Gold: So investieren Sie in den Krisengewinner

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Die Aktienmärkte haben sich in dieser Woche wieder beruhigt und mehrheitlich zugelegt. Aber blicken wir noch einmal kurz in den Rückspiegel: Anfang August haben wir einen massiven Abverkauf an den Börsen gesehen. Verantwortlich dafür war ein toxisches Gemisch aus Rezessionssorgen in den USA, Zinsängsten in Japan und die Angst vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten. Hinzu kamen die traditionell dünnen Handels­umsätze in der Ferienzeit, die größere Ausschläge begünstigen.

In solchen Phasen hilft es Ihnen, wenn Sie über ein breit gestreutes Portfolio und gute Nerven verfügen. Auch ist es hilfreich, in unruhigen Zeiten Gold zu besitzen, da das gelbe Edelmetall eine ideale Möglichkeit ist, Ihr Depot abzusichern.

Bevor ich auf die verschiedenen Möglichkeiten eingehe, wie Sie in Gold investieren können, stelle ich Ihnen zunächst die wichtigsten Alleinstellungsmerkmale von Gold vor.

Die 5 Alleinstellungsmerkmale von Gold

  1. Gold ist im Gegensatz zu Papiergeld, Anleihen und anderen Wertaufbewahrungsmitteln nicht beliebig vermehrbar.
  • Der Goldmarkt ist ein überschaubarer Markt, mit einer jährlichen Fördermenge von zuletzt gut 3.644 Tonnen im Jahr 2023.
  • Gold ist ein natürliches Zahlungsmittel und unterliegt keinem Zahlungsversprechen eines Dritten.
  • Gold unterliegt keinem Emittentenrisiko, keinem unternehmerischen Risiko und auch keinem Insolvenzrisiko.
  • Gold hat eine mehrtausendjährige Geschichte als Marktgeld und ist eine Krisenwährung, die keinerlei Ausfallrisiko hat und seit tausenden von Jahren wertbeständig ist.

Sie können in physisches Gold investieren

Anleger, die an der Entwicklung des Goldpreises teilhaben wollen, haben drei Möglichkeiten. Als erstes stelle ich Ihnen die einfachste Variante vor: Sie können Barren oder Münzen kaufen. Wenn Sie Gold als “Versicherung“ gegen Extrem-Ereignisse nutzen möchten, sollten Sie das Edelmetall physisch erwerben.

Münzen sind z. B. leicht ersetzbar und einfach zu erwerben, da sie u. a. in kleinen Einheiten zu haben sind. Um bei einem späteren Verkauf flexibel zu sein, sollten Sie bekannte Goldmünzen wie Krügerrand, American Eagle oder Maple Leaf nutzen, die überall auf der Welt begehrt sind. Für diese Münzen werden Sie immer und überall Käufer finden.

Bei Barren ist im Gegensatz zu Münzen der Preisaufschlag geringer, welcher beim Kauf erhoben wird. Das liegt an den geringeren Produktions-Kosten und an dem oft höheren Gewicht. Barren bieten sich für Anleger an, die größere Summen in Gold “parken“ möchten.

Vereinfacht kann man sagen: Die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs ist umso geringer, je schwerer die Münze oder der Barren ist. Allerdings gibt es auch einen Nachteil, wenn Sie in physisches Gold investieren: Sie müssen die Münzen oder Barren zu Hause aufbewahren (Diebstahl-Gefahr), oder sie bei einer Bank deponieren (Was passiert, wenn die Bank plötzlich schließt?).

Aktien von Goldminen-Betreibern

Auch die Aktien von Minen-Betreibern folgen – in der Tendenz – dem Goldpreis. Die entsprechenden Aktienkurse schwanken jedoch meist deutlich stärker als der Goldpreis. Die Schwankungen hängen von vielen unternehmerischen und äußeren Faktoren ab. Minen-Aktien sind deswegen eher nur als spekulative „Goldwette“ geeignet.

Wer eine zusätzliche Branche in sein Depot einbauen will, kann über Minenwerte nachdenken und damit die Risiko-Streuung erhöhen. Hinzu kommt: Minen haben einen prozentual deutlich größeren Hebel als die Metalle selbst. Steigt der Goldpreis, werden die entsprechenden Aktienkurse in der Regel stärker steigen. Sinkt der Goldpreis, werden die Aktienkurse überproportional fallen.

3. Möglichkeit: Sie investieren in Gold-Wertpapiere

Anleger, die eine gewisse Vielfalt in ihr Portfolio einbauen möchten, können Wertpapiere nutzen, welche dem Goldpreis folgen (etwa Euwax Gold oder Xetra Gold). Ich habe für Sie die Vor- und Nachteile zusammengefasst:

Die Vorteile: Die Wertpapiere sind leicht und schnell zu handeln. Sie sind günstig in der Anschaffung und müssen außerdem nicht bei Ihnen zu Hause oder im Banktresor physisch aufbewahrt werden. Das alles reduziert die Kosten.

Die Nachteile: Bei diesen Wertpapieren handelt es sich “nur“ um Inhaberschuldverschrei­bungen. Diese verbriefen eine Forderung gegenüber dem Emittenten. Anbieter wie Xetra Gold und Euwax Gold kaufen jedoch das Gold und hinterlegen es anschließend physisch. Unter bestimmten Bedingungen können Sie sich das Gold ausliefern lassen.

Zwischenfazit: Als Basis-Investment empfehle ich Ihnen physisches Gold (Barren oder Münzen). Wenn Sie kurz- und mittelfristig auf den Goldpreis setzen wollen, bieten sich leicht und günstig handelbare Wertpapiere wie Euwax Gold oder Xetra Gold als Ergänzung an. Für den „Rendite-Kick“ können Goldaktien als Depot-Beimischung sorgen.

Gold als Inflationsschutz

Gold ist seit Jahrhunderten der Fels in der Inflations-Brandung. Das bedeutet, dass das Papiergeld tendenziell immer mehr an Wert verliert. Diese Entwicklung kann und wird Ihre Kaufkraft angreifen, wenn Sie sich nicht schützen.

Obwohl Gold der klassische Inflationsschutz ist und leicht erworben werden kann, verzichtet die große Anlegermasse auf diese Absicherung. Weltweit sind weniger als 1% des Geldvermögens in Gold angelegt.

Von der breiten Anlegermasse noch unentdeckt

Seit den 70er-Jahren nimmt die globale Verschuldung stetig zu. Die steigende Neuverschuldung kann irgendwann nicht mehr durch Investoren finanziert werden. Dann kann ein neues Währungs-System der letzte Ausweg sein.

Angesichts der Papiergeld-Schwäche müsste der klassische Gegenspieler, der Goldpreis, heute deutlich höher notieren. Der Goldpreis wird jedoch aus meiner Sicht zumindest in gewissen Marktphasen künstlich nach unten gedrückt, damit die Schwäche der Papierwährungen überspielt wird.

Würde der Goldpreis in Euro oder US-Dollar gerechnet rasant steigen, wäre das ein Signal dafür, dass das Währungs-System wankt. Dieses Signal muss daher im Papiergeld-System unterdrückt werden.

Weiten sich jedoch die Krisen weiter aus, werden mehr Anleger Gold für sich entdecken und die Nachfrage anfachen. Dadurch wird der Goldpreis steigen, wovon Goldinvestoren profitieren.