Platin-Aktien: Warum Ihnen 2024 glänzende Renditen winken

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2023 war für Rohstoffinvestoren kein einfaches Jahr. Vor allem einige Metalle legten im Jahresverlauf eine eher schwache Entwicklung hin. Ein Beispiel ist Platin.

Im Chart sehen Sie die Preisentwicklung des Edel- und Industriemetalls anhand eines ETC (Stand: 23.11.2023, 9:00 Uhr):

Quelle: www.aktienscreener.com

Der gezeigte ETC hat zwischen Anfang Januar und dem 23. November rund 16 Prozent an Wert eingebüßt – auch wenn es durchaus eine zwischenzeitliche Hausse-Phase gegeben hatte. Vor allem das schwierige makroökonomische Umfeld hat im bisherigen Jahresverlauf Platin unter Druck gesetzt. Infolge hoher Lebenshaltungskosten und Zinsen kam es zu Konjunkturängsten, weshalb viele Industriemetalle abwerteten.

WPIC veröffentlicht neue Platin-Studie

Abschreiben sollten Sie Platin deshalb aber noch lange nicht. Tatsächlich könnte das seltene Metall im nächsten Jahr zu einem nachhaltigeren Turnaround ansetzen. Ein entsprechendes Signal sendete nun das World Platinum Investment Council (WPIC).

Dabei handelt es sich im Prinzip um einen Branchenverband führender Platinproduzenten, der in regelmäßigen Abständen neue Analysen und Prognosen zum Marktgeschehen veröffentlicht. Diesen Studien wird am Kapitalmarkt hohe Bedeutung zugesprochen, da WPIC auf Informationen der einzelnen Mitgliedsfirmen zurückgreifen kann. Im Resultat heißt das: Die Aussagen der Organisation sind in der Regel ziemlich treffsicher.

2023 Rekorddefizit

In seiner neusten Studie hat der WPIC nun seine Prognose für das auslaufende Jahr 2023 aktualisiert und gleichzeitig erstmals einen Ausblick auf das kommende Jahr gewährt. Demnach erwartet der Branchenverband für 2023 unterm Strich ein Nachfragewachstum von immerhin +26 Prozent auf 8.150 koz (Kilounzen). Das Angebot jedoch dürfte im Jahresvergleich um 3 Prozent auf 7.079 koz zurückgehen. Das heißt: Das WPIC sieht für das auslaufende Jahr ein Rekorddefizit von 1.071 koz.

Für die Perspektive von Platin-Aktien wie Anglo American Platinum, die im laufenden Jahr deutlich an Wert eingebüßt haben, ist das prinzipiell eine gute Nachricht. Denn die Platinpreise könnten alsbald deutlich steigen und damit auch die Gewinnmargen der entsprechenden Produzenten.

Platin-Markt: Wie geht es 2024 weiter?

Interessant ist aber vor allem der Blick auf das Marktgeschehen des kommenden Jahres. Auch hier erwartet WPIC ein Defizit. Die Nachfrage dürfte demnach 2024 bei insgesamt 7.663 koz liegen. Das wäre zwar weniger als 2023. Das Angebot (7.310 koz) jedoch wird den Analysten zufolge auch im nächsten Jahr nicht an den Bedarf heranreichen können. Im Endeffekt prognostiziert das WPIC für 2024 ein Defizit von 353 koz.

Vor allem die Autobranche dürfte die Nachfrage anheizen. Hintergrund: Platin ist ein wichtiger Bestandteil von Katalysatoren in Verbrennungsfahrzeugen. Dort reduziert es – gemeinsam mit den Schwestermetallen Palladium und Rhodium – die Stickoxid- und Kohlenmonoxid-Emissionen. Platin trägt also dazu bei, dass zum Beispiel Benziner-Autos umweltschonender werden.

Da auf der einen Seite die Elektroautos auf globaler Ebene immer noch eher ein Nischendasein fristen und auf der anderen Seite die Verbrenner ökologischer werden müssen, steigt die Nachfrage nach Platin aus der Autoindustrie signifikant. Das WPIC erwartet für 2023 einen Anstieg des Platinbedarfs der Autobranche um 14 Prozent auf 3.262 koz. 2024 soll es noch einmal um 2 Prozent auf 3.312 koz nach oben gehen. Das wäre der höchste Stand seit 2016.

Einen Nachfragerückgang erwarten die Experten jedoch in anderen Teilen der Wirtschaft. So dürfte der Chemiesektor nach einem starkem Plus in 2023 im kommenden Jahr nicht mehr ganz so viel Platin brauchen. Und auch der Bedarf der Glasindustrie dürfte auf hohem Niveau rückläufig sein. Im Gegenzug prognostiziert WPIC eine steigende Nachfrage aus der Medizinbranche. Hier kommt Platin unter anderem in hochmodernen Geräten zum Einsatz.

Unterm Strich sieht das WPIC eine weitere Marktverengung, auch weil einige Produzenten wegen der gefallenen Preise ihre Produktionspläne überdächten. Das könnte den Platinpreis unter Aufwärtsdruck setzen, betonte WPIC-Chef Trevor Raymond.

Platin-Potenzial dank Wasserstoff

Interessant ist Platin übrigens auch mit Blick auf den grünen Wasserstoff. Dieser soll bekanntlich einige Industriesektoren langfristig dekarbonisieren. Platin wiederum ist eine wichtige Komponente etwa in sogenannten PEM-Elektrolyseuren, wo das Metall für die Spaltung von Wasser und letztlich für die Erzeugung von grünem Wasserstoff eine herausragende Rolle einnimmt.

In den kommenden Jahren und Jahrzehnten müssen rund um den Globus etliche dieser Elektrolyseure gebaut werden, um die staatlichen Klimaschutzziele zu erreichen. Das verschafft Platin perspektivisch ein neues Bedarfsumfeld. „Gegenwärtig liegt die Attraktivität von Platininvestitionen in seinem beträchtlichen Marktdefizit, mit Blick auf die Zukunft werden die Anleger jedoch auch von einem wasserstoffbedingten Nachfrageanstieg profitieren können“, so WPIC-CEO Raymond.

Mein Fazit für Sie

Platin hat also das Zeug, im nächsten Jahr satte Renditen für Sie als Anleger zu generieren. Aber auch langfristig spielt das Edelmetall angesichts seiner Bedeutung für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft eine große Rolle. Hinzu kommt der traditionell sehr stabile Schmuckmarkt, der die Nachfrage unterstützt. Und auch die Autobranche ist noch sehr lange auf Platin angewiesen.

Wollen Sie in das Metall investieren und Ihr Investmentrisiko minimieren, können Sie neben dem physischen Kauf auch auf einen ETC setzen, der den Platinpreis abbildet und somit eine gute Diversifizierung bietet. Für risikoaffinere Anleger kommen freilich auch die Einzelaktien in Betracht. Hier gibt es neben Anglo American Platinum weitere interessante Big Player wie Impala Platinum. Beide Aktien sind aktuell – meiner Meinung nach – relativ günstig bewertet und bieten überdies lukratives Dividendenpotenzial.