Gold hat noch viel Luft nach oben

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Normalerweise ist es doch so: Steigende Zinsen sind bärisch für Gold, weil sie irgendwann wieder zu positiven Realzinsen führen. So wäre es vorteilhafter Staatsanleihen anstelle von Gold zu halten. Wäre… Denn in Wahrheit ist der Goldpreis trotz der Tatsache, dass die Realzinsen aufgrund des aktuellen Zinserhöhungszyklus seit dem vergangenen Jahr größtenteils in den positiven Bereich gedrückt wurden, in die Nähe seines Allzeithochs gestiegen.

Somit hat sich der Goldpreis angesichts eines solch starken Gegenwinds bemerkenswert gut gehalten.

Goldpreis in USD in den letzten 4 Jahren  

Quelle: stockcharts.com

US-Realzinsen in den letzten 10 Jahren

Quelle: tradingview.com

Die Widerstandsfähigkeit von Gold angesichts der höchsten Realzinsen in den USA seit über einem Jahrzehnt ist bemerkenswert.

Hinzu kommt: Die Realzinsen sinken seit einigen Monaten wieder. Angesichts der Tatsache, dass Rezessionsängste und solche vor einer schwelenden Bankenkrise in der für heute anstehenden FED-Zinsentscheidung zumindest eine massive Verschärfung der Zinsen eher unwahrscheinlich machten dürften wir in absehbarer Zeit auch nicht wesentlich höhere Realzinsen mehr sehen.

Ich gehe sogar davon aus, dass die US-Realzinsen in diesem Zyklus ihren Höhepunkt bereits überschritten haben. Behalte ich recht, dann sehen wir aktuell den frühen Beginn eines erneuten Bullenmarktes für Gold (und anderer Edelmetalle).

Mal sehen was die US-Notenbank für heute in petto hat, bzw. mit welchen ganz neuen volkswirtschaftlichen Erkenntnissen man die heutige Zinsentscheidung begründen wird oder auch wie schlecht es um die Konjunktur oder auch den Bankensektor bestellt ist.

Nah am Allzeithoch hin oder her: Gold ist unterbewertet

Es gibt aber auch noch viele andere Gründe, um Gold zu mögen. Zum Beispiel diesen hier: Betrachten wir Gold doch noch einmal aus Sicht eines börsengehandelten Vehikels, aus Sicht des weltweit größten Gold-ETFs SPDR Gold Shares (GLD). Seit seiner Auflage Ende 2004 hat der Gold-Fonds bis jetzt um über 315 % zugelegt. Der breite US-Aktienindex S&P 500 (SPX) fuhr im gleichen Zeitraum «nur» ein Plus von 263 % ein.

Ist Gold also doch schon zu teuer? Mitnichten. Denn bei Betrachtung des Verhältnisses von GLD zu SPX wird erst deutlich wie unterbewertet GLD im Vergleich zum breiten Aktienmarkt eigentlich ist. Aktuell beträgt das Verhältnis 0,041. Das heißt, dass für einen Anteil an GLD lediglich 0,041 Anteile an SPX auf den Tisch gelegt werden müssen.

Im historischen Vergleich ist das günstig, denn das historische Durchschnittsverhältnis liegt bei 0,058. Wenn wir aber von wirklichen Spitzenwerten in einem Gold-Bullenmarkt kurz vor dem nächsten Abwärtszyklus sprechen, dann stehen da Werte von über 0,1 bis zur Spitze bei 0,1645. Da sind wir noch lange nicht.

Obwohl SPDR Gold Shares als grösster Gold-ETF der Welt mit 927 Tonnen fast so viel Gold hält wie die Schweizer Zentralbank SNB, hält er nur einen verschwindend geringen Anteil des Anlagevermögens das im S&P 500 steckt.  Da ist noch viel Luft nach oben möglich.

GLD ist gegenüber SPX unterbewertet

Quelle: stockcharts.com

Fazit: Gold geht immer

Es ist fast schon egal, ob die FED heute ihren Straffungsmodus stoppt, Gold ist unterbewertet und sollte nach allen Maßstäben wieder steigen. Halten Sie Ihr Gold ganz fest.