Gold: Sind Sie bereit für das saisonale Jahrestief?

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Wir können noch so sehr mit dem üblichen Jahrestief am 28. November beim Goldpreis rechnen. Dieses Jahr macht uns der Chart einen Strich durch die Rechnung. Unser Jahrestief liegt 2023 bei etwa 1.800 US-Dollar. Aktuell stehen wir fast 200 US-Dollar höher. Wir befinden uns näher am Jahreshoch!

Das liegt bei 2.081 US-Dollar und ist gleichzeitig das Allzeithoch. Vielleicht folgen die Kurse dem Plan und es geht noch weiter nach oben. Das würde ja auch irgendwie dazu passen, dass jetzt erst die bullische Saison startet.

Zeigt aber auch, dass die Saisonalität einfach nur Durchschnitte abbildet, auf die wir uns nicht verlassen können. Ja, in den meisten Fällen war das Tief im Goldpreis Ende November erreicht. Dieses Jahr machen wir wohl dagegen ein temporäres Hoch. Außer die Kurse brechen in den nächsten Tagen ein. Doch das sieht wenig wahrscheinlich aus.

Gold im Tageschart

Ich habe unsere EMA 10/20-Linien, die wir Montag und Dienstag als Thema hatten, im Chart gelassen. Das ist hier ein gutes Gegenbeispiel, wann wir diese Strategie nicht nutzen sollten. Die EMA 10 auf Wochensicht kreuzte die EMA 20 Mitte August nach unten und generierte ein Verkaufssignal. Völlig falsch war es nicht. Die Kurse fielen nach dem Signal immerhin fast auf 1.800 US-Dollar, wobei sie zuvor erst einmal stiegen oder zur Seite liefen.

(Quelle: Tradingview.com)

Ende Oktober gab es dagegen ein Kaufsignal als die EMA 10 die EMA 20 nach oben kreuzte. Damals notierte der Preis am lokalen Hoch, zu dem wir jetzt erst wieder gestiegen sind. Zwischendurch gab es einen kurzen Rücksetzer. Wenn der Trend jetzt Recht hat und das Kaufsignal – wie das Verkaufssignal – zumindest auf längere Sicht in die richtige Richtung läuft, könnten wir tatsächlich bald ein neues Allzeithoch sehen.

Ignorieren wir die Durchschnittslinien, sehen wir eindeutig höhere Hochs und höhere Tiefs: einen sichtbaren Aufwärtstrend. Insofern stehen die Chancen gut, dass die Kurse weiter steigen. Jetzt können wir die Saisonalität als zusätzliches Argument nehmen. Aber zählt das wirklich?

Das sieht sicherlich jeder anders. Einerseits steigen jetzt üblicherweise die Goldpreise – egal, wo die Kurse stehen. Das ist bullisch. Wenn die Saisonalität mit dem Tief falsch liegt, könnte sie doch immerhin richtig liegen, wenn es um den üblichen Anstieg geht. Dann steigen wir einfach von einem höheren Level noch höher.

Dagegen spricht natürlich, dass die Saisonalität mit ihrem Jahrestief diesmal komplett falsch lag. Das darf vorkommen, aber ist dann nicht unbedingt ein Grund dafür, ihr in diesem Jahr zu trauen.

Fazit

Ob wir auf den üblichen Saisonverlauf setzen oder ihn dieses Jahr ignorieren – die Kurse sehen alleine im Chart danach aus, als wollen sie weiterklettern. Wenn wir die letzten Hochs bei gut 2.000 US-Dollar knacken, darf es locker Richtung Allzeithoch gehen. Das aber vielleicht erst Anfang 2024.