Rohstoffe als Geldanlage
Investieren in Rohstoffe: Basiswerte
Das Investieren in Rohstoffe erfolgt auf Basis von Rohstoffen, die an den Warenterminbörsen sowie an einigen außerbörslichen Handelsplätzen gehandelt werden. Die größte Börse dieser Art ist die New York Mercantile Exchange, abgekürzt NYMEX, die älteste Börse für Warentermingeschäfte ist die 1848 gegründete CBOT, die Chicago Board of Trade. Industriemetalle werden vorwiegend an der London Metal Exchange gehandelt.
Die am weitesten verbreiteten Commodities, wie Rohstoffe im Englischen und daher auch oft in der Finanzwelt genannt werden, sind landwirtschaftliche Produkte. Insbesondere folgende Produkte werden an den weltweiten Rohstoffbörsen gehandelt:
- Getreide
- Kaffee
- Zucker
- Kakao
- Holz
- Gummi
- Baumwolle
- Reis
- Orangensaft
Metalle bilden die zweite große Gruppe bei den Rohstoff-Investments. Die wichtigsten Metalle, die sich für das Investieren in Rohstoffe anbieten:
Gas und Heizöl sind aufgrund ihrer globalen Knappheit bei Anlegern besonders beliebt. Inzwischen nehmen aber auch alternative Energien wie beispielsweise Ethanol ihren Platz im Rohstoffhandel ein.
Finanzmarktinstrumente des Rohstoffmarktes
Das Investieren in Rohstoffe ist mit verschiedenen Finanzmarktinstrumenten möglich, die sich durch das Investitionsziel deutlich voneinander unterscheiden. Der physische Rohstoffkauf erfolgt fast ausschließlich im Bereich der Edelmetalle. Sie dienen vorwiegend der Sicherung vorhandenen Vermögens und werden nur selten mit dem primären Ziel nach schnellen und hohen Renditen gekauft.
Das Investieren in Rohstoffe, die typischerweise in großen Mengen gehandelt werden, erfolgt in der Regel eher in synthetischer Form. Dazu bieten sich Zertifikate, CFDs und ETCs an. Fondsbeteiligungen als Anteile größerer Rohstoffmengen stellen eine weitere Möglichkeit zum Investieren in Rohstoffe dar. Indirekte Investitionen in Rohstoffe erfolgen durch den Kauf von Aktien der Unternehmen, die Rohstoffe fördern, handeln oder verarbeiten.
Risiken bei Investitionen in Rohstoffe
Gold, Silber, Platin und Palladium unterliegen zwar Wertschwankungen, sind als Edelmetall jedoch vor allem in Krisen- und Inflationszeiten als Mittel der Wertsicherung sehr beliebt, allerdings in recht unterschiedlichem Maße. Am stärksten trifft dieses Attribut auf Gold zu, bei die anderen genannten spielt auch deren Verwendung in der Industrie eine große Rolle. Eine in Krisenzeiten einbrechenden Nachfrage seitens der Industrie kann den Effekt der Wertsicherung konterkarieren. Dies trifft insbesondere auf Palladium zu. Beim Kauf von Fondsanteilen sollte die Zusammensetzung der Fonds genau betrachtet werden, sofern es sich nicht um einen Fonds auf einen einzelnen Rohstoff handelt.
Je begehrter die Rohstoffe eines Fonds, umso höher die Renditeaussichten. Da die meisten Rohstoffe in US-Dollar gehandelt werden, ist auch das Währungsrisiko ein wichtiges Anlagekriterium. Exchange Traded Commodities (ETCs) sind als Schuldverschreibungen auf den Rohstoffhandel durch eigene Deckungsstöcke gesichert und zählen daher zu den sicheren Anlagen. Sicher bezieht sich in diesem Fall auf die Rückzahlung der Schuldverschreibung, da diese durch reale Rohstoffbestände gedeckt ist. Da die Preise der Rohstoffe im Deckungsstock jedoch fallen können, ist der Anleger wie bei jedem anderen Rohstoffinvestment Risiken ausgesetzt.
Im Gegensatz dazu sind Zertifikate ungedeckte Schuldverschreibungen. Mithin hängt die Rückzahlung auch an der Bonität des Emittenten, also der herausgebenden Bank, die bei der Auswahl des Papiers zu beachten ist. Zertifikate gibt es in den unterschiedlichsten Varianten, von risikomindernd bis hinzu spekulativ. Investieren in Rohstoffe mit sog. Differenzkontrakten (CFDs) hat hingegen immer einen stark spekulativen Charakter. Hier gehen hohe Renditechancen und ein entsprechend größeres Verlust-Risiko einher. Der Erfolg von Rohstoff-Aktien hängt neben der Preisentwicklung der Rohstoffe auch von anderen Kriterien ab.