Kupfer-Aktien 2025: Startet bald der Superzyklus?

Kupfer
Adobe Stock - photocrew
Inhaltsverzeichnis

Ohne Frage: Kupfer ist das Metall der Zukunft. Dank seiner hervorragenden elektrischen Leitfähigkeit und Wärmeleitfähigkeit spielt der Rohstoff in etlichen Wachstumstechnologien eine entscheidende Rolle.

Kupfer: Grundbaustein der Energiewende und Digitalisierung

Beispiel: die Windkraft. Nach Angaben des Deutschen Kupferinstituts benötigen heutige Windkraftanlagen inklusive Infrastruktur bis zu 30 Tonnen Kupfer, um zu funktionieren. In den Ringgeneratoren der Windräder beispielsweise sind Wicklungen aus mehreren hundert Kilometern Kupferdrähten verbaut. Zudem steckt Kupfer in den Motoren, die die Rotorblätter drehen, in den Wicklungen der Transformatoren sowie in weiteren Kabeln und Leitungen.

Im Bild sehen Sie eine Veranschaulichung, veröffentlicht vom Deutschen Kupferinstitut:

Quelle: Deutsches Kupferinstitut (https://kupfer.de/anwendungen/elektrotechnik-und-energie/erneuerbare-energie/)

Ruft man sich ins Gedächtnis, wie viele neue Windkraftanlagen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten rund um den Globus gebaut werden (müssen), ergibt sich daraus ein gigantischer Bedarf an Kupfer.

Weiter geht es mit der Solarkraft. Das Metall wird in der PV-Technik vor allem für die Verkabelung, Wechselrichter und Transformatoren benötigt. Im Schnitt entfallen auf jedes Megawatt an installierter Solarleistung rund 5 Tonnen Kupfer. Und bekanntlich ist auch die Solarkraft weltweit auf Wachstumskurs.

Interessant sind zudem die Stromnetze. Auch diese müssen in den nächsten Jahren massiv modernisiert und ausgebaut werden, um den Anforderungen rund um die Erneuerbaren Energien gerecht zu werden. Auch hierfür braucht es enorme Mengen an Kupfer.

Nicht zuletzt ist das Metall eine wichtige Komponente für Elektroautos, die entsprechende Ladeinfrastruktur sowie für Rechenzentren. Letztere sind wiederum ausschlaggebend für die Verbreitung und Weiterentwicklung von KI-Systemen und benötigen viel Kupfer für ihre Strominfrastruktur sowie für die wichtigen Kühlsysteme. Nach Schätzungen der International Copper Association (ICA) werden die Rechenzentren bis 2030 etwa 67 % der Kupfernachfrage des Bausektors ausmachen. Zum Vergleich: 2018 waren es nur 37 % gewesen.

Wo bleibt der Kupfer-Superzyklus?

Sie sehen also: Die Bedeutung von Kupfer wird in Zukunft noch größer sein, als sie es heute ohnehin schon ist. Und das soll sich auch auf den Marktpreis auswirken. Experten sprechen in dem Zusammenhang von einem sogenannten Superzyklus – also einem viele Jahre andauernden hohen Preisniveau, das hohe Renditechancen für Investments in Kupfer-Aktien bedeuten würde.

Doch in der Realität ist diese umfangreiche Fantasie bis dato noch nicht wirklich angekommen. Im bisherigen Jahresverlauf hat der Kupferpreis eine hohe Volatilität gezeigt und ist nach dem starken Anstieg bis Ende Mai wieder gefallen, nur um im September wieder zuzulegen. Hintergrund sind vor allem die Konjunkturdellen in großen Volkswirtschaften und insbesondere die Querelen rund um die immer noch eher unklare Wirtschaftsentwicklung des wichtigsten Kupferverbrauchers China.

UBS sieht Preissteigungen für 2025 und 2026

Umso besser in diesen eher unsicheren Zeiten, dass nun eine renommierte Großbank bullische Signale rund um das rote Metall gesendet hat. Im Mittelpunkt steht die Schweizer UBS. Kurzum: Die Experten erwarten für das kommende Jahr einen Kupferpreis von durchschnittlich 10.500 USD pro Tonne und für 2026 im Schnitt 11.000 USD pro Tonne. Die Preisangabe bezieht sich auf die Londoner Metallbörse LME. Zum Vergleich: Der dreimonatige Kupferpreis an der LME lag am Mittwoch bei rund 9.724 USD (Stand: 06.11.2024).

Die UBS erwartet also für die nächsten beiden Jahre übergeordnete Preissteigerungen. Die Analysten betonen hierzu die oben erwähnten Nachfrageaspekte rund um die Energiewendetechnologien, die Investitionen in die Netzinfrastruktur sowie die KI-Rechenzentren, aber auch den Rüstungssektor, dessen Boom ebenfalls auf Kupfer angewiesen ist.

Zudem erwarten die Experten, dass sich die Konjunktur in Europa und den USA verbessern werde, auch wegen der rückläufigen Zinsen. Dadurch könnten sich traditionelle Sektoren wie die Baubranche und die Industrie wieder einfacher Finanzmittel beschaffen. Diese Effekte würden die Negativphase des chinesischen Immobiliensektors ausgleichen, so die UBS.

Angebotsdefizit erwartet

Der Clou: Während die Nachfrage also anziehen dürfte, werde das Angebot dem wahrscheinlich nicht hinterherkommen, betonen die Experten. Diese sehen auf der Angebotsseite für Anfang 2025 gar einen Rückgang – wegen der derzeit niedrigen Gewinnmargen in der Kupferaufbereitung.

Das Angebotsdefizit soll deshalb allein im kommenden Jahr bei rund 200.000 Tonnen liegen. In der Folge dürfte der erzielte Preis des Metalls steigen.

Mein Fazit für Sie

Der Kupfer-Superzyklus deutet sich immer mehr an. Meiner Meinung nach befinden wir uns aktuell in den Vorläufern dieser gigantischen Preis-Rallye. Darauf deuten nun auch die jüngsten Aussagen der UBS und anderer renommierter Analyseinstitute hin.

Das bedeutet für Sie als Anleger: Noch haben Sie die Chance, jetzt auf Kupfer bzw. entsprechende Aktien zu setzen und sich damit für hohe künftige Renditen in Stellung zu bringen. Interessante Big Player in dem Kontext sind unter anderem Freeport-McMoRan, BHP und Southern Copper.