US-Wahlen 2024: Wer ist das kleinere Übel für die Märkte?

Inhaltsverzeichnis

Anfang August wurde die bisherige Vize-Präsidentin Harris zur neuen, offiziellen Präsidentschaftskandidatin der Demokraten gekürt, um den offensichtlich verwirrten (und weiterhin amtierenden!) US-Präsidenten Biden zumindest für die nächste Amtsperiode zu ersetzen.

Ihre Umfragewerte schossen steil nach oben und überflügelten teils deutlich die des Herausforderers Trump. Doch zuletzt wendete sich das Blatt. Trump überholte zwischenzeitlich wieder und derzeit liegen beide Kandidaten ungefähr gleichauf. Es bleibt damit weiterhin sehr spannend.

Umfragewerte vor einer Wahl können sehr volatil sein. Konzentrieren wir als Anleger besser auf die Versprechungen der beiden Kandidaten. Wer ist mutmaßlich besser für Wirtschaft und Aktienkurse?

Das haben Trump und Biden/ Harris gemein

Halten wir fest: sowohl während der Amtszeiten von Trump und Biden explodierten Staatsschulden, die heute bei knapp 100 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) liegen.

Neben der Niedrigzinspolitik der US-Notenbank Fed gilt dieser enorme Schuldenberg als der Hauptgrund für die hohe Inflation der letzten drei Jahre. Ändert sich etwas an diesen Schulden?

Offensichtlich! Aber leider nach oben. Denn die Programme von Harris und Trump lassen weitere hohe Staatsdefizite und wachsende Schulden befürchten.

Wer ist das kleinere Übel?

In ihrem ersten Live-Interview bei CNN Ende August hatte sich Harris hinter der unbeliebten «Bidenomics» des Präsidenten gestellt, ohne dabei irgendwelche Details zu nennen.

In Live-Interviews wirkt Harris stets unsicher und behilft sich mit nichtssagenden Phrasen. Man muss den Eindruck gewinnen, dass sie keine Ahnung von Wirtschaft hat, was keine rosigen Aussichten sind. 

Wir können daher nur mutmaßen, dass sie Bidens Fokus auf hohe Staatsausgaben für Investitionen und Klimaschutzmaßnahmen ebenso fortführen könnte wie seine Förderung der Gewerkschaften und das Festhalten an den gerne von ihm öffentlich kritisierten Zöllen seines Vorgängers Trump.

Regulierung, Staatsausgaben und Umverteilung würden unter Harris zunehmen, was die Innovationskraft und Produktivität der amerikanischen Wirtschaft schwächen dürfte.

Harris gängelt, Trump verzollt, beide lieben Schulden

Für Trump sprechen seine während der ersten Präsidentschaft bewiesenen Instinkte für tiefere Unternehmenssteuern und weniger staatliche Regulierung. Das hat Anlegern trotz seiner Vorliebe für Zölle samt den damit verbundenen Markt-Turbulenzen in seiner ersten Amtszeit hohe Kurssteigerungen eingebracht.

Nun plant dieser allerdings genau wie Harris, die Staatsausgaben und Schulden aufzublähen und Steuergeschenke an wichtige Wählergruppen zu verteilen. Er verspricht ebenfalls tiefere Preise (etwa bei Energie), als wäre für die Preisbildung der Staat und nicht der Markt verantwortlich.

Außerdem mindert Trumps Obsession für Import-Zölle  den Wettbewerbsdruck im Inland und damit die Leistungsfähigkeit der eigenen Unternehmen. Von einer steigenden Inflation ganz zu schweigen, wenn diese Zölle auf die Preise im Inland aufgeschlagen werden müssen.

So könnte es an den Börsen weitergehen

Bis zur Wahl sind es aber auch noch einige Wochen. Bei einem anhaltenden Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Trump und Harris dürfte die Unsicherheit die Börsen bis Anfang November noch lähmen.

In diesem Fall wochenlanger Lähmung der Aktienkurse dürfte das Wahlergebnis jedoch wie ein Befreiungsschlag werden. Dann schießt alles nach oben! Bis wir dann irgendwann im nächste Jahr vielleicht wieder mehr Ernüchterung sehen.

Kluge Anleger positionieren sich deshalb bereits vorab. Wie das am besten geht (egal, wer schlussendlich gewinnt), das erfahren Sie in meinem Börsendienst.