Kakaopreis steigt: Massive Versorgungsengpässe bleiben

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Haben Sie schon ihre Osterschokolade? Decken Sie sich besser ein, denn Schoko-Weihnachtsmänner könnten dieses Jahr noch teurer werden als Osterhasen.  Die Internationale Kakao-Organisation warnte kürzlich, dass Ghana vor großen Herausforderungen in seinem Kakaosektor steht, die ein rasches Handeln erfordern.

Da der Sektor mit überalterten Bäumen, Krankheiten, niedrigen Erzeugerpreisen und klimatischen Problemen zu kämpfen hat, sind die Kakaoverkäufe im Januar 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 35 % eingebrochen.

Kakaopreis in den letzten 12 Monaten: +135 %

Quelle: tradingview.com

Kakao zählte schon im letzten Jahr zu den größten Gewinnern unter den Agrarrohstoffen.

Kakao-Versorgungsengpässe in Ghana und Elfenbeinküste könnten anhalten

Es ist nicht nur die rückläufige Produktion in Ghana, sondern auch in der Elfenbeinküste, welche die Kakaopreise auf historische Höchststände getrieben hat. Zu den Faktoren, die dazu beitragen, gehören das Wetter, Schmuggel, illegaler Bergbau und eine Pflanzenkrankheit, die bereits 500.000 Hektar verwüstet hat.

Hinzu kommt nun auch noch die Befürchtung, dass El Nino die weltweite Produktion wie 2016 weiter beeinträchtigen könnte.

Angesichts der Versorgungsengpässe und der anhaltenden Harmattan-Winde könnte sich der Preisauftrieb laut der Internationalen Kakaoorganisation (ICCO) noch verstärken.

Ein weiterer Faktor der langfristig die Kakaoproduktion in Ghana betreffen könnte, ist die bevorstehende EU-Verordnung zur Abholzung von Wäldern. Dies könnte zu einem weiteren Rückgang der Produktion führen, wenn die Farmen die Vorschriften nicht einhalten und ihre Erzeugnisse dann nicht abgenommen werden.

Dazu passend senkte der ghanaische Kakaoausschuss letzte Woche seine Produktionsprognose für 2023/24 drastisch auf nur noch 650.000-700.000 Tonnen – ein Tiefstand seit 14 Jahren. Einige ghanaische Bauern werden bereits die zweite Saison in Folge ihre Verträge nicht erfüllen können. Für den zweitgrößten Kakao-Produzent der Welt ist dies sehr besorgniserregend.

Zudem hat die Elfenbeinküste, der weltweit größte Produzent von Kakao, nun auch noch alle Terminverkäufe für 2024/25 gestoppt, bis man angesichts der turbulenten Bedingungen eine realistische Produktion ermittelt hat. Die Regulierungsbehörde der Elfenbeinküste geht davon aus, dass die Produktion für 2023/24 (das Erntejahr endete im September) im Vergleich zum Vorjahr um 21,5 % auf magere 1,75 Millionen Tonnen sinken könnte – ein 8-Jahres-Tief.

Fazit: Kakaomarkt-Probleme: Vorsicht vor Schokoladenproduzenten

Der Kakaomarkt weist große strukturelle Probleme auf, deren Lösung mitnichten vor der Tür steht. Hinzu kommen nun auch noch die Wetterdaten, die vorerst nicht Gutes erwarten lassen. Obwohl die Kakaopreise bereits eine Rallye par excellence aufs Parkett gelegt haben, sind die vorherrschenden Probleme im stark konzentrierten Kakaomarkt immens.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, wie defizitär dieser Markt derzeit ist und wie schlecht die Aussichten für eine rasche Wiederbelebung des Angebots.

Problematisch dürfte das vor allem für Schokoladenproduzenten wie Hersheys, Mondelez oder Nestle werden. Hier sollten Sie aufpassen.