Platinpreis hat Erholungspotenzial

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Der Platinpreis ist in den letzten 9 Jahren praktisch auf der Stelle getreten. Doch die Gründe für eine baldige Preiserholung überwiegen bei Weitem.

Der Platinpreis hat Potenzial

Quelle: stockcharts.com

Das sind die Gründe für die Seitwärtsbewegung im Platinpreis über die vergangenen Jahre:

  • Der Rückgang der Verbreitung von Verbrennungsmotoren (ICE), was zu einer geringeren Herstellung von Katalysatoren führte und das Wachstum der Platinnachfrage beeinträchtigte.
  • Die Vorrangstellung von Palladium bei der Konstruktion von Katalysatoren, die sich aus einem früheren Preisvorteil (früher billiger) gegenüber Platin ergab. Selbst als der Wert von Palladium ab 2018 über mehrere Jahre hinweg in die Höhe schoss, zögerten die Motorenhersteller, wieder auf Platin umzusteigen, da dies Änderungen bei der Konstruktion und Beschaffung erforderlich machte.
  • Die schwache Rand-Währung (ZAR:USD) Südafrikas, woher etwa 2/3 der Platinproduktion stammen, hat für Gegenwind gesorgt. Ein schwacher ZAR macht die südafrikanische Platinförderung selbst bei niedrigen USD-Preisen rentabler, als sie es sonst gewesen wäre.
  • Die Tatsache, dass Platin und Palladium Nebenprodukte desselben Erzes sind und der Palladiumpreis vor einigen Jahren auf das Dreifache des Platinpreises angestiegen ist. Obwohl also die schlechte Wirtschaftlichkeit von Platin Produktionskürzungen rechtfertigte, produzierten die Bergleute aufgrund des hohen Palladiumpreises und – in geringerem Maße – auch des Rhodiumpreises weiterhin Platin als Nebenprodukt.
  • Hinzu kommt das soziale und politische Umfeld in Südafrika, wo die Produktionskürzungen auf breite Ablehnung stoßen (einschließlich Protesten), weil dadurch Arbeitsplätze für einige der verarmten Arbeiterfamilien des Landes verloren gehen würden.

Das klingt alles nach Gegenwind. Doch hier trifft die alte Börsenweisheit günstig zu kaufen und teuer zu verkaufen perfekt zu. Denn die besten Marktchancen ergeben sich in Situationen, in denen alle bereits aufgegeben haben.

Platin hat allen Grund zum Optimismus

  • Ein weitsichtiger Punkt meines Platin-Optimismus sind die Fortschritte der Wasserstoff-Brennstoffzellenindustrie. Hier gibt es einige Fortschritte, da Unternehmen neue Lieferverträge und Partnerschaften unterzeichnen, wie Ballard, die vor einigen Monaten mit der Ankündigung seines bisher größten Auftrags für Brennstoffzellenmotoren auftrumpfte. Platin dürfte hier in seiner Rolle als Katalysator, der Wasserstoff und Sauerstoff in Wärme umwandelt, der Hauptnutznießer sein. Ich gehe nicht davon aus, dass Palladium aufgrund seiner Eigenschaften eine führende Rolle bei Brennstoffzellen spielen wird.
  • Da der Preisunterschied zwischen Palladium und Platin nur noch gering ist, dürften die meisten Brennstoffzellenkonstruktionen Platin als Hauptkatalysator enthalten.
  • Hinzu kommt, dass Russland der größte Palladiumproduzent der Welt ist, und kein Unternehmen sollte derzeit neue Investitionen tätigen wollen, die von der Versorgung aus Russland abhängen.
  • Zudem hat sich der südafrikanische Rand zwar nicht gegenüber dem USD erholt, aber er hat sich stabilisiert, und das gilt auch für die Wirtschaft des Landes.
  • Darüber hinaus hat sich die Angebots-/Nachfragesituation für Platin weiterhin positiv entwickelt. Im Mai meldete der World Platinum Investment Council ein Defizit von 369.000 Unzen in der ersten Hälfte des Jahres 2024. Dem steht eine erwartete Nachfrage von etwa 7,5 Millionen Unzen für das Jahr gegenüber.

Fazit: Platinpreis hat Erholungschancen  

Inzwischen haben sich viele der Punkte die gegen Platin sprachen – wie die Substitution durch Palladium – aufgelöst. Hinzu kommt, dass Platin ein wichtiger Rohstoff für einen neuen und wachsenden Industriezweig ist. Aber vor allem die aktuelle Angebots- und Nachfragedynamik, die bereits ein Defizit verzeichnet zeigt den Weg für den Preis dieses wichtigen Edel- und Industriemetalls auf. Platin hat beste Chancen auf eine groß angelegte Preiserholung.

In Platin können Sie physisch investieren, oder mittels ETFs. Interessant sind auch die derzeit massiv unterbewerteten südafrikanischen Platinproduzenten.