Barrick Gold-Aktie: Irre Kupfer-Chance

Kupfer
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Kupfer, Kupfer und noch mehr Kupfer: Der Chef des Goldkonzerns Barrick Gold, Mark Bristow, hatte in den letzten Jahren immer wieder auf die Wichtigkeit des rotbraunen Metalls für die Energiewende hingewiesen. Tatsächlich setzt Bristow derzeit alle Hebel in Bewegung, um den kanadischen Goldgiganten auch beim Kupfer unter die Weltmarktführer zu bringen.

Das neuste Beispiel: Lumwana. Die Kupfermine befindet sich im Nordwesten des afrikanischen Staats Sambia inmitten eines lukrativen Rohstoffgürtels.

Barrick Gold hatte die Mine vor etlichen Jahren gekauft und nach Umbaumaßnahmen 2019 in Betrieb gesetzt. Lumwana ist aktuell einer von drei maßgeblichen Kupferstandorten des Goldkonzerns, neben Zaldivar (Chile) und Jabal Sayid (Saudi-Arabien). 2022 hatte Lumwana rund 121.000 Tonnen hervorgebracht und war damit mit Abstand das produktionsstärkste Asset von Barrick im Bereich Kupfer.

Barrick Gold: Update zu Kupfermine Lumwana

Doch Konzernboss Bristow verbindet mit der Mine in Sambia noch wesentlich mehr Potenzial. Bereits vor einigen Monaten hatte der Manager angekündigt, den Standort massiv auszubauen, um dessen Output signifikant zu erhöhen. Jetzt gab Bristow in dieser Sache ein Update bekannt, das abermals offenbart, wie viel Hoffnung er in den Rohstoff Kupfer setzt.

Demnach soll die geplante Erweiterung von Lumwana beschleunigt werden. Das heißt: Die Upgrade-Produktion soll bereits 2028 anlaufen. Durch den Ausbau des Standorts soll Lumwana zu einer der größten Kupferminen der Welt werden – mit einer möglichen Jahresproduktion von etwa 240.000 Tonnen und einer Lebensdauer von mehr als 30 Jahren.

Für die Erweiterung will Barrick nach eigenen Angaben knapp 2 Milliarden US-Dollar in die Hand nehmen. Ende 2024 sollen die Bauarbeiten starten. Ebenfalls bis Ende des Jahres plant der Konzern den Abschluss seiner vollständigen Machbarkeitsstudie.

Mehr Wohlstand durch Kupfer: Politische Rückendeckung in Sambia

Der Clou: Barrick kooperiert bei dem Projekt sehr eng mit den dortigen Akteuren. 2023 hatte der Konzern eine spezielle Initiative (Business Accelerator) gestartet, um neue Geschäftskapazitäten für die sambischen Auftragnehmer in der Lieferkette von Lumwana zu ermöglichen und deren Wachstum zu unterstützen. Gleichzeitig arbeitet Barrick mit der sambischen Regierung zusammen.

Nach eigenen Angaben hat die Mine seit 2019 knapp 3 Milliarden US-Dollar in Form von Steuern, Lizenzgebühren, Gehältern, Warenbeschaffungen sowie Dienstleistungen zur sambischen Wirtschaft beigetragen. Zudem besteht fast die gesamte Belegschaft des Standorts aus sambischen Staatsangehörigen.

Nicht zuletzt entsprechen die Ausbaupläne der Agenda der Regierung. Staatspräsident Hakainde Hichilema will den Bergbausektor Sambias und vor allem dessen Kupferförderung massiv vorantreiben, um neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Wirtschaft anzukurbeln. Bis 2030 forciert Hichilema eine Steigerung der sambischen Kupferproduktion von derzeit 800.000 auf rund 3 Millionen Tonnen.

Konzerne wie Barrick Gold, die gerne zu Zugeständnissen bereit sind, können sich also auf politische Rückendeckung verlassen. Weitere Unternehmen, die ihre Kupferaktivitäten in Sambia ausbauen wollen, sind unter anderem First Quantum Minerals und die Rohstoffholding International Resources aus Abu Dhabi.

Barrick und Antofagasta: Neues Explorationsprojekt in Chile

Für Barrick jedenfalls ist Lumwana derzeit nur ein Steckenpferd. Der Konzern will auch an anderer Stelle sein Kupfer-Engagement stärken. Gemeinsam mit dem Branchenvertreter Antofagasta hat der Konzern kürzlich ein Joint-Venture gestartet, um das Kupferprojekt Minera El Encierro in der Gemeinde Alto del Carmen in Chile zu entwickeln.

Hierfür planen die Partner eine umfangreiche Exploration mit mehr als 60 Bohrplattformen und 35 Konzessionen auf einer Fläche von 9.400 Hektar. Barrick kooperiert mit Antofagasta in Chile bereits im Rahmen des Zaldivar-Projekts, das 2022 rund 44.000 Tonnen Kupfer hervorgebracht hatte. Wie hoch die jährliche Ausbeute von El Encierro sein könnte, bleibt nun abzuwarten. In den kommenden Monaten und Jahren dürften die Bergbaukonzerne hierzu erste Einschätzungen veröffentlichen.

Mein Fazit für Sie

Dass sich Barrick Gold verstärkt dem Kupfer zuwendet, kommt nicht von ungefähr. Das leitende Metall ist ausschlaggebend für viele ökologische Technologien wie Elektroautos, Windkraftanlagen und die Strominfrastruktur als Ganzes. Entsprechend schreiben Experten dem Rohstoff erhebliches Nachfrage- und Renditepotenzial zu.

Die Citibank etwa erwartet bis 2025 eine Preissteigerung auf 15.000 US-Dollar pro Tonne. Das wäre fast doppelt so viel wie Anfang 2024 (circa 8.450 Dollar). Als Anleger sollten Sie dennoch berücksichtigen, dass der Kupferpreis neben dem grundsätzlich positiven Energiewendepotenzial stark abhängig von der Geldpolitik und der Weltkonjunktur bleibt. Damit sich die Prognose der Citibank erfüllen könnte, müsste die globale Wirtschaft eher weich landen, also eine recht baldige Erholung vorweisen.

Auch müsste die US-Notenbank FED die Leitzinsen bald senken. Dadurch könnte nicht nur die Investitionskraft der Wirtschaft beflügelt werden, sondern auch der US-Dollar abgeschwächt werden. Ein schwächerer Dollar würde dem Kupfer prinzipiell zugutekommen, da das Metall zum Greenback gehandelt wird und somit für Käufer außerhalb der USA attraktiver werden würde. Behalten Sie diesen Faktoren auf jeden Fall im Hinterkopf.