktiv. Der Rohstoff ist in den USA dank des Fracking-Booms im Vergleich etwa zu Europa ziemlich günstig. Woodside kann perspektivisch also das Erdgas günstig einkaufen und aus der Verflüssigung dann eine lukrative Marge herausziehen.

LNG auf Wachstumskurs

Ohnehin wird Flüssigerdgas hohes Wachstumspotenzial zugeschrieben. Im Folgenden sehen Sie zwei Charts des Ölkonzerns Shell, die die prognostizierte Entwicklung der LNG-Nachfrage in asiatischen Schwellenmärkten abbilden:

Quelle: Shell: (https://www.shell.com/energy-and-innovation/natural-gas/liquefied-natural-gas-lng/lng-outlook-2024.html)

In der linken Grafik ist der prognostizierte Gasverbrauch nach Sektoren und Ländern/Regionen aufgeteilt. In China wird demnach die Gesamtnachfrage signifikant steigen – im Einzelnen vor allem in den Bereichen Elektrizität, Industrie und Bauwesen. Auf der rechten Seite ist das von Shell erwartete, importgetriebene LNG-Wachstum asiatischer Märkte zu erkennen (hellblau), während die dortige Produktion (dunkelgrün) und die Pipelineimporte (hellgrün, konventionelles Erdgas) im Laufe der 30er Jahre zurückgehen dürften.

Mein Fazit für Sie

Shell selbst hat indes erst kürzlich ebenfalls weitere LNG-Deals angekündigt. Insofern kommt die Tellurian-Übernahme durch Woodside wenig überraschend. Derzeit konsolidiert sich auch beim LNG die Branche. Ähnlich wie beim Öl kaufen die Big Player kleinere Betriebe und Projekte auf und geben hierfür Milliardensummen aus. Der große Wachstumskuchen wird damit in immer weniger Hände verteilt, die dafür umso mehr profitieren dürften.