Gold: 2024 könnte ein bullisches Jahr werden!
„Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles!“ Diesen Satz lässt Goethe im „Faust“ das Gretchen sagen und sie liegt damit goldrichtig. Um das Edelmetall dreht sich alles – seit Jahrhunderten, wenn nicht gar seit Jahrtausenden. Während dieser Zeit sind Imperien entstanden und wieder untergegangen. Währungen wurden gedruckt, entwertet, neu aufgelegt, alles zum Nachteil des gemeinen Volkes, das am Schluss die Rechnung zahlte.
Gold war immer heiß begehrt, denn es ist länderübergreifend eintauschbar. Fakt ist: Gold ist nicht nur schön und selten, es behält auch seinen Wert. So kostet heute eine Maß Bier auf dem Oktoberfest mit Gold bezahlt kaum mehr als vor 100 Jahren. Während der Preis in Euro um das Zehnfache gestiegen ist, muss man immer noch das Gleiche in Gold hinblättern wie früher.
Blutgetränkte Geschichte
Auch bei der Eroberung Amerikas schrieb Gold Geschichte. Die Gier der spanischen Konquistadoren unter der Führung von Francisco Pizarro im 16. Jahrhundert sorgte erstmals für Schlagzeilen um den Rohstoff. Auf der anderen Seite des Atlantiks, im Inkareich, gab es so viel Gold, dass sich der gefangengenommene König Atahualpa damit freikaufen wollte. Alle Tempel und Schatzkammern des Reiches wurden leergeräumt, um einen 50 Quadratmeter großen Raum mit dem Edelmetall zu füllen. Schmelzöfen brannten 34 Tage lang – doch zum Schluss raubten die Spanier den Inkas circa 180.000 Kilogramm Gold und 16 Millionen Kilogramm Silber. Pizarro ließ den Inkakönig hinrichten, woraufhin der Widerstand der Inkas gegenüber den Eroberern abnahm.
Raubzüge finden nur noch an den Kapitalmärkten statt
Heutzutage kann fast jeder seinen eigenen Raubzug an den internationalen Finanzmärkten starten, wenn er es schafft, Kursbewegungen, Hochs und Tiefs korrekt vorherzusagen und danach zu handeln.
Gold kann über Futures, Optionen oder aber die in Deutschland bekannten Zertifikate und Optionsscheine gehandelt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Edelmetall als Xetra-Gold in Frankfurt zu ordern und sich dieses bei Bedarf ausliefern zu lassen. Mit einem Devisen-Konto können nicht nur Währungen, sondern auch Gold und Silber gehandelt werden. Für Gold gilt das Kürzel XAU/USD, für Silber XAD/USD. Ob lang- oder kurzfristig, bleibt dabei jedem selbst überlassen. Ich denke, 2024 könnte das Jahr der Goldbullen werden.
Das Edelmetall ist in der Gunst der Anleger in den letzten Monaten des Jahres 2023 wieder gestiegen, nachdem es im Anschluss an ein neues historisches Allzeithoch bei 2.087 US-Dollar im Juli 2020 erst einmal bis Oktober 2023 korrigierte. Diese Korrektur drückte den Kurs im Laufe der letzten zweieinhalb Jahre fast bis in den Bereich von 1.600 US-Dollar nach unten, erst dann begann eine langsame und stetige Aufwärtsbewegung, die vor zwei Wochen zu einem Ausbruch bis auf über 2.150 US-Dollar führte. Seitdem handelt das Edelmetall im Bereich des bisherigen Allzeithochs bei 2.087 US-Dollar hin und her.
Nachfolgend sehen Sie den Kursverlauf des Gold-Futures ab 1998, der an der US-Futures-Börse COMEX gehandelt wird. Es handelt sich hierbei um einen Monatschart, damit wir uns auf das große Bild konzentrieren können.
Quelle: TAI-PAN.
Der Aufwärtstrend ist intakt, …
Die graue Aufwärtstrendlinie zeigt, dass der Aufwärtstrend intakt ist. Dieser verläuft aktuell bei 1.889 US-Dollar, Tendenz leicht steigend. Ich denke nicht, dass dieser Aufwärtstrend gebrochen wird, da die runde Marke von 2.000 US-Dollar pro Feinunze als charttechnische Unterstützung dient, ebenso die blaue 200-Tage-Linie bei 1.975 US-Dollar.
Vielmehr sehe ich erst einmal eine Seitwärtsbewegung von 2 bis 4 Wochen auf hohem Niveau voraus, die dann mit einem Ausbruch nach oben beendet werden könnte.
…mein Spiegelungsziel liegt bei 2.766 US-Dollar
Damit Sie wissen, wohin die Reise das Edelmetall in diesem Jahr führen wird, habe ich eine Spiegelungszielprognose erstellt. Der Abstand von der in den letzten drei Jahren ausgebildeten Korrektur zu dem bisherigen Allzeithoch wurde abgemessen und an der roten waagerechten Linie nach oben angelegt.
Als Kursziel ergibt sich der Bereich um 2.766 US-Dollar pro Feinunze – vielleicht wird dieses Ziel sogar noch in diesem Jahr erreicht.
Fazit: Die 2.766 US-Dollar sind aber nur denkbar, wenn Gold es schafft, über 2.100 US-Dollar zu steigen. Auf dem Weg nach oben sind Gewinnmitnahmen wahrscheinlich, unterstützt von Goldverkäufen der Minen-Unternehmen, die sich den hohen Edelmetall-Preis zum Verkauf sichern.
Auf dem Weg zu meinem Kursziel liegt zudem die runde Marke von 2.500 US-Dollar. Ich bin überzeugt davon, dass die Reise nach oben erst einmal im Bereich dieser runden, magischen Zahl enden wird.
Es wäre nicht verwunderlich, wenn der Euro zum US-Dollar bald wieder zur Schwäche neigen und sich in Richtung pari bewegen würde. Das saisonale Tief zeigt nämlich an, dass es von Februar bis Juli in diese Richtung gehen könnte.