Superzyklus bei Kupfer: Gewinnchancen warten

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Der Kupferpreis hat in diesem Jahr eine ordentliche Achterbahnfahrt hingelegt. Im Mai 2024 sind die Preise auf mehr als 10.500 US-Dollar pro Tonne hochgeschossen. Verantwortlich für den Höhenflug waren die Angebotsengpässe und die steigende Nachfrage in Folge der globalen Energiewende.

Nach der beeindruckenden Rallye mit Kursanstiegen von bis zu 20 Prozent gab der Kurs ab Juni deutlich nach, um im September wieder Anlauf nach oben zu holen. Mit dem Kupferpreis haben auch die bekannten Kupfer-Aktien, wie Freeport-McMoRan, BHP, Glencore oder Southern Copper, in den letzten Wochen deutlich zugelegt.

Chart Freeport-McMoRan, Quelle Aktien Screener Investor Verlag

Warum eine steigende Nachfrage so gut wie sicher ist

Als Anlegerin oder Anleger fragen Sie sich vielleicht, wie es weitergeht mit dem Kupferpreis. Müssen Investoren und Investorinnen sich wieder und wieder einem Wechselbad der Gefühle aussetzen? Sind Kupfer-Anlagen nur etwas für starke Nerven? Wie alle Rohstoff-Anlagen sind auch Kupfer-Anlagen volatil, aber die Aussicht auf einen steigenden Kupferpreis festigt sich mehr und mehr. Der Grund dafür ist klar: Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Die Nachfrage wird steigen, weil grüne Technologien einen enormen Kupfer-Hunger haben. Ohne Kupfer kann es keine umfangreiche Elektrifizierung geben. Jedes Windrad, jedes Kabel, jeder Akku enthält Kupfer. Dass der Kupfer-Hunger rund um die Energiewende nicht gestillt werden kann, belegt auch eine neue Studie von S&P Global.

Für die Studie schaute sich der Finanzdienstleistungskonzern 239 Lagerstätten an, die zwischen 1990 und 2023 mehr als 500.000 Tonnen Kupfer produziert haben. Die Experten von S&P stellten fest, dass die Entdeckungsquote bei Kupfer deutlich abgenommen hat. In den letzten 10 Jahren gab es nur noch 14 große Kupferfunde. Zum Vergleich: In der Dekade der 90er-Jahre wurden 115 große Funde gezählt, in den Nuller-Jahren waren es noch 95 Entdeckungen.

Explorationen gehen drastisch zurück

Dass die Neufunde drastisch zurückgegangen sind, liegt auch daran, dass die Minengesellschaften einen anderen Schwerpunkt setzen. Statt neue Standorte zu erschließen, wird der Fokus auf Investitionen in bestehende Minen gesetzt. Kurzfristig können die Unternehmen so ihre Kosten begrenzen und trotzdem schnell wachsen. Langfristig gesehen bringen Minenerweiterungen jedoch weniger Produktionswachstum als die Erschließung neuer Lagerstätten.

Das Explorationsbudget schwächelt weiter. Deshalb sind die Autoren der Studie der Meinung, dass die Neuentdeckungsquote trotz steigender Nachfrage bei Kupfer in den kommenden Jahren niedrig bleiben wird. Das heißt: Der Kupferpreis hat langfristig eine hervorragende Preisperspektive. Und sollten in ein paar Jahren wieder Neu-Entdeckungen angestrebt werden, wird es Jahre dauern, bis die Produktion so richtig in Gang kommt. Von der Mineralentdeckung bis zur ersten Produktion lag zwischen 2020 und 2023 die durchschnittliche Vorlaufzeit bei 18 Jahren. Aufwendige Genehmigungsverfahren sowie längere Studienphasen machen einen schnellen Produktionsstart nahezu unmöglich.

Lücke zwischen Angebot und Nachfrage wird immer größer

Dass die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage durch neue Explorationen geschlossen werden kann, gilt als unwahrscheinlich. S&P erwartet ab 2027 ein erhebliches Unterangebot für raffiniertes Kupfer auf dem Weltmarkt. Experten prognostizieren daher einen steigenden Kupferpreis, sprechen sogar von einem neuen Superzyklus. Davon können Sie als Anlegerin oder Anleger profitieren.