Gold-Bullenmarkt: +20 % seit Jahresbeginn

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Raten Sie einmal, welcher Vermögenswert die Goldmedaille gewinnt? Vor, während und nach der Olympiade in Paris. Es ist… Gold.

Gold ist der Goldmedaillengewinner unter den Vermögenswerten

Im Vergleich dazu erzielte der iShares Core US Aggregate Bond ETF, der als Benchmark für US-Staats- und Unternehmensanleihen gilt, eine Rendite von etwa 2,4 %… 9 % für Rohöl… 11 % für den Nasdaq Composite… und knapp 12 % für den S&P 500.

Was ist der Grund für die Gewinne bei Gold?

Nun, da die Rallye nach wie vor größtenteils ohne die westlichen Anleger verläuft, sind es vor allem die Zentralbanken und die Anleger im fernen Osten und den Emerging MArkets, welche die Goldnachfrage antreiben.

So stieg die Gesamtgoldnachfrage laut den aktuellen Daten des World Gold Council (WGC) zwar um 4 % gegenüber dem Vorjahr auf 1.258 Tonnen – was dem höchsten zweiten Quartal in der gesamten Datenreihe des WGC entspricht. Doch getragen wurde die Nachfrage auch im 2. Quartal hauptsächlich durch die Zentralbanken. Deren Netto-Goldkäufe stiegen im Jahresvergleich um 6 % auf 184 Tonnen, was auf deren Bedarf an Portfolioschutz und Diversifizierung zurückzuführen ist.

Dagegen sanken die Goldbestände der ETFs um 7 Tonnen im zweiten Quartal. Auch die Nachfrage nach Barren und Münzen ging um 5 % auf 261 t zurück, was in erster Linie auf die schwache Nachfrage aus den westlichen Märkten zurückzuführen ist. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass aufgrund des vergleichsweise geringen Exposures der westlichen Anleger der Goldpreis während der jüngsten Korrekturphase den Aktienmärkten nicht abgegeben und sich stattdessen in der Nähe seiner Allzeithochs bewegt hat. Dies ist ungewöhnlich, da in früheren Börsen-Korrektur-Phasen zum Ausgleich der Verluste (beginnend bei der Auflösung der Yen-Carry-Trades) eben alles verscherbelt wurde, was einen guten Gewinn hergibt.

Es ist also möglich, dass wir diesmal leider gar nicht mehr so viel tiefere Goldkurse sehen, bevor die Sicherheit-geht-vor-Rallye den Goldpreis weiter nach oben katapultiert.

Die Gründe für den langfristigen Gold-Trend

Grundlegend und langfristig ist für mich der Gold-Trend in der anhaltenden Abwertung von Fiat-Währungen im Verhältnis zu realen Vermögenswerten zu sehen.

Das gilt insbesondere durch das Wiederaufleben des Goldes als wichtiger Vermögenswert für die Zentralbanken. Denn während China noch vor 10 bis 15 Jahren der wichtigste Finanzier der USA war, hat sich das inzwischen grundlegend geändert.  In den letzten 10 Jahren hat China seine Bestände an US-Staatsanleihen um 38 % gesenkt. Sukzessive natürlich…man will ja keinen Crash auslösen.

Aber dieser Trend wird sich unter Garantie fortsetzen. Stattdessen hat die zweitstärkste Volkswirtschaft der Welt ihren Schwerpunkt eindeutig auf Gold verlagert. So sind Chinas offizielle Goldreserven in den letzten 10 Jahren dagegen um 120 % gestiegen.

Das hat aber nicht nur mit dem Handelskrieg und dem Misstrauen gegenüber den USA zu tun, sondern auch mit dem anhaltenden Abwertungsdruck auf Chinas Währungssystem. Genau deshalb muss China im Grunde weiterhin Gold anhäufen.

Fazit: Gold bleibt ein «Must-Have»

Der Ausblick bleibt somit positiv: Die Zentralbanken werden ihre Gold-Strategie fortsetzen. Und die schließlich einsetzende Wiederbelebung der Investitionsströme aus dem Westen, dürfte die preissensitive Nachfrage aus der Schmuckindustrie ausgleichen.

Gold bleibt ein «Must-Have» für die Portfolioabsicherung.

In Gold investieren Sie am besten und in erster Linie physisch. Oder alternativ in ETFs/ETCs. Dies dient ihrer Vermögensabsicherung.

Chancenreich ist überdies ein Engagement in Minenaktien, aber hier sollten Sie sich auskennen. Sinnvoll ist auch hier nämlich – wie bei jeder Aktienanlage – eine gezielte Auswahl gesunder Unternehmen, die vorzugsweise noch mit einer günstigen Bewertung und hohen Dividenden glänzen.