Air Liquide-Aktie: Ihre Wasserstoff-Chance ohne großes Risiko!
Wasserstoff ist das Thema schlechthin an der Börse. Immerhin gilt der Energieträger als wichtigster Hebel der Dekarbonisierung – vor allem in der Industrie. So kann etwa klimaschonender Stahl mithilfe von Wasserstoff produziert werden.
Damit das Ganze Klimavorteile bringt, braucht es jede Menge Elektrolyse-Anlagen. Dort wird der Wasserstoff mithilfe von Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt – und bekommt somit das Prädikat „grün“.
Wasserstoff-Aktien: Lieber auf große Konzerne setzen
Kein Wunder also, dass die Bauer von solchen Anlagen besonders im Fokus der Börse stehen. Immerhin gelten diese als Vorreiter für die kommende Wasserstoffwirtschaft – mit gigantischem Wachstumspotenzial.
Doch für Sie als Anleger gibt es auch Fallstricke. Viele dieser relativ jungen spezialisierten Unternehmen sind nämlich noch längst nicht profitabel und damit eine risikoreiche Zukunftswette.
Wollen Sie in den Wasserstoff-Sektor investieren und dabei ihr Risiko auf ein Minimum reduzieren, sollten Sie deshalb auf jene börsennotierten Konzerne achten, die seit Jahrzehnten etabliert sind und Wasserstoff als neues Standbein begreifen. In Europa gibt es hier vor allem zwei nennenswerte Aktien: Linde und Air Liquide.
Air Liquide: der etablierte Gase-Lieferant
Heute wollen wir uns auf letzteren Konzern konzentrieren. Denn Air Liquide hat gigantische Chancen, seine etablierte Stellung in Wasserstoff-Wachstum umzumünzen. Zunächst für Sie zur Einordnung: Der 1902 gegründete Konzern hat seinen Sitz in Paris. Seit nunmehr 120 Jahren beliefert Air Liquide die Industrie und die Medizin mit Gasen.
Für die Industrie stellt Air Liquide unter anderem Gase zur Wärmebehandlung, zum Schweißen, zur additiven Fertigung (3D-Druck), zur Kühlung und zur Wasserbehandlung bereit. Im Medizinbereich liefern die Franzosen allein in Deutschland medizinischen Sauerstoff an Hunderte Krankenhäuser und Tausende Privatpersonen.
Durch sein jahrelanges Engagement verfügt der Konzern über eine herausragende Expertise und wirtschaftliche Vernetzung in Sachen Gase. Das wiederum kann Air Liquide bei seiner Wasserstoff-Offensive zu seinem Vorteil nutzen. Die Franzosen wollen in den nächsten Jahren enorme Summen in diesen Wachstumsmarkt investieren.
Elektrolyse-Offensive in Europa
Erst letzten Sommer hatte man zusammen mit dem deutschen Energietechnikkonzern Siemens Energy den ersten Förderbescheid des Bundeswirtschaftsministeriums im Rahmen der nationalen Wasserstoffstrategie erhalten. Air Liquide und Siemens Energy wollen damit Großprojekte entwickeln, um die Zukunftstechnologie auf einen industriellen Maßstab zu heben. Dabei geht es vor allem um neue Elektrolyseanlagen in Deutschland und Frankreich.
Air Liquide kommt hier zugute, dass man zum Beispiel in Deutschland – genauer gesagt im Rhein-Ruhr-Gebiet – bereits über eine Hunderte Kilometer lange Wasserstoff-Pipeline verfügt. Der in den Elektrolyseuren erzeugte „grüne Wasserstoff“ kann in diesen Leitungen transportiert und schließlich von der Industrie genutzt werden.
Solides Wachstum in 2021
Wie oben erwähnt ist die Aktie vor allem deshalb interessant, da der Konzern im Unterschied zu den jungen Konkurrenten äußerst solide finanziert ist. Das hat sich auch im letzten Jahr abermals gezeigt. So legten die Gesamtumsätze in 2021 um knapp 14 Prozent auf 23,3 Milliarden Euro zu. Das bereinigte Ergebnis verbesserte sich um 9,8 Prozent auf fast 4,2 Milliarden Euro. Der Nettogewinn belief sich auf 2,6 Milliarden Euro (+5,6 %).
Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn lag der Konzern über den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten. Profitiert hat Air Liquide unter anderem vom Gesundheitssektor, der mehr Sauerstoff nachfragte. Aber auch Technologien zur Energiewende wie etwa Wasserstoff zeigten sich wachstumsstark.
Langfristig auf Kurs
Für das laufende Jahr 2022 rechnen die Franzosen übrigens mit einer weiteren Steigerung der operativen Marge und des Nettogewinns. Das alles dürfte der Aktie in den nächsten Monaten zusätzlichen Schub verleihen. Natürlich gibt es auch bei Air Liquide Risikofaktoren wie die Ukraine Krise. Diese könnte die Konjunktur und damit die Nachfrage vor allem aus der Industrie belasten.
Langfristig aber ist das Unternehmen hervorragend aufgestellt, um die europäische Wasserstoffwirtschaft entscheidend voranzubringen. Der Konzern darf sich zudem auf politische Rückendeckung einstellen, was der Planungssicherheit und der Risikominimierung zugutekommt. Behalten Sie die Aktie also auf jeden Fall im Blick und achten Sie auf günstige Einstiegskurse.