Nickel: Warum Indonesien für die CATL-Aktie so wichtig ist!

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Nickel ist einer der Schlüsselrohstoffe unserer Zeit. Schließlich ist das Metall nicht nur für die Herstellung von Edelstählen und Legierungen wichtig, sondern auch in der Batterieproduktion. Diese wiederum ist ausschlaggebend für die Energiewende und insbesondere für die Elektromobilität.

Experten erwarten Nickel-Boom

Entsprechend erwarten Experten für die kommenden Jahre einen Nickel-Boom, der es in sich hat. Schauen Sie: Laut einer Prognose der Unternehmensberatung McKinsey könnte der jährliche Bedarf an Nickel allein für die Produktion von Akkus im Jahr 2030 bei 112 Tonnen liegen: Zum Vergleich: 2018 waren es gerade einmal 6 Tonnen gewesen (via Statista).

Kein Wunder also, dass gerade die Batteriekonzerne derzeit alle Hebel in Bewegung setzen, um sich den Rohstoff möglichst schnell zu sichern. So auch CATL. Vor kurzem hat sich der Konzern eine Partnerschaft mit der indonesischen Regierung gesichert. Für die Aktie ist das durchaus ein positives Signal.

CATL: Chinas Batterieprimus

Doch bevor wir uns die Kooperation genauer anschauen, für Sie ein paar Fakten zu CATL: Contemporary Amperex Technology, so der komplette Name, ist nicht nur der wichtigste chinesische, sondern auch der weltweit größte Hersteller von Lithium-Ionen-Batterien für Elektroautos. Zu den Kunden zählen renommierte Konzerne wie Tesla und Volkswagen.

Dabei nahm der Einfluss der Chinesen zuletzt gar weiter zu. Satte 33 Prozent des globalen Batteriemarktes vereinte der Konzern 2021 auf sich, so eine Studie des koreanischen Marktforschungsinstituts SNE Research. Im Jahr zuvor waren es demnach „nur“ 25 Prozent gewesen. 97 Gigawattstunden an installierter Batteriekapazität produzierte CATL im letzten Jahr. Das ist ein Plus von 170 Prozent gegenüber 2020.

Chinesen sichern sich in Indonesien Nickel-Kooperation

Nun zu Indonesien: Der Inselstaat in Südostasien ist so etwas wie das Eldorado des Nickel-Booms. Indonesien gilt als das Land mit den meisten Nickelreserven und den höchsten Förderquoten – noch vor Australien, Brasilien und Russland (via United States Geological Survey).

Kein Wunder also, dass sich die Batteriekonzerne auf den indonesischen Markt stürzen. CATL jedenfalls konnte nun mit den beiden indonesischen Staatsfirmen ANTAM und IBI eine wegweisende Kooperation schließen. Demnach wollen die Partner in den nächsten Jahren knapp 6 Milliarden Dollar in den Abbau von Nickel, dessen Verarbeitung sowie in die Batterieherstellung und das Recycling investieren.

Indonesien forciert Ökosystem für Elektromobilität

Hierfür sei ein Standort auf der indonesischen Insel Halmahera in Planung. Dort befindet sich bereits eine der größten Nickelminen des Landes. Künftig soll die Insel zu einer Art Industriezentrum ausgebaut werden – mithilfe von CATL. Für die indonesische Regierung ist die Verpflichtung des Batteriegiganten essenziell.

Denn: Der Staat will die eigenen Nickelschätze nutzen, um ein ganzheitliches Ökosystem für die Elektromobilität zu schaffen. Das heißt: Neben der Nickelförderung und der Batterieherstellung forciert Indonesien auch eine Produktion von Elektroautos – alles in relativer Nähe zueinander. Damit das gelingen kann, verbietet der Staat beispielsweise den Export von Nickelerzen.

Ausländische Konzerne strömen nach Indonesien

Um den Rohstoff trotzdem abzugreifen, haben Konzerne wie CATL also gar keine andere Möglichkeit, als in Indonesien selbst zu produzieren. Das Gleiche gilt für die Autobauer. So hatte zuletzt etwa Hyundai sein erstes Werk in Indonesien eröffnet, wo das Elektromodell „Ioniq 5“ gefertigt wird. Andere Hersteller wie Volkswagen, Mercedes-Benz, Toyota und Mitsubishi sind gar schon wesentlich länger mit Fabriken in Indonesien zugegen.

Überraschend kam die CATL-Kooperation also nicht. Seit Jahren schon gibt es Gerüchte, wonach die Chinesen im indonesischen Nickel- und Batteriemarkt eine größere Offensive starten könnten. Nun sprach CATL von einem wichtigen Meilenstein und von einem weiteren Ausbau der globalen Präsenz.

Und was heißt das für Sie als Anleger?

Für die CATL-Aktie ist die Partnerschaft in Indonesien meiner Meinung nach grundsätzlich ein positives Signal. Der Konzern könnte dadurch seine Stellung als Weltmarktführer ausbauen – und das auf langfristige Sicht.

Gleichzeitig profitiert CATL von den traditionell guten politischen Beziehungen zwischen Peking und Jakarta. So hatte China vor einigen Jahren ein Handelsabkommen unter anderem mit Indonesien unterzeichnet und sich damit weiteren Zugang zum dortigen Markt gesichert.

Wichtig für Sie: Die im chinesischen Shenzhen notierte CATL-Aktie steht seit Monaten unter Druck. So verlor das Papier zwischen Anfang März und Anfang Mai 23 Prozent. Wie andere chinesische Titel wurde die Aktie vor allem von den harten Corona-Lockdowns in China belastet.

Doch auch die inflationären Rohstoffpreise infolge des Ukraine-Kriegs sind für CATL ein Problem. Schauen Sie: Im ersten Quartal 2022 erzielten die Chinesen einen Nettogewinn von „nur“ umgerechnet 210 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal waren es noch 275 Millionen Euro gewesen. CATL führt den Gewinnrückgang insbesondere auf den explodierenden Lithiumpreis zurück. Dieser habe sich allein in Q1 fast verdoppelt.

Immerhin: Die allgemeine Nachfrage nach Akkus ist zuletzt abermals rasch gestiegen. So lag der Umsatz von CATL in den ersten drei Monaten des Jahres mehr als doppelt so hoch wie im Vergleichszeitraum 2021.

CATL-Aktie: Analysten sehen hohes Potenzial

Jetzt wartet die Börse gespannt auf den Turnaround. Viele Analysten jedenfalls sind für die CATL-Aktie optimistisch gestimmt. Laut Marketscreener sehen die Experten ein durchschnittliches Kurspotenzial von mehr als 32 Prozent (Stand: 23.05.2022). Für Sie als Anleger könnten sich hier also satte Renditen ergeben, wenngleich Sie die Risikofaktoren nicht außer Acht lassen sollten.