Zinspolitik: Einfluss auf die Märkte und Ihre Investments

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Zinserhöhungen beeinflussen zum einen die Rentenmärkte. Die Anleihenrenditen erhöhen sich häufig, um im neuen Zinsniveau wettbewerbsfähig zu bleiben. Bestehende Anleihen mit niedrigeren Zinssätzen können dann an Wert verlieren.

Zum anderen sind Aktien oft weniger gefragt, da festverzinsliche Anlagen, wie zum Beispiel Anleihen, attraktiver werden. Dies könnte zu einem Verkaufsdruck auf dem Aktienmarkt führen.

Darüber hinaus werden die Devisen- und Immobilienmärkte beeinflusst. Bei der Suche nach höheren Krediten kann sich die Nachfrage bestimmter Währungen erhöhen. Das könnte zu einer Aufwertung der jeweiligen Währung führen. Die Immobilienmärkte werden beeinflusst, weil die Kreditkosten steigen.

Dadurch könnte die Nachfrage nach Immobilien gedämpft werden, was wiederum die Immobilienkosten senken könnte.

Wie sieht die Zukunft der Geldpolitik aus?

Die Zinspolitik spielt deshalb für Anlegerinnen und Anleger durchaus eine Rolle. Dabei sind vor allem die Entscheidungen der Europäischen Zentralbank und die der US-Notenbank Fed relevant. Der US-Notenbank-Chef Jerome Powell hat kürzlich beim Treffen der Notenbanker in Jackson Hole eine mit Spannung erwartete Rede gehalten. Investorinnen und Investoren hofften auf klare Ansagen bezüglich der weiteren Vorgehensweise der Fed, wurden jedoch enttäuscht.

Powell hält die Inflation noch für zu hoch, um bereits ein Ende der Serie von Zinserhöhungen zu verkünden. „Wir sind bereit, die Zinsen gegebenenfalls weiter anzuheben, und beabsichtigen, die Geldpolitik auf einem restriktiven Niveau zu belassen“, wird Powell auf tagesschau.de zitiert. Allerdings sorgt Powell sich auch um das stockende Kreditgeschäft.

Als wahrscheinlich gilt nun eine Zinspause im September. Danach könnten weitere Erhöhungen beschlossen werden.

Was EZB-Chefin Lagarde zu sagen hatte

EZB-Chefin Christine Lagarde meldete sich nach Powells Rede ebenfalls zu Wort. Sie ist wie ihr Kollege der Ansicht, dass der Kampf gegen die hohe Inflation noch nicht gewonnen sei.

Das bedeute, dass die EZB solange an einer strikten Geldpolitik festhalten müsse, bis eine mittelfristige Teuerungsrate von zwei Prozent erreicht werde, sagte Lagarde in Jackson Hole laut Redeprotokoll. Eine Inflationsrate nahe 2 Prozent wird sowohl von der EZB als auch von der Fed angestrebt.

In den USA war die Inflationsrate im Juli von 3,0 Prozent im Juni erneut leicht auf 3,2 Prozent gestiegen. In Deutschland war die Teuerungsrate von 6,4 Prozent im Juni auf 6,2 Prozent gesunken.

Ihre Investmentstrategie: Jetzt aktiv werden

Die Rede des Fed-Präsidenten war mit Spannung erwartet worden, aber letztendlich gab es (mal wieder) nichts Neues. Ökonomen reden sich den nichtssagenden Inhalt schön. „Ein starkes Signal für weitere Zinserhöhungen gab es nicht. Wir erwarten weiterhin, dass die Leitzinsen bereits am Höhepunkt angekommen sind“, wird Christoph Balz, USA-Experte bei der Commerzbank, auf tagesschau.de zitiert.

Powells Rede hatte wenig Neues zu bieten. Wenn sich Politiker oder Notenbanker nicht festlegen wollen, ist das jedoch eher ein schlechtes Zeichen, da die Zukunft dann oft ungewiss ist.

Das gilt wohl aktuell für die Geldpolitik, sollte jedoch nicht auf Ihre Investmentstrategie zutreffen. Hier sollten Sie nichts dem Zufall überlassen, sondern konkret Maßnahmen einleiten, die Ihr Vermögen schützen und mehren.