Neues zur Rentensicherheit: Was Sie wissen sollten
„Die Rente ist sicher“ – mit diesem Satz wurde Norbert Blüm berühmt. Heute glaubt kein Mensch mehr daran.
Momentan diskutieren die Politiker (mal wieder), ab wann die Rente sicher sein sollte. In diese Debatte mischen sich nun verstärkt auch Wirtschaftsweise ein. Veronika Grimm, Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, ist der Meinung, dass der Renteneintritt an die Lebenserwartung gekoppelt werden sollte.
„Die Formel in Zukunft könnte sein: Nimmt die Lebenserwartung um ein Jahr zu, so würden zwei Drittel des zusätzlichen Jahres der Erwerbsarbeit zugeschlagen und ein Drittel dem Ruhestand“ wird die Ökonomin auf tagesschau.de zitiert. Ausnahmen müsste es bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen geben, heißt es weiter.
Frührente in der Kritik
Grimm kritisiert zudem, dass immer mehr Menschen früher in Rente gehen. Sie spricht den Fachkräftemangel an und mahnt, dass die Erwerbstätigkeit im Alter zunehmen müsste, um eben diesen zu bekämpfen. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen länger arbeiten wollen und auch können, dass also das tatsächliche Rentenalter steigt“, sagte sie. „Der Trend zur Frühverrentung darf sich nicht fortsetzen.“
Die Zukunft der Rente ist ein Dauerthema in Berlin, wird momentan allerdings verstärkt diskutiert, da die CDU gerade ein neues Grundsatzprogramm erarbeitet. Thema dabei ist unter anderem die Kopplung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung.
Das geltende Recht schreibt vor, dass das Renteneintrittsalter schrittweise von 65 auf 67 Jahre angehoben wird. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die nach 1964 geboren sind, können erst mit 67 abschlagfrei in Rente gehen. So soll es laut der Ampelkoalition auch bleiben.
„Ich bin der festen Überzeugung, dass wir es jetzt nicht mehr nötig haben, das Renteneintrittsalter immer weiter anzuheben“, beteuert Bundeskanzler Olaf Scholz auf tagesschau.de. „Wer jetzt mit 17 die Schule verlässt, hat fünf Jahrzehnte Arbeit vor sich. Ich finde, das ist genug“, so Scholz weiter.
Droht Altersarmut?
Wird dieser Satz genauso in die Geschichte eingehen, wie „Die Rente ist sicher“ von Norbert Blüm? Zur Ungewissheit des Renteneintrittsalters kommt die Sorge über die Höhe der Rente. Ist unser Lebensstandard im Alter in Gefahr? Die Frankfurter Allgemeine Zeitung titelte kürzlich „Sehendes Auges in die Altersarmut“.
Laut einer Studie glauben nur wenige Deutsche, von ihrer gesetzlichen Rente im Alter gut leben zu können. So wird es aller Wahrscheinlichkeit nach auch sein. Deshalb muss der logische Schluss lauten: Investieren Sie in eine private Altersvorsorge – ein Schritt um den sich viel zu wenige Bundesbürgerinnen und -bürger kümmern.