Gold: Nächstes Allzeithoch im Visier?

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Heute hat der Markt offenbar auch verstanden, dass das Säbelrasseln zwischen Russland und der NATO Bedeutung hat. Der Volatilitätsindex springt um 13 Prozent nach oben. Gold dagegen nicht einmal um 1 Prozent. Also ein bisschen mehr Gefahr vor fallenden Kursen, aber so richtig ist das offiziell noch keine Krise.

Der DAX hält sich auch noch über 19.000 Punkte. Klingt gut, oder? Ist zum Xetra-Schluss aber nur 1 Punkt über der Marke. Alle großen Indizes schreiben heute rote Zahlen, wenngleich es wenig Verluste sind. Rohöl ist unverändert.

Die Alarmsignale sind demnach noch überhaupt nicht eindeutig. Gold verhält sich zum Beispiel einfach brav, wie es die Charttechnik ermöglicht. Was natürlich auch manchmal stimmt: Die Charttechnik nimmt große Events vorweg. Doch davon sind wir im Falle von Gold weit entfernt.

Gold im Tageschart

Der Sieg von Trump hat die Märkte beruhigt und befeuert. Gold beruhigte sich derart, dass auf die längerfristige Unterstützungslinie fiel. Von dort drehte es jetzt pünktlich wieder nach oben.

(Quelle: Aktienscreener.com)

Der Zeitpunkt, als Gold die Linie traf, war auch der Zeitpunkt, wo der Ton von Biden Richtung Russland wieder schärfer wurde und er die Langstreckenraketen für die Ukraine freigab. Insofern ist Charttechnik schon ein bisschen wie die Wettervorhersage: Wir können abschätzen, dass an einem gewissen Punkt, etwas Größeres passieren darf.

Ob es dann wirklich eintritt, wissen wir nicht. Wir sollten heute Schnee bekommen. Dann wurde der Schnee auf das Ende der Woche verschoben. Heute Nacht hatten wir dann doch ein paar Flocken abbekommen und die Autos waren heute früh etwas weiß auf der Windschutzscheibe.

Für unseren Fall bedeutet das: Gold hätte auch durch die Unterstützungslinie rutschen können, wenn sich beispielsweise die USA nicht für einen Einsatz von neuen Waffen für die Ukraine ausgesprochen hätten. Weniger Krieg, niedrigerer Goldpreis.

Gold vs. Krieg

In der Hinsicht ist die Situation wirklich nicht gefährlich. Wenn wir kurz vor dem 3. Weltkrieg stünden, wäre Gold vermutlich wesentlich höher gestiegen. Der Markt beurteilt die Atomwaffendrohung seitens Russland also vorerst nur als Drohung. Nicht als ernst gemeinte Gefahr. Das kann sich ändern. Zum Glück in beide Richtungen.

Interessant wird es jetzt zu sehen, wie die nächsten Tage in der Geopolitik verlaufen und was der Goldpreis dazu sagt. Die Inflation weltweit sollte keine Probleme haben, Gold auf neue Rekorde zu schicken. Wie viel Rückenwind das Thema Ukraine liefert, müssen wir abwarten.

Mittelfristig steht aber kein Grund in Sicht, warum der Goldpreis deutlich einbrechen sollte. Vielleicht wenn Trump im Amt ist und seine Regierung das Ruder herumdreht, wenn es um die Unterstützung der Ukraine geht.