Erdgas: Energieträger mit Zukunft?

Neben Kohle und Erdöl ist Erdgas als fossiler Rohstoff ein wichtiger Energielieferant für die Industriestaaten. Daneben ist es umweltfreundlicher als alle anderen, denn bei seiner Verbrennung entstehen weniger Emissionen.
2 min | Stand 10.06.2022
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Erdgas unterliegt großen und häufigen Preissteigerungen. Die Gründe hierfür sind die begrenzten Reserven und die zunehmende Industrialisierung einer Reihe ehemaliger Schwellenländer wie China.

Nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA – International Engery Agency) reichen die Reserven für Erdgas noch ca. 220 Jahre. Da aber noch weitere, auch unkonventionelle Lagerstätten vermutet werden, kann es wesentlich länger dauern, bis die Ressourcen erschöpft sind.

Die Verwendung von Erdgas

In Deutschland wird Erdgas in erster Linie zur Erzeugung von Wärme für Wohnungen und Industriegebäude genutzt. Hierzulande ist die Stromproduktion mithilfe von Erdgas seit Jahren rückläufig. In einigen anderen Ländern wie Russland spielt dies jedoch eine größere Rolle.

Erdgas als Treibstoff für Automobile wird dagegen auch in Deutschland immer wichtiger, liegt zu Beginn des Jahres 2016 bei etwa 0,4 % aller zugelassenen Fahrzeuge und soll bis 2020 um das 10-fache auf 4 % steigen.

Der größte Vorteil von Erdgas-betriebenen gegen herkömmlich motorisierten Fahrzeugen liegt auch hier in der saubereren Verbrennung.

Erdgas: Methoden der Gewinnung

In der konventionellen Variante wird Erdgas als Nebenprodukt bei der Förderung von Erdöl oder aus reinen Erdgas-Feldern gewonnen. Nachdem eine Fundstelle erkundet und angebohrt worden ist, schießt der Rohstoff praktisch von selbst an die Oberfläche. Schließlich steht er mit bis zu 600 bar unter sehr hohem Druck.

Bei den unkonventionellen Lagerstätten von Erdgas wird vom so genannten Fracturing-Prozess gesprochen. Hierzu zählen „Tight Gas“ – damit ist Erdgas gemeint, das nur in weniger durchlässigen Gesteinen vorkommt – Kohleflöz-Gas und Schiefergas.

Experten sind sich sicher, unkonventionell gefördertes Erdgas kann eine große Rolle bei der Energieversorgung der Zukunft spielen. Denn unkonventionelle Erdgasvorkommen gibt es auf der ganzen Erde.

Selbst Deutschland könnte durch das Fracturing zum Nettoexporteur für Erdgas werden. Allerdings weist dieses Verfahren nicht unerhebliche Risiken wie Erdbebengefahr und Grundwasserverunreinigung auf.

Erdgas als Geldanlage

Da Erdgas auf dem Wege zur flächendeckenden Versorgung mit erneuerbaren Energien als Brückentechnologie gilt, gehen Experten davon aus, dass die Nachfrage nach diesem Rohstoff in den kommenden Jahren stark steigen wird.

Für Anleger gibt es zahlreiche Möglichkeiten in den Rohstoff Erdgas zu investieren: in Aktien von erdgasfördernden Gesellschaften oder deren Ausrüstern, in spezialisierte ETFs oder Aktienfonds, in Rohstoff-Fonds, in Optionen oder Futures auf steigende und fallende Erdgas-Preise oder in Zertifikate.

Bei der Wahl der passenden Anlageklasse sollten Investoren besonderes Augenmerk auf die eigene Risikobereitschaft legen. Denn hierbei gibt es gewaltige Unterschiede.