Goldpreis: Wohin steuert Gold in 2023?

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Normalerweise scheint die Rechnung simpel zu sein: In Krisenzeiten mit fallenden Börsenkursen fliehen Anleger in sichere Anlagen wie zum Beispiel Gold und der Goldpreis steigt. In 2022 ist diese Rechnung nicht aufgegangen und dafür gibt es unter anderem zwei Gründe: zum einen die Zinspolitik der Notenbanken, zum anderen der starke US-Dollar.

So ist es auch letztlich nicht verwunderlich, dass der Goldpreis nach einem Zwischenhoch zu Beginn des Angriffskrieges von Russland auf die Ukraine über der 2.000 Dollar-Marke im weiteren Verlauf des Jahres ordentlich verloren hat. Erst seit Anfang November befindet sich der Goldpreis wieder in einem stabilen Aufwärtstrend. Was bedeutet das für den Goldpreis in den nächsten Monaten und wie könnte es weitergehen?

Gold verliert auch im Krisenjahr

Der sichere Hafen Gold war in diesem Jahr nicht die beste Option. Seit Jahresbeginn liegt der Goldpreise noch immer knapp im Minus. Ausgehend vom Hoch Anfang März nach Ausbruch des Krieges ging es für das Edelmetall Ende September bis auf rund 1.622 US-Dollar runter. Was für Anleger auf den ersten Blick eine Überraschung darstellt, ist bei genauerer Betrachtung jedoch keine.

In Phasen steigender Leitzinsen kommt eine Gold-Schwäche immer wieder mal vor, denn anders als andere „sichere“ Anlagen wie beispielsweise Anleihen profitiert das Edelmetall nicht von höheren Zinsen. So ist der Goldpreis-Rückgang zwischen April und September zu erklären, in diesem Zeitraum spielte die Zinspolitik Gold nicht gerade in die Karten.

Ein weiteres Problem für Gold ist ein starker US-Dollar, der ebenfalls zum Teil von der Geldpolitik beeinflusst wird. Gold wird weltweit in US-Dollar gehandelt. Dementsprechend verteuert sich das Edelmetall für die meisten Käufer. Alles in allem waren die Vorzeichen für den Goldpreis also trotz der Krisensituation schlecht.

Goldpreis steigt wieder – was passiert in 2023?

In den vergangenen Tagen und Wochen haben sich die Anzeichen verdichtet, dass die Notenbanken zwar weiterhin die Leitzinsen erhöhen werden, das Tempo jedoch gedrosselt werden und bald ein Peak erreicht sein könnte. Gleichzeitig schwächelte der US-Dollar. Das gab dem Goldpreis Unterstützung, im letzten Monat kletterte dieser um rund zehn Prozent.

Der eingeschlagene Weg gibt die Richtung vor: Sollte bald der Zins-Peak erreicht sein wird und in 2023 vielleicht sogar wieder Zinssenkungen im Raum stehen, dürfte Gold als krisensicheres Investment noch gefragter sein. Denkbar ist dann auch ein erneuter Angriff auf die 2.000 Dollar-Marke. Doch das ist Zukunftsmusik – momentan muss sich der Goldpreise nach der jüngsten Rally erstmal bei 1.800 Dollar behaupten. So oder so bleibt Gold eine sinnvolle Beimischung für jedes Depot.