Klimawandel: Wer zahlt diese 910 Milliarden Euro?
Die Klimakrise spitzt sich weiter zu. Im letzten Winter lag die durchschnittliche Temperatur bei 2,9 Grad und damit 2,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990. Es war der 12. zu warme Winter in Folge.
In den Alpen lag zu wenig Schnee – das war nicht nur für Skifahrer ärgerlich. Auf tagesschau.de erklärt Manuela Brenner, Leiterin Hydrologie und Klimafolgen beim WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos, dass auf ein Schneedefizit im Winter Trockenheit im nächsten Sommer und Herbst folgen würden.
Die Natur rächt sich
In den Alpen fällt normalerweise viel Niederschlag, weil die Wolken durch die hohen Berge ausgebremst werden und direkt vor Ort abregnen. Im Vergleich zum Flachland kann in dieser Region jedoch weniger Wasser als Grundwasser gespeichert werden. Eis und Schnee fungieren stattdessen als saisonale Wasserspeicher.
Wassermangel gab es auch in Venedig. Viele Gondeln steckten im Schlamm fest, kleinere Kanäle waren nicht mehr befahrbar. Das Wasser fehlt dort wegen anhaltender Hochdruckwetterlagen, dem Gezeitenverlauf und dem damit verbundenen niedrigen Meeresspiegel. Bei Ebbe wurde ein Wasserstand von mehr als 65 Zentimetern unter dem normalen Niveau gemessen.
Neue Studie: Was der Klimawandel kosten wird
Die direkten Auswirkungen des Klimawandels werden zunehmend präsenter und auch die finanziellen Folgen rücken mehr und mehr in den Fokus. Durch den Klimawandel könnten auf Deutschland bis 2050 nach einer aktuellen Studie Kosten von bis zu 910 Milliarden Euro zukommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung, die laut tagesschau.de die Bundesministerien für Umwelt, Wirtschaft und Klimaschutz vorstellten.
Erhebliche Mehrkosten werden in Zukunft unter anderem durch Ertragsausfälle in der Landwirtschaft, durch Schäden an Gebäuden und Infrastruktur infolge von Starkregen, Überschwemmungen und Flut oder durch internationale Lieferengpässe bei Zwischenprodukten und Rohstoffen entstehen. Hinzu kommen gesundheitliche Beeinträchtigungen, Todesfälle durch Hitze und Überflutungen, die Belastung von Ökosystemen, der Verlust von Artenvielfalt sowie die Minderung von Lebensqualität.
3 Szenarien vorgestellt
Für die Studie wurden verschiedene Szenarien durchgespielt: Ein schwacher Klimawandel, der bis 2050 bis zu 280 Milliarden Euro kosten würde, ein mittlerer Klimawandel mit Mehrkosten bis zu 530 Milliarden Euro und ein starker Klimawandel, der mit bis zu 910 Milliarden Euro zu Buche schlagen könnte. Darüber hinaus muss ein Anstieg der durchschnittlichen jährlichen Kosten durch Extremereignisse berücksichtigt werden. Das Bruttoinlandsprodukt könnte um bis zu 1,8 Prozent schrumpfen.
Die Autorinnen und Autoren der Studie weisen einerseits darauf hin, dass Anpassungsmaßnahmen die Kosten stark senken könnten. Die Kohlenstoffspeicherung im Boden durch den Erhalt von Wäldern oder Mooren könnte beispielsweise die Treibhausgase mindern.
Andererseits geben die Experten auch zu bedenken, dass die Belastungen noch höher ausfallen könnten als in der Studie angenommen. Es ist von Untergrenzen die Rede, da die Folgen des Klimawandels kaum messbar seien und nur schwer in Modellen dargestellt werden könnten.
Was Sie tun können und auch tun sollten
Es lässt sich nicht schönreden: Der Klimawandel ist da und wir müssen dringend aktiv werden, damit künftige Generationen den gleichen Lebensstandard wie wir genießen können und zudem von den Schadenskosten nicht erdrückt werden. An den finanziellen Belastungen werden wahrscheinlich alle Bundesbürgerinnen und -bürger beteiligt sein. Hart gesprochen wird die Bekämpfung des Klimawandels Ihr Vermögen schmälern.
Deshalb sollten Sie vorsorgen und zum einen Ihr Vermögen sorgfältig schützen und zum anderen die eine oder andere attraktive Gewinnchance mitnehmen, um ein größeres finanzielles Polster aufzubauen.