Lithium: Wie Sie in das „Weiße Gold“ investieren

Inhaltsverzeichnis

Die Kapazität erneuerbarer Energie soll bis 2030 verdreifacht werden. Gleichzeitig soll die Energieeffizienz verdoppelt werden, um den Energiebedarf zu senken. So lautet die Vereinbarung der Weltklimakonferenz aus dem letzten Jahr.

Ein großes Ziel, dessen Erreichung schwerfallen könnte. Der massive Ausbau der erneuerbaren Energien könnte bereits an den benötigten Rohstoffen scheitern, denn: Egal, ob E-Auto, Windenergie oder die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach: Saubere Energie kann nur mit kritischen Rohstoffen funktionieren. Dazu gehören vor allem Lithium, aber auch Kupfer, Nickel, Kobalt und Seltene Erden.

Lithium ist ein wichtiger Rohstoff für den Bau von Batterien. Aufgrund der zunehmenden Elektrifizierung des Verkehrs wird die Gewinnung des Leichtmetalls immer wichtiger. Da das Angebot begrenzt ist, wird Lithium immer häufiger als „Weißes Gold“ bezeichnet.

Abhängigkeit von China soll reduziert werden

Für Europa spitzt sich die Situation rund um die Beschaffung von Lithium gefährlich zu, da auf unserem Kontinent so gut wie nichts abgebaut wird. Es gibt zwar Lithium-Vorkommen auf dem europäischen Kontinent, unter anderem in Frankreich, Tschechien und auch in Deutschland. Der einzige nennenswerte Lithium-Produzent der EU ist jedoch bislang Portugal. Als wichtigster Lieferant gilt China. Die Volksrepublik hat auch bei der Verarbeitung des Leichtmetalls eine führende Position.

Bundeskanzler Olaf Scholz will den Rohstoffabbau in demokratischen Staaten vorantreiben, um weniger abhängig zu sein vom Import aus autokratisch regierten Ländern. Scholz warb für den Abbau von Lithium in Sachsen und im Rheingraben. Im sächsischen Erzgebirge könnten Millionen Tonnen Lithium liegen. Laut der Zinnwald GmbH könnten damit 30 Jahre jährlich 200.000 E-Autos mit Batterien bestückt werden. Unklar ist jedoch, was mit dem Abraum passieren soll. EnBW will in Süddeutschland mithilfe von Geothermie Lithium aus Thermalwasser fördern, stößt aber auf heftige Kritik. Widerstand gibt es unter anderem, weil durch Unfälle Schäden an Häusern verursacht wurden.

Wie Sie investieren können

Wie sich die Lithiumproduktion entwickeln wird, ist ein spannendes Thema – auch für Sie als Investorin oder Investor. Aktuell sind Investitionen in große Lithiumproduzenten möglich. Zu den größten Produzenten zählen unter anderem Albemarle Corporation, ein weltweit tätiges Spezialchemieunternehmen. Laut eigenen Angaben ist Albemarle durch die Übernahme des Konkurrenten Rockwood 2015 der weltgrößte Produzent von Lithium und Lithiumverbindungen. Die Sociedad Quimica y Minera ist ein chilenisches Chemieunternehmen, das sich auf Lithium und Derivate spezialisiert hat. Die Livent Corporation produziert und vertreibt Lithiumchemikalien, unter anderem seit 2021 auch an BMW.

Lithium wird nicht wie die meisten Rohstoffe an Terminbörsen gehandelt. Eine Investition kann also nur über einen Umweg erfolgen. Sie können Aktien von Unternehmen kaufen, die Teil des Lithiumproduktionsprozesses sind. Das können Abbauunternehmen sein, aber auch Raffinerien oder Batterieproduzenten.