Natürliche Düfte als Investment: Chancen und Trends
Die Erde stellt uns großartige Rohstoffe zur Verfügung. Heute möchten wir unser Augenmerk auf Duftgeschenke der Natur richten. Dazu gehören zum Beispiel Rosenblütenblätter, Lavendelblüten oder Anisöl. Sie fragen sich, warum diese Duftquellen für Sie als Anlegerin oder Anleger interessant sind? Weil sie für die Herstellung von Parfüm unverzichtbar sind und die Hersteller aus Anlegersicht attraktive Geschäfte machen. Jährliche Wachstumsraten von 15 Prozent beim Umsatz mit Parfüms sind üblich und dieser Trend könnte sich weiter fortsetzen.
Investmentmöglichkeiten bieten die Aromen-Hersteller, welche die Duft-Rohstoffe, die teilweise auch synthetisch hergestellt werden, verarbeiten sowie ausgewählte Produzenten, Zulieferer und Händler. Forschungsintensive Molekül-Lieferanten könnten für Investitionen besonders spannend sein.
Boom seit Corona
Die Corona-Pandemie rückte die Parfüm-Industrie in den Fokus. Als so vieles nicht erlaubt war, wollte man sich etwas gönnen und griff häufig zum Parfümfläschchen. Zudem kommt dem Duftgeschäft der sogenannte Lipstick-Effekt zugute. Wer sich den großen Luxus noch nicht leisten kann, fängt klein an – beim Lippenstift oder beim Duft. Parfüms und andere Beautyprodukte gelten als Tor zum Luxus. Wer sich die Hermès-Handtasche noch nicht leisten kann, fängt mit einem teuren Duft an – ein Riesentrend seit ungefähr fünf Jahren.
Anbieter von teuren Taschen, wie zum Beispiel Gucci, planen, in den Segmenten Beauty und Parfüm zu wachsen, um Kundinnen und Kunden den „Luxus-Einstieg“ zu erleichtern.
Für einen anhaltenden Boom sorgt auch ein zunehmendes Interesse der jüngeren Generation. Influencer zeigen, wie Parfüm Glamour ins Leben bringt. TikTok-Communities wie #perfumetok hypen das Sammeln von Parfüm-Flacons, pushen kleine Duftmarken nach vorne. Dank Social Media interessieren sich schon Zehnjährige für Feuchtigkeitscremes und Parfüms. In Frankreich spricht man von den Sephora-Kids, da die französische Parfümeriekette Sephora von jungen Mädchen regelrecht überrannt wird. Laut dem „Fragrance Consumer Report“ des US-Marktforschungsinstituts Circana nutzen in den USA 89 Prozent der 13- bis 26-jährigen Parfüm, ein Plus von 5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.
Wachstumstreiber China
Experten erwarten, dass bis 2030 die Ausgaben für Luxusgüter um 4 bis 8 Prozent im Jahr zulegen werden. Ein Grund könnte ein chinesischer Nachholbedarf sein. Während in Europa über 50 Prozent der Menschen Parfüm nutzen, sind es in China weniger als 5 Prozent. Die Kauflust wird dort aktuell durch Social Media ordentlich angeheizt, was die gesamte Branche positiv beeinflussen könnte.
Für Investitionen in die Duftbranche lohnt manchmal ein Blick über den Tellerrand. Gerresheimer, ein großer, deutscher Verpackungslieferant, produziert beispielswiese individuell gestaltete Flakons, Tiegel und andere Verpackungen für Kosmetikanbieter. JP Morgan hat Gerresheimer bereits auf dem Schirm. Die Analysten halten bis Ende 2025 einen Kursanstieg der Gerresheimer-Aktie auf 125 Euro für realistisch – das wäre fast ein Fünftel mehr als heute.
Chart Gerresheimer AG, Quelle: Aktien Screener Investor Verlag