Goldpreis aktuell: Jetzt wird es wild

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Im heutigen Vormittagshandel hat der Goldpreis erneut kräftig zugelegt und erstmals an der Marke von 3.500 US-Dollar je Feinunze gekratzt (Stand: 22. April 2025, ca. 10 Uhr). Damit setzt sich die Wahnsinns-Rally beim gelben Edelmetall weiter fort – auf Jahressicht hat Gold nun gut 47 Prozent zugelegt.

Die Gründe für den starken Anstieg des Goldkurses sind vielfältig. Doch zuletzt hat – einmal mehr – der Unsicherheitsfaktor Donald Trump für steigende Kurse gesorgt. Der US-Präsident hat erneut deutliche Kritik an Notenbank-Chef Jerome Powell geäußert. Offenbar hält der Markt eine weitere Eskalation des Konfliktes zwischen Trump und der Fed für möglich.

Gold steigt weiter aus verschiedensten Gründen

Für den steilen Anstieg des Edelmetalls gibt es eine ganze Reihe von Gründen: Der schwache US-Dollar und die erhöhte Nachfrage internationaler Notenbanken. Oder auch geopolitische Krisen und Kriege. In den letzten Wochen war es vor allem die erratische Wirtschaftspolitik von Donald Trump, die Gold in der Rolle als sicheren Hafen in unsicheren Zeiten nochmal gefestigt hat.

Mit den harten und persönlichen Attacken auf Jerome Powell hat Trump nun für noch mehr Unsicherheit gesorgt. Geht der Präsident so weit, dass er versucht, den Fed-Chef aus dem Amt zu jagen? Die Notenbank wäre in diesem Fall nicht mehr unabhängig. Zwar wäre eine solche Entlassung rechtlich und politisch hochumstritten – dennoch hält man dieses Szenario an der Börse offenbar für vorstellbar – statt Aktien ist heute vor allem Gold gefragt.

Ist der Goldpreis nun irrational hoch?

Mit dem jüngsten Kursanstieg – etwa 14 Prozent im letzten Monat – hat sich die Dynamik beim Gold auf hohem Niveau noch einmal verstärkt. Gold gilt heute mehr denn je als sicherer Hafen für Anleger. Denn offenbar sinkt das Vertrauen in eine stabile Wirtschaftspolitik der USA (mit stabilen Anleihen und einer stabilen Währung) immer weiter.

Das hat auch für Anleger vor allem zwei mögliche Szenarien zur Folge: Sollte Trump weiter an der Eskalations-Schraube drehen und Powell entlassen, könnte das unabsehbare Folgen für Glaubwürdigkeit haben und den Goldpreis trotz des bereits hohen Niveaus regelrecht explodieren lassen. Schaltet der US-Präsident jedoch einen Gang zurück (auch in Sachen Zoll-Politik), könnte der Goldpreis zunächst auch korrigieren. Irrational hoch ist Gold wohl trotzdem derzeit nicht, dafür ist der Trend der letzten Monate zu multifaktoriell.