Geht die Erholung im Kupferpreis weiter?
Der Kupferpreis hat seit Jahresbeginn um über 9% zugelegt. Ist das der Beginn einer neuen Rallye?
Kupfer: Fast 10% Plus in 3 Monaten
Quelle: stockcharts.com
Das Jahr 2019 hat stark begonnen. Geht es auch so weiter?
Diese Frage lässt sich nur auf zweierlei Weise beantworten: kurz- und mittelfristig.
Beschäftigen wir uns zunächst mit der kurzfristigen Einschätzung.
Kupferpreis: kurzfristig abhängig von der Konjunkturentwicklung
Nicht umsonst nennt man Kupfer das Konjunkturmetall oder sogar den Konjunkturindikator. Das Industriemetall ist eines der am meisten genutzten Metalle weltweit, mit einem Marktwert von 120 Milliarden US-Dollar. Und die Nachfrage nach Kupfer ist stark konjunkturabhängig, obwohl die Einsatzgebiete des Kupfers vielfältig sind.
Über 75% des weltweit genutzten Kupfer findet in elektrischen Leitungen und Kabeln Verwendung. Doch die Nutzung steigt auch in anderen Sektoren. Allen voran in den Zukunftstechnologien.
Während beispielsweise ein Brennstoff- getriebenes Auto noch rund 55 Pfund Kupfer enthält, sind es bei einem Hybrid-Auto schon 110 Pfund. Ein Elektroauto verbraucht gleich 165 Pfund Kupfer.
Windräder sind ebenfalls ein großer „Kupferfresser“. So werden für jedes Megawatt an Windenergie mindestens 3,6 Tonnen an Kupfer benötigt.
Und da hört es noch längst nicht auf.
Doch es bleibt eben eine Tatsache: Schwächt sich die globale Konjunkturentwicklung ab, werden also auf gut deutsch weniger Autos und Windräder gebaut und weniger Kupferkabel verlegt, dann wird auch weniger Kupfer verbraucht.
US-Handelsstreit mit China ist der Knackpunkt
Seitdem die USA im vergangenen Jahr den Handelsstreit mit China vom Zaun gebrochen haben und sich die beiden größten Volkswirtschaften der Welt gegenseitig das Wasser abgraben, lebt die Welt in Angst vor der globalen Konjunkturabschwächung.
Wie stark diese ausfallen wird bleibt noch abzuwarten und ist auch von den Entscheidungen bezüglich möglicher Konjunkturspritzen in China abhängig.
Was heißt das jetzt für den Kupferpreis?
Wenn sich die Lage nicht verschlimmert….
Quelle: stockcharts.com
Betrachten Sie die Kupferpreisentwicklung des vergangenen Jahres. Zunächst hielt sich der Kupferpreis noch tapfer, doch mit der Eskalation des Handelskonflikts brach der Preis ein.
Das bedeutet, dass aktuell bereits ein Großteil der negativen Auswirkungen des Handelskonflikts eingepreist ist.
Sollte sich die Lage also nicht deutlich verschlimmern – vor allem in China – dann sollte der Kupferpreis seine Erholung fortsetzen.
Geht die globale Konjunktur – ausgehende von China und den USA – allerdings stärker baden als erwartet, wird das den Kupferpreis deutlich belasten.
Doch das ist nur der kurzfristige Ausblick. Daneben besteht ein mittelfristiger Ausblick, der im Gegensatz dazu eine ganz eindeutige Sprache spricht. Dazu morgen mehr.