Lithium-Hype: Wie die US-Regierung diese Aktie beflügelt!
In den USA bahnt sich ein Lithium-Boom an. Aber der Reihe nach: Das Weiße Haus unter Präsident Joe Biden will die Herstellung von Elektroautos im eigenen Land mit hohen Fördergeldern beflügeln. Eine entsprechende Förderung hatte die Regierung vor wenigen Tagen auf den Weg gebracht.
Doch das Ganze birgt eine großes Herausforderung. Denn: Bei den für die E-Autos notwendigen Rohstoffen sind die USA massiv abhängig – unter anderem von China und Russland. Und eben diese Abhängigkeit gefährdet die nationale Sicherheit.
Batteriemetalle: US-Regierung will inländische Wertschöpfungskette fördern
Das Weiße Haus will deshalb auch die inländische Förderung von entsprechenden Rohstoffen sowie deren Weiterverarbeitung subventionieren und hat hierfür kürzlich die Kampagne „American Battery Material Initiative“ gestartet. Insgesamt sollen darüber 2,8 Milliarden Dollar für verschiedenste Unternehmen bereitgestellt werden: angefangen bei Bergbaufirmen über Raffinerien bis hin zu Batterieherstellern.
Ein Profiteur dieser Subventionen hört auf den Namen Albemarle. Der US-Spezialchemiekonzern fördert Lithium und stellt daraus unter anderem batteriefähiges Lithiumhydroxid her. Neben Chile und Australien ist das Unternehmen auch im Heimatland USA in der Förderung und Raffination des Rohstoffs aktiv.
Lithium: Subventionszusage für Albemarle
Das verschafft Albemarle nun eine herausragende Position, um den US-Lithium-Boom zu begleiten, ja sogar überhaupt erst zu ermöglichen. Kein Wunder also, dass der Konzern nur kurz nach Bekanntgabe der „American Battery Material Initiative“ bereits eine Subventionszusage erhalten hat. Demnach gehört Albemarle zu den 20 Produktions- und Verarbeitungskonzernen, die Förderungen durch das US-Energieministerium erhalten.
Konkret soll Albemarle 150 Millionen Dollar bekommen, um einen Lithium-Konzentrator in seiner Mine in North Carolina zu bauen. In solchen Anlagen werden lithiumhaltige Spodumen-Erze konzentriert. Dadurch steigt der Lithium-Anteil innerhalb der Erzmenge.
Der US-Konzern will dort pro Jahr bis zu 350.000 Tonnen an Spodumen-Konzentrat produzieren. Das Material soll dann in eine ebenfalls geplante Umwandlungsanlage im Südosten der USA zu batteriefähigen Lithiumverbindungen raffiniert und schließlich an Akkuhersteller verkauft werden. Allein die neuen Lithium-Standorte können nach Konzernangaben die Akkus von jährlich 1,6 Millionen Elektroautos versorgen.
Albemarle sei stolz darauf, mit der Bundesregierung zu kooperieren, um Arbeitsplätze in den USA und die inländische Lieferkette für den wachsenden E-Auto-Markt zu stärken, betonte Konzernchef Kent Masters anlässlich der Subventionszusage. Der Manager wies zudem darauf hin, dass man eines der wenigen Lithium-Unternehmen sei, das derzeit aus US-Rohstoffen bereits batteriefähiges Material produziere.
Albemarle-Aktie: mein Fazit für Sie
Die Subvention aus Washington ist für Albemarle der nächste wichtige Ritterschlag. Dabei geht es aber nicht nur um die 150 Millionen Dollar an Steuergeldern. Durch die „American Battery Material Initiative“ wird die Wertschöpfungskette für Lithium in den USA nachhaltig angeregt. Immer mehr US-Unternehmen dürften nun Investitionen in die inländische E-Auto-Lieferkette tätigen. Albemarle jedenfalls ist schon jetzt eine Grundsäule dieser Wertschöpfung und darf sich in den nächsten Jahren auf noch bessere Geschäfte einstellen.
Übrigens: Der Konzern will an diesem Donnerstag (3. November) seine Zahlen zum dritten Quartal präsentieren. Mit Blick auf die hohen Lithium-Preise erwarten Experten abermals saftige Gewinnimpulse. Im zweiten Quartal konnte der Spezialchemiekonzern den Umsatz bereits um sagenhafte 91 Prozent steigern – der Gewinn je Aktie schoss gar um 288 Prozent nach oben. Vor allem das Lithium-Geschäft erwies sich hierbei als Geldgrube.
Die Albemarle-Aktie hat in den letzten Wochen und Monaten zwar schon teils deutlich aufgewertet. Experten sehen aber trotzdem noch Luft nach oben. Laut Marketscreener liegt das durchschnittliche Kursziel der Analysten bei 313 Dollar. Das wäre ein Plus von 12 Prozent gegenüber dem US-Schlusskurs vom 31. Oktober.
Auf langfristige Sicht jedenfalls dürften hier noch höhere Renditen möglich sein – nicht zuletzt dank der Rückendeckung durch die US-Regierung.