BHP-Aktie: Starkes Update zu Kali-Projekt Jansen!
Es ist eines der umfangreichsten Rohstoffprojekte unserer Zeit. Gemeint ist die gigantische Kali-Mine Jansen des weltgrößten Bergbaukonzerns BHP. Nun hat dieser einen wichtigen Meilenstein zum Projektfortschritt gemeldet, den Sie als Anleger unbedingt kennen sollten.
BHP und Jansen: Das steckt dahinter
Doch beginnen wir von vorne: BHP hatte bereits Anfang der Nullerjahre in der kanadischen Provinz Saskatchewan, die bekannt ist für ihre großen Uran- und Kalivorkommen, Explorationen durchgeführt und dabei enormes Potenzial etwa 140 Kilometer östlich der Stadt Saskatoon identifiziert.
Auf der Karte sehen Sie, wo sich das Projekt genau befindet (oranges Areal):
Nach den erfolgreichen Genehmigungen startete der australische Konzern dann 2011 mit den Bauarbeiten vor Ort. Das Ziel ist die Inbetriebnahme eine der größten Kaliminen der Welt. Bisher hat BHP Investitionen von rungerechnet rund 10,5 Milliarden USD für die ersten beiden Phasen des Projekts freigemacht, das insgesamt in vier Phasen erschlossen werden soll.
Phase 1 zu mehr als 50 % abgeschlossen
Vor wenigen Tagen hat BHP nun ein Update zur ersten Projektphase veröffentlicht. Konkret hat der Konzern jetzt mehr als 50 % der Bauarbeiten zu Phase 1 abgeschlossen. Die erste Produktion soll 2026 starten, mit einem erwarteten Output von 4,2 Millionen Tonnen pro Jahr. Aktuell laufen demnach die Bauarbeiten am Mühlengebäude, der Verarbeitungsanlage und der Infrastruktur.
Gleichzeitig hat BHP nach eigenen Angaben bereits die zweite Phase in die Wege geleitet. Deren Bau soll voraussichtlich sechs Jahre dauern. Nach der Inbetriebnahme 2029 wird dadurch das Produktionsvolumen auf 8,5 Millionen Tonnen pro Jahr verdoppelt. Perspektivisch sollen noch zwei weitere Phasen hinzukommen, zu denen BHP jedoch noch Machbarkeitsstudien anfertigen und staatliche Genehmigungen einholen muss. Letztendlich könnte Jansen dann 16 bis 17 Millionen Tonnen Kali pro Jahr hervorbringen.
Zum Vergleich: Ganz Kanada hatte 2023 rund 13 Millionen Tonnen gefördert. Jansen wäre somit nicht nur der größte Produzent Kanadas, sondern auch der ganzen Welt. Das würde freilich nur dann gelten, wenn BHP das Projekt wie geplant auch bis einschließlich Phase 4 realisiert.
Kali: Warum der Rohstoff so wichtig ist
BHP jedenfalls betritt mit Jansen völlig neues Terrain. Bisher hatte der Konzern den Rohstoff Kali nicht in seinem Portfolio. Die Australier schreiben dem Mineral aber umso höheres Zukunftspotenzial zu. Kali ist eine fossile Ablagerung verschiedener Salzminerale mit einem hohen Kaliumgehalt und als solches ein wichtiger Bestandteil von Düngemitteln.
Der Mineralstoff Kalium ist ein Hauptnährelement der Pflanzenernährung und verstärkt den Stoffwechselprozess. Dadurch wird das Wachstum von Pflanzen beschleunigt. Gleichzeitig sorgen auf Kali basierende Dünger für eine bessere Widerstandsfähigkeit der Pflanzen etwa gegen Pilzerkrankungen.
Unterm Strich heißt das: Kali bzw. Kalium hilft der Landwirtschaft bei der Steigerung der Effizienz und des Produktionsvolumens und ist somit ausschlaggebend für die Ernährungssicherheit der Menschheit. Experten erwarten, dass die Nachfrage nach Düngemitteln in den nächsten Jahren und Jahrzenten kontinuierlich wachsen wird – wegen der steigenden Weltbevölkerung, aber auch angesichts der immer knapper werdenden Agrarflächen, was eine intensivere Düngernutzung erfordert.
Zu viel Angebot? Neue Kali-Projekte und die Bedrohung durch Russland
Langfristig könnte der Rohstoff also zu einer lukrativen Ertragsquelle werden. Mittelfristig ist die Profit-Perspektive laut Experten jedoch nicht ganz so rosig. Zwar steigt die Nachfrage nach dem Dünger-Rohstoff sukzessive, das Angebot aber dürfte noch stärker zulegen. Und das nicht einmal nur wegen des gigantischen BHP-Projekts in Kanada.
Auch andere Bergbau-Player investieren viel Geld in neue Kali-Kapazitäten – unter anderem auch in Deutschland. So soll im Ohmgebirge im Eichsfeld (Thüringen), das als größte Kali-Ressource Westeuropas gilt, ein neues Bergwerk entstehen. Hinzu kommen etliche weitere neue Projekte in Nordamerika und vor allem Kanada.
Die Akteure reagieren damit auch verstärkt auf die geopolitischen Herausforderungen, allen voran auf Russlands Invasion in der Ukraine. Russland und dessen Verbündeter Belarus sind nach Kanada die größten Kali-Förderer der Welt. Mit Beginn der russischen Großoffensive in der Ukraine Anfang 2022 schossen die Weltmarktpreise für den Dünger-Rohstoff nach oben, da der Markt erhebliche Versorgungsrisiken zum Beispiel durch russische Sanktionen befürchtet hatte. Dies hat sich bisher zwar nicht bewahrheitet, angesichts der erratischen Politik des Kremls besteht die Gefahr jedoch weiter. Westliche Staaten wollen deshalb auch bei diesem entscheidenden Rohstoff ihre Abhängigkeit von Russland – und übrigens auch von China – reduzieren und eigene Kapazitäten stärker voranbringen.
Mein Fazit für Sie
BHP diversifiziert mit Jansen sein ohnehin breit gefächertes Portfolio. Meiner Meinung nach geht der Rohstoffkonzern damit den richtigen Weg. Kali ist einer der wichtigsten Rohstoffe überhaupt und wird langfristig noch mehr an Bedeutung gewinnen.
BHP wird einer der Marktführer sein und dank seines Standorts in Kanada den Rohstoff obendrein aus einer sicheren Jurisdiktion liefern können. Das könnte dem Giganten angesichts der geopolitischen Probleme gar lukrative Preis-Prämien einbringen, auch wenn es wohl einige Jahren dauern wird, bis sich die hohen Investitionen amortisiert haben.