Erdöl steigt auf 7-Monats-Hoch, Gold unter Druck

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Energie: Erdöl

Die Ölpreise handelten in der vergangenen Woche wieder deutlich fester und stiegen bis auf jeweilige 7-Monats-Hochs. In der Spitze kletterten sowohl Brent als auch WTI kurzzeitig auch auf über 50 US-Dollar pro Barrel.

Unterstützung erfahren die Ölpreise dabei nach wie vor durch die massiven Produktionsausfälle in Kanada von mehr als 1 Million Barrel pro Tag.

Allerdings sind die verheerenden Brände in der Ölprovinz Alberta, welche zu den Produktionsausfällen geführt hatten, dank kühlerer Temperaturen und Regenfällen inzwischen wieder weitgehend unter Kontrolle. Dennoch dürfte es einige Wochen dauern, bis die kanadische Rohölproduktion wieder ihr Normalniveau erreichen wird.

Auch die aktuellen US-Lagerbestandsdaten wirkten erneut preisunterstützend. Wie das US-Energieministerium letzte Woche berichtete, sind die US-Rohöllagerbestände in vorvergangenen Woche um unerwartet deutliche 4,2 Millionen Barrel gesunken.

Die US-Rohölproduktion sank um 24.000 Barrel die 11.Woche in Folge auf 8,76 Millionen Barrel pro Tag. Der Hauptgrund für den deutlichen Rückgang der US-Bestände waren jedoch niedrigere Ölimporte.

Brent zur Lieferung im Juli handelt aktuell bei 49,46 US-Dollar pro Barrel an der ICE.

WTI zur Lieferung im Juli notiert aktuell bei 49,51 US-Dollar pro Barrel an der NYMEX.

Brent-Ölpreis in USD/Barrel in der letzten Woche

1RSD30.05.

Quelle: stockcharts.com

Ausblick

Die Marke bei 50 US-Dollar pro Barrel dürften die Ölpreise aktuell noch nicht nachhaltig überschreiten können. Denn bei diesem Preisniveau wird es für mehr und mehr US-Schieferölproduzenten wieder finanziell lukrativer nach Öl zu bohren.

Sollte das Preisniveau also deutlich und länger über diese Marke steigen, dann ist die Fortsetzung der US-Produktionsrückgänge gefährdet, was dann auch den Abbau des weltweiten Überangebotes gefährdet.

Schon für die vorvergangenen Woche berichtete Baker Hughes letzte Woche zum ersten Mal in diesem Jahr keine weitere Stilllegung von Ölbohrungen. Die Zahl der aktiven Ölbohrungen blieb unverändert bei 318.

 

Edelmetalle: Gold

Der Goldpreis stand in der vergangenen Woche weiter unter Druck. Ein stärkerer US-Dollar, sowie eine höhere Risikobereitschaft der Investoren waren dafür verantwortlich.

Nachdem verschiedene FED-Mitglieder in Reden oder Aussagen die Zinserhöhungserwartungen angeheizt hatten und auch zuletzt positive Daten vom US-Immobilienmarkt gemeldet wurden, erhielten der US-Dollar und die Renditen auf 10-jährige-US-Staatsanleihen deutlichen Rückenwind.

Überdies scheint laut neuesten Umfragen die Wahrscheinlichkeit für einen Brexit zu sinken. Überdies haben sich die Finanzminister der EU und der IWF auf weitere Finanzhilfen für Griechenland geeinigt.

Alles in allem ergibt sich damit eine Situation aus der sich vor allem die Spekulanten aus ihrer Absicherung in Gold verstärkt zurückziehen und Gewinne mitnehmen. Verstärkt wurde der Gewinnmitnahmedrang auch durch das Unterschreiten der charttechnisch bedeutsamen 100-Tage-Linie.

Gold handelt aktuell bei 1.212,80 US-Dollar pro Feinunze.

Goldpreis in USD/Unze in der letzten Woche

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Quelle: stockcharts.com

Ausblick

Zuletzt hatten die Spekulanten eine rekordhohe Netto-Long-Position im Gold gehalten. Da sind volatile Preisphasen wie aktuell keineswegs ungewöhnlich. Nebenbei bleibt die physische Nachfrage nach Gold weiterhin hoch.

So sind laut Hongkonger Statistikbehörde die Goldexporte nach China im April um 32% gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Angesichts der exorbitanten Politik der weltweiten Notenbanken bleibt Gold weiterhin die wichtigste Absicherung.