Zur Beständigkeit der Kaufkraft von Gold
In der vergangenen Woche hatte ich Ihnen bereits auführlich dargelegt, wie stark der tatsächliche Kaufkraftverlust von Fiat Geld ist.
Dieser Wertverlust hat sich seit dem Ende des Goldstandards im US-Dollar noch deutlich beschleunigt. Für den Euro liegen natürlich keine so langen Vergleichsdaten vor, doch der Wert-Niedergang auch unserer Papiergeldwährung ist schon längst im Gange.
Denn die Kaufkraft von Papiergeldwährungen nimmt schon von Natur aus beständig ab im immerwährenden Kreditsystem. Wer sich seine Kaufkraft auch über Jahrzehnte erhalten will, der muss zwangsläufig auch auf reale Werte setzen. Der Klassiker unter den Werterhaltern ist Gold.
So verliert Papiergeld beständig an Wert
Wert von 1 USD in Roggenbrot (in kg)
Ich habe bereits vor einiger Zeit eine Tabelle erstellt, um die wahre Wertentwicklung von US-Dollar und Gold zu messen – und zwar in einem realen Wert, den wir alle sicher tagtäglich nutzen: in Brot.
Oben sehen Sie nun das grafische Ergebnis der Wertentwicklung von US-Dollar. Krass aber wahr: im Jahr 1900 konnten Sie für 1 USD noch fast 19 kg Brot kaufen. Danach ging es fast nur noch bergab. Nun stelle ich die Wertentwicklung von Gold im gleichen Zeitraum dagegen:
Wert von 1 g Feingold in Roggenbrot (in kg)
Kaum zu glauben aber wahr. Noch heute bekommen Sie für 1 Gramm Feingold noch fast genauso viel Brot wie im Jahr 1900.
Sie sehen den Unterschied. Sowohl die Kaufkraft des US-Dollar, als auch des Goldes schwankt zwar über die Jahrzehnte. In der Zeit der klassischen Goldstandards hält sich die Kaufkraft die Waage. In Krisenzeiten nimmt die Kaufkraft des Goldes zu, da Krisenphasen häufig die Staatskassen zusätzlich belasten.
Das Bretton-Woods-System, dessen Fehler darin bestand, den klassischen Goldstandard um einen auf Vertrauen basierenden US-Dollar-Standard zu erweitern, führt zu einer leicht rückläufigen Kaufkraft beider Währungen. Beide halten sich die Waage.
Doch seit Beginn des Fiat-Money-Systems sinkt die Kaufkraft des US-Dollar stetig, während die Kaufkraft des Goldes auf historische Werte steigt. Die Kaufkraft einer Papiergeldwährung ohne Deckung kann bis auf das Minimum sinken, während man für 1 Gramm Feingold zu jeder Zeit einige Kilogramm Roggenbrot bekommen wird.
Gold ist eine Währung deren Kaufkraft im Gegensatz zu Papiergeldwährungen erhalten bleibt
Nun mögen Sie vielleicht Angestellter einer staatlichen Statistikbehörde sein und einwenden, dass die reine Betrachtung von US-Dollar und Gold in Roggenbrot zu wenig sei. Schließlich gibt es ja noch mehr im Leben als Brot. Stimmt, zum Beispiel Kleidung.
Sie kennen bestimmt den alten Spruch: An ounce of gold buys a decent men’s suit. (Mit einer Unze Gold können Sie immer einen anständigen Anzug kaufen.) Ich habe die Erfahrung gemacht, dass in alten Sprüchen und Traditionen meistens etwas Wahres steckt. So auch in diesem Fall.
Sehen Sie sich die folgende Tabelle an, die einen Überblick über die Kosten eines anständigen Anzugs, sowie 1 Unze Gold (beides in US-Dollar) im Laufe der Zeit wiedergibt:
Jahr | Kosten anständiger Anzug (in USD) | Kosten 1 Unze Feingold (in USD) |
1900 | 16 | 20,67 |
1940 | 25 | 35 |
1970 | 56,95 | 35 |
1980 | 425 | 661 |
1990 | 279,99 | 380 |
2000 | 400 | 270 |
2007 | 600 | 700 |
2014 | 1387 | 1270 |
Quelle der Daten: bis 2007 Craig Rowland (crawlingraod.com); 2014: Armani-Kollektion
Sie sehen, auch hier stimmt es. Natürlich gibt es über die Jahre hinweg gewisse Abweichungen. Beispielsweise steigt der USD-Preis von Gold in Inflationsphasen etwas stärker als der Anzug-Preis, in deflationären Phasen ist es dafür eher umgekehrt und die Preise liegen näher beieinander.
Dennoch, in einer gewissen Range bewegen sich der Preis für 1 Unze Gold und einen anständigen Anzug immer im gleichen Rahmen. Das ist heute so beim Armani-Anzug und es war auch schon so vor 2000 Jahren beim Kauf einer anständigen Toga in Rom.
Im Gegensatz zu Papiergeldwährungen, die wie wir gestern festgestellt haben, ständig an Wert verlieren, schafft es Gold über Jahrtausende hinweg seine Kaufkraft aufrecht zu erhalten. Das ist einer der Gründe, weshalb ich Gold kaufe und sicher nicht der schlechteste.